Scania

Der Autobauer Volkswagen hat nun endgültig das Kommando über das geplante Dreierbündnis mit Scania und MAN. VW hat alle wettbewerbsrechtlichen Genehmigungen für die Übernahme der Mehrheit an dem schwedischen Lkw-Hersteller Scania erhalten. Bei einem Zusammengehen von VW, Scania und MAN würde der größte Lkw-Konzern Europas entstehen.

Volkswagen darf den schwedischen Lkw-Hersteller Scania mehrheitlich übernehmen. Die freie Konkurrenz in der europäischen Branche werde nicht behindert, entschied die EU- Kommission. VW hatte sich Anfang März mit dem zweiten Scania-Großaktionär Wallenberg auf die Übernahme von dessen 30-Prozent-Anteil geeinigt. Der VW-Anteil steigt damit auf 68 Prozent.

Der schwedische Lastwagen-Hersteller Scania sieht eine Zusammenarbeit mit dem Münchener Rivalen MAN weiterhin skeptisch. Scania-Chef Östling will die Produktmarken unabhängig voneinander halten.

Der weltweit zweitgrößte Lastwagenhersteller Volvo hat einen Partner auf dem schnell wachsenden indischen Markt gefunden. Die Schweden verständigten sich mit dem indischen Hersteller Eicher Motors auf die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens. Dem Konkurrenten von MAN und Scania kostet die Abmachung rund 311 Millionen Dollar.

Etappensieg für MAN. Der LKW-Bauer muss kein Übernahmeangebot für den schwedischen Scania-Konzern abgeben. Die Münchner dürfen dennoch ihren Anteil von fast 50 Prozent behalten.

Die Annäherung der drei Lkw-Hersteller Volkswagen, MAN und Scania dürfte mehr Zeit in Anspruch nehmen als erwartet. Einem Pressebericht zufolge rechnet der Münchener MAN-Konzern nicht mit einer raschen Einigung.

Bei MAN träumt man weiter von der großen Allianz der LKW-Bauer. Zusammen mit VW und Scania soll ein Weltmarktführer entstehen. Volkswagen ist da eher zurückhaltend. Eine Zusammenführung stehe derzeit nicht auf der Tagesordnung.

Die Übernahme des schwedischen Lkw-Herstellers Scania birgt für Volkswagen noch einige Tücken. Nach schwedischem Recht könnte die jüngste Aufstockung als gemeinsame Aktion von VW und MAN gewertet werden. Die schwedische Finanzaufsicht hat eine Untersuchung eingeleitet.

Die Übernahme des schwedischen Nutzfahrzeug-Herstellers Scania durch Volkswagen hat die Spekulationen um eine Neuordnung im Lkw-Markt angeheizt. In seiner Eigenschaft als VW-Aufsichtsratschef hat sich Ferdinand Piech jetzt zu den Plänen des Konzerns geäußert. Der Münchner Lkw-Hersteller MAN bleibt demnach in seiner derzeitigen Form erhalten.

Die beiden schwedische Großaktionäre Investor AB und die Wallenberg Stiftungen haben den Weg frei gemacht und ihre Anteile an dem schwedischen Lkw-Hersteller Scania verkauft. Die deutsche Volkswagen AG übernimmt insgesamt 134,7 Mio. Scania-Aktien und sichert sich so die Mehrheit an dem schwedischen Konzern. VW erhöht seinen Anteil an Scania auf fast 69 Prozent.