Schwellenländer

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft trübt sich im März leicht ein. Erstmals seit Oktober 2013 gibt der Ifo-Geschäftsklimaindex wieder nach. Die Krim-Krise und die Probleme der Schwellenländer zeigen ihre Wirkung.

Um in Ländern mit weniger Kaufkraft Fuß zu fassen, bieten viele Unternehmen unterschiedlich teure Versionen ihrer Produkte an. Die Qualität leidet darunter angeblich nicht. Ebenso fürchtet man keine Rückkehr der Ware auf die hiesigen Märkte - trotz klammer Kassen in Europas Süden.

Während in Europa Deflation droht, warnt der IWF vor einem massiven Anstieg der Inflation in Schwellenländern. Investoren ziehen ihr Geld ab - die betroffenen Staaten leiden. Die einzige Lösung: Grundlegende Reformen.

Nestles Ziele sind hoch: Jährlich will der Nahrungsmittelriese organisch um fünf bis sechs Prozent wachsen. 2013 gelingt das nicht. Deshalb lenkt die Konzernspitze den Fokus auf Gesundheitsprodukte und Schwellenländer - auch der Preise wegen.

• Die Markenwelt des Nahrungsriesen Nestlé inside

Die laxe Geldpolitik der Notenbanken hat die Anleihe-Renditen in den vergangenen Jahren kräftig gedrückt. Bondanleger wurden für Risiken kaum noch entschädigt, in Schwellenländern führte das zu Verkäufen. Jetzt sind die Anleihen wieder attraktiv. Von Benjamin Feingold

In der Bilanz des französischen Reifenriesen Michelin hinterlassen die Turbulenzen in den Schwellenland-Währungen schwelende Bremsspuren. Die Fahrtstrecke wird rutschig, der Jahresgewinn bricht um rund 25 Prozent ein.

Erst ein Gewinneinbruch von 70 Prozent, dann ein Absatzeinbruch von fast 40 Prozent und nun drohen Erlöseinbußen von bis zu einem Fünftel: Bei HTC brennt die Luft. Eine neue Strategie soll die Wende bringen: Weg vom Luxus und rein in die Schwellenländer.

Zwei große Themen überschatten derzeit die weltweite Konjunkturlage: die Währungskrise einiger Schwellenländer sowie der harte Winter in den USA. Doch Vermögensverwalter Markus C. Zschaber gibt Entwarnung: "Dies sind keine Gründe, welche den soliden Trend der Weltwirtschaft gefährden."

• Video Wachstumstrend ist nicht gefährdet

Trotz der jüngsten Korrektur bestehen für Aktien weiter gute Aussichten. Peter Brandstaeter vom Fonds Laden empfiehlt globale Aktienfonds sowie ausgewählte Produkte aus Europa und den Schwellenländern.

Die olympischen Winterspiele werden auch für Adidas spannend. Sotschi ist für den Sportartikelhersteller eine Chance zum Neustart, denn 2014 lief bisher auf der Aktienseite sehr mau. Schuld waren die Schwellenländer. Von Daniel Saurenz