Streiks

Atempause im Bahn-Tarifkonflikt: Nach dem bisher längsten Streik bei der Deutschen Bahn soll der Reiseverkehr auf der Schiene am Wochenende und am Montag wieder planmäßig rollen. Ohne eine Verständigung auf Verhandlungen zwischen Bahn und Lokführergewerkschaft GDL könnte der Konflikt aber schon am Dienstag in einen unbefristeten Arbeitskampf münden.

Im November befürwortet wieder die Mehrheit der Deutschen die Arbeitsniederlegung der Lokführer. Im Vormonat hatte eine Forsa-Umfrage eine abnehmende Akzeptanz ermittelt.

Der Streik im Güterverkehr der Bahn legt im Brüsseler Audi-Werk die Produktion bis Montag lahm. Wegen fehlender Karosserieteile sagte der Ingolstädter Autobauer für Freitag bereits die dritte Schicht in dem belgischen Werk ab und das, obwohl die Bahn Autotransporte hohe Priorität eingeräumt hat.

Die Streiks im Güterverkehr der Deutschen Bahn treffen nun auch die Autoindustrie: Wegen mangelnder Teile-Versorgung hat der Autobauer Audi die Frühschicht in seinem Brüsseler Werk für diesen Donnerstag abgesagt. Ob es nach der Frühschicht normal weiter geht, ließe sich noch nicht sagen. Bei Porsche hat man dagegen eine eigene Vereinbarung mit der Bahn getroffen.

Mit ihrem zweiten Streik innerhalb eines Monats verursachen die Eisenbahner in Frankreich ein landesweites Verkehrschaos. In Paris fuhr nur etwa jede fünfte U-Bahn.

Im Tarifstreit will die Bahn hart bleiben. Der Konzern lasse sich von der GDL nicht erpressen, betonte Vorstandsmitglied Suckale und bot erneut Verhandlungen an. Ein neues Angebot wird es aber nicht geben. Zugleich warf Suckale der Gewerkschaftsführung vor, nur aus Eigennutz zu handeln. Die Interessen der Lokführer seien der GDL-Spitze egal.

In den USA streiken die Fernsehautoren. Noch geben sich die Sender hart. Doch angesichts der Wiederholungen droht ein Rückzug der Werbekunden.

In den USA streiken die Fernsehautoren. Noch geben sich die Sender hart. Doch angesichts der Wiederholungen droht ein Rückzug der Werbekunden - und das könnte teuer werden.

Angesichts der Lokführer-Streiks mehren sich die Stimmen derer, die vor einem großen volkswirtschaftlichen Schaden warnen. Dies ist nur bedingt berechtigt, meint Manfred Bleskin.

Bei der Deutschen Bahn drohen ab Mittwoch erstmals massive Streiks sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr. Die Lokführer-Gewerkschaft GDL entscheidet am Dienstag das weitere Vorgehen.