Völkermord

Die Stimmung im Frankfurter Gerichtssaal ist bedrückend. Hunderte Holocaust-Überlebende stehen beim ersten Auschwitz-Prozess, der vor 50 Jahren begann, ihren einstigen Peinigern von der SS gegenüber. Und sie fassen in Worte, was kaum fassbar ist: den Völkermord im größten Vernichtungslager der Nazis. Von Gudula Hörr

• Der Auschwitz-Prozess in Zeiten der Verdrängung "Eine peinliche Erinnerung"

Die 15 Mitglieder des Sicherheitsrates sprechen sich einstimmig für einen Militäreinsatz in der Zentralafrikanischen Republik aus. So soll ein Völkermord verhindert werden. Die frühere Kolonialmacht Frankreich verlegt sofort Truppen.

Zehntausende Menschen wurden Anfang des 20. Jahrhunderts von Deutschen im heutigen Namibia getötet. Dieser Genozid gehört in Deutschland nicht zur Erinnerungskultur. Die Bundesregierung tut alles dafür, dass dies auch so bleibt. Von Hubertus Volmer

Er gilt als einer der brutalsten Diktatoren der Welt: Sudans Präsident al-Baschir. Obwohl ein internationaler Haftbefehl wegen Völkermords gegen ihn vorliegt, will er zur UN-Vollversammlung nach New York reisen. Dort droht ihm die Auslieferung nach Den Haag.

Bei der Einweihung des Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma ruft Kanzlerin Merkel dazu auf, den Völkermord als Mahnung zu verstehen. Ein Zeitzeuge erzählt, wie er der Deportation seiner Eltern zusehen musste. Und er kritisiert, die Gesellschaft habe "fast nichts" gelernt.

Bundeskanzlerin Merkel in Nazi-Uniform? Daran hat man sich fast schon gewöhnt. Ein griechisches Magazin legt nun noch einen drauf und zeigt die deutsche Regierungschefin in Häftlingskluft und mit Handschellen. Doch auch hier geht es nicht ohne Nazi-Rhetorik: Merkel habe Griechenland zu einem KZ gemacht. Hier kommt der Autor hin

Eine richtige Entlastung ist es nicht für den früheren bosnischen Serbenführer Karadzic. Das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag verzichtet auf einen Anklagepunkt wegen Völkermords aus Mangel an Beweisen. Es bleiben aber noch genügend andere Verbrechen, derer der ehemalige Psychiater und Dichter angeklagt wird. Hier kommt der Autor hin

Ein Soldat richtet mit seiner Einheit 300 Gefangene hin, dafür muss er für 40 Jahre ins Gefängnis. Vom Vorwurf des Völkermordes wird er aber freigesprochen - wie auch drei weitere Angeklagte, mit denen er vor einem bosnischen Gericht stand. Hier kommt der Autor hin

Wegen Völkermords, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit steht er ehemalige bosnisch-serbischen Armeechef Mladic vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Kommende Woche soll der Prozess beginnen, doch nun beantragt Mladic den Austausch des Vorsitzenden Richters. Der jetzige sei befangen, lautet der Vorwurf.

Historiker werten den Kolonialkrieg gegen die Herero und Nama als Völkermord. Dennoch wehrt sich die deutsche Politik seit Jahren gegen diesen Begriff. SPD und Grüne habe ihre Position mittlerweile verändert. Union und FDP sprechen lieber über die Gegenwart als über die Vergangenheit.