Wahlkampf

In den USA lassen sich Demokraten und Republikaner Wahlkämpfe viel kosten. Für das Rennen um den Kongress wurden vier Milliarden Dollar verpulvert. Der größten Reibach machten dabei die Fernsehsender. Lars Halter, New York

Deutsche Unternehmen unterstützen ausgewiesene Leugner des Klimawandels im US-Wahlkampf. Umweltverbände vermuten hinter den Zahlungen System. Untergraben Bayer, BASF und Eon die Klimaschutzziele der Bundesregierung? Roland Peters

Zum Endspurt des US-Wahlkampfes versammeln sich etwa 200.000 Menschen in Washington. Offiziell keine politische Veranstaltung, appellieren Komiker und Popstars auf der Bühne vor dem Capitol an die Politik: Gegen Populismus, für die Vernunft. Kurz vor der Kongresswahl hofft US-Präsident Obama auf einen Meinungsumschwung.

Den Konkurrenten als Taliban beschimpfen oder mit einem Maschinengewehr herumfeuern - bei den Werbespots im US-Wahlkampf gibt es fast keine Tabus. Selbst komischste Auftritte und härteste Attacken finden ihren Platz.

Bei knackigen Kerlen schlagen Frauenherzen höher. Und so streift Putin, ausgerüstet mit allem, was ein Mann braucht, durch Sibirien und macht im Tarnanzug schon mal ein bisschen Wahlkampf. Vielleicht hält das Herzflimmern ja bis 2012 an.

Die Umfragewerte verheißen für die US-Demokraten nichts Gutes. Die Republikaner werden aller Wahrscheinlichkeit nach die Mehrheit im Abgeordnetenhaus stellen. Präsident Obama legt sich ins Zeug und geht trotz aktueller Sicherheitsbedenken auf Wahlkampf-Tour; um jeden Preis will er ein Wahl-Desaster für die Demokraten verhindern.

Er wollte die eigenen Truppen rühmen, bildete aber Soldaten in Wehrmachtsuniformen ab. Ein US-Demokrat muss sich für einen Werbepatzer im Wahlkampf entschuldigen.

Geldspritze für die Legalisierung von Marihuana: George Soros gibt den Unterstützern eines Volksentscheids in Kalifornien eine Million Dollar für ihren Wahlkampf. Der Westküstenstaat stimmt am 2. November darüber ab, ob Kiffen erlaubt werden soll.

Es ist der teuerste Kongresswahlkampf aller Zeiten: Rund zwei Milliarden Euro geben die Kandidaten für die Wahlen am 2. November aus. Das ist fast so viel, wie US-Präsident Obama und sein Gegner McCain ausgegeben haben. Obama versucht derweil mit Fehlereingeständnissen das Ruder noch rumzureißen.

Die Superreichen greifen nach der Macht, Dollar-Bündel pflastern ihren Weg an die Spitze. Reihenweise treten bei den Kongresswahlen in den USA am 2. November Millionäre und Milliardäre an, die ihre Karriere mit einem Staatsamt krönen wollen. Geld spielt keine Rolle.