Wahlkampf

Der Krisengipfel im Weißen Haus bei George W. Busch sollte die Wogen glätten und einen Plan zur Rettung der Wall Street auf den Weg bringen. Doch es kam alles ganz anders. In Zeiten des Wahlkampfes um das Präsidentenamt flogen die Fetzen.

US-Präsident George W. Bush warnt vor dramatischen Konsequenzen in der Finanzkrise. Falls sich Kongress und Regierung nicht "so schnell wie möglich" auf das vorgeschlagene 700 Milliarden Dollar schwere Rettungspaket einigen könnten, drohe eine Rezession mit kaum absehbaren Folgen. John McCain setzt derweil seinen Wahlkampf aus.

"Lasst uns die Politik beiseite stellen", sagt der republikanische Präsidentschaftsbewerber zu seinem demokratischen Rivalen Barack Obama angesichts der Finanzkrise. McCain wolle sich als "staatsmännischer Retter" präsentieren, meinen Kommentatoren.

Erstmals in Europa dürfen bei den österreichischen Nationalratswahlen auch 16- und 17-Jährige auf Bundesebene ihr Kreuz machen. Nun wetteifern Österreichs Politiker um ihren "Coolness-Faktor".

Die Beratungen über das milliardenschwere Rettungspaket für die US-Finanzbranche dürften sich wohl bis in die kommende Woche hinziehen. Um die Details des Plans ist im politischen Washington ein erbitterter Streit entbrannt. US-Finanzminister Paulson drängt die Kongress-Abgeordneten zu einer schnellen Einigung. Der Wahlkampf hat das Thema erfasst.

SPD-Kanzlerkandidat und Vize-Kanzler Steinmeier erwartet "frühestens nach der Europawahl" im Mai einen Wahlkampf, der auch Auswirkungen auf die Arbeit der Koalition aus Union und SPD in der Bundesregierung habe.

Im bayrischen Wahlkampf haben sich die Spitzenkandidaten von CSU und SPD das erste Fernsehduell in der Geschichte des Landes geliefert.

Ein knappes Jahr nach seinem Abschied zieht Stoiber bei der bislang größten CSU-Wahlkampfkundgebung mehr Zuschauer an als jeder aktive CSU-Politiker.

Die Finanzkrise in den USA bestimmt auch den Präsidentschaftswahlkampf. Nachdem McCain anfänglich noch die Stärke der Wirtschaft lobte, schwenkte er nun auch auf einen kritischeren Kurs ein.

Es wird ernst im US-Wahlkampf, und das nicht nur, weil die Wahl inzwischen nicht einmal mehr 50 Tage entfernt ist. Der Finanztaumel an der Wall Street drängt alle anderen Themen in den Hintergrund.