Wahlkampf

Der Heidelberger Steuerrechtler Paul Kirchhof fordert die Parteien auf, trotz des Wahlkampfes keine Steuersenkungen anzukündigen. "Tun sie dies, setzen sie ihre Glaubwürdigkeit aufs Spiel", sagt Kirchhof. Innenminister Schäuble mahnt, die Union müsse den Bürgern "reinen Wein einschenken", der Spielraum für Steuersenkungen sei außergewöhnlich gering.

"Wo immer sich nach der Krise wieder Spielräume ergeben, werden wir einen Teil wieder in die Entlastung der Menschen setzen", verspricht Merkel. Sie lässt allerdings offen, wann dies geschehen soll.

Grünen ziehen mit einer klaren Absage an ein Jamaika-Bündnis mit Union und FDP in den Wahlkampf, sind aber offen für eine Ampel-Koalition mit SPD und FDP.

SPD-Kanzlerkandidat Steinmeier gibt sich fünf Monate vor der Bundestagswahl kämpferisch. Auf einem SPD-Konvent sagt er, wer gute Politik für Deutschland machen wolle, müsse regieren. "Das will ich. Und das als Bundeskanzler."

Der SPD-Vorstand beschließt einstimmig das Programm für die Bundestagswahl im September. Forderungen von Parteilinken, auch die Wiedereinführung der Vermögensteuer in das Konzept aufzunehmen, werden abgelehnt. Derweil hagelt es Kritik von Union, FDP und Linken. Finanzminister Steinbrück meint: "Der Aufschrei bestätigt den Treffer."

Ehrlich, die SPD ist am Ende. Wie ein erschöpfter Marathon-Läufer, ein dünner Lappen, ein angerissener Keilriemen. Das zeigen ihre Wahlkampf-Versuche. Jochen Müter

Alle Parteien haben sie aufgefrischt: ihre Webseiten. Im digitalen Zeitenalter findet der Wahlkampf auch im Netz statt - mit frischeen Konzepten und neuen Ideen.

Trotz Neuverschuldung in Höhe von geschätzten 50 Milliarden Euro hält die CSU an ihrer Forderung nach massiven Steuerentlastungen für Bürger und Unternehmen fest.

Der Deutsche Hausärzteverband hat Plakate als verunglimpfend kritisiert, mit denen andere Mediziner Front gegen die SPD machen.

Der Wahlkampf scheint mitten in der Finanzkrise vollends ausgebrochen. Der SPD-Parteivorsitzende Müntefering hat das Gehalt von Deutsche-Bank-Chef Ackermann kritisiert. Unter den deutschen Bankern gäbe es viele gute, aber auch einige "Gangster".