Wahlkampf

Knapp eine Woche nach dem Machtwechsel bei der SPD setzt Frank-Walter Steinmeier eine erste Duftmarke als Kanzlerkandidat im Wahlkampf. Der 52-Jährige präsentiert sich in einem Regensburger Bierzelt als angriffslustiger Redner. Mit deftigen Breitseiten gegen CSU und Linke schwört er die Genossen auf die bayerische Landtagswahl ein.

Wenige Tage nach dem Führungswechsel in der SPD stellt die Union die Weichen für den Bundestagswahlkampf. Sie will offensiv für längere Laufzeiten der Atommeiler werben und fordert zusätzliche Milliardenentlastungen für die Bürger.

Der ehemalige Bundeskanzler Schröder will für seinen Vertrauten Steinmeier in den Wahlkampf ziehen. Bei ihm sei das Amt des Bundeskanzlers "in allerbesten Händen".

Der SPD-Vorstand nominiert Franz Müntefering als neuen Parteichef und Frank-Walter Steinmeier als Kanzlerkandidaten für die Wahl 2009. Ein Sonderparteitag wird für den 18. Oktober in Berlin einberufen. Beide Politiker rufen die SPD eindringlich zur Geschlossenheit auf. Man werde einen großen Wahlkampf führen. Die Partei beginne jetzt mit der Aufholjagd.

Für die US-Volkswirtschaft besteht ein immenser Sanierungsbedarf. Diese Aufgabe wird jeder US-Präsident - gleich ob er Obama oder McCain heißt - in Angriff nehmen müssen. Erst nach der Wahl dürfte sich somit entscheiden, ob es mit der größten Wirtschaft der Welt und mit der Weltleitwährung bergauf oder bergab geht.

Die Bären haben an den US-Börsen das Ruder übernommen. Das spielt im Wahlkampf eher den Demokraten in die Karten, die bei schlechter wirtschaftlicher Lage eher auf eine Regierungsübernahme hoffen dürfen. Die zahlreichen Konjunkturdaten der nächsten Woche dürften den Weg für September weisen.

Böse Gerüchte gehen an der Wall Street um: Die Daten der Öllager-Bestände sollen manipuliert worden sein. Das zieht die ganze Ölindustrie in Misskredit. Zumal ebenso Gerüchte kursieren, dass die Multis den Republikanern im Wahlkampf zuarbeiten würden.

Wenn sich Wahlkämpfe ihrem Ende neigen, werden die Töne der Politiker härter. An der Lautstärke lässt sich abschätzen, wie sehr sich Politiker um das Ergebnis ihrer Partei sorgen. Die CSU hat offensichtlich große Sorgen.

Der nahende Hurrikan "Gustav" bringt das Programm des Parteitages der US-Republikaner kräftig durcheinander. Für McCain ist das kein Nachteil: Präsident Bush hat seinen Besuch abgesagt, er selbst kann parteiübergreifende Töne anschlagen.

Mit seiner Rede in Denver hat Obama seine Nominierung als Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten angenommen und seine Anhänger auf einen kämpferischen Wahlkampf eingeschworen.