Wall Street

Während sich die Wall Street Schritt für Schritt aus den Untiefen des Bärenmarktes herausarbeitet und versucht, die Finanz- und Wirtschaftskrise hinter sich zu lassen, tauchen überall in den USA neue Indizien auf, die belegen, dass man noch längst nicht alle Probleme gelöst hat.

In Asien haben die Börsen deutlich zulegen können. Gute Vorgaben von der Wall Street und die Hoffnung auf eine Erholung der US-Wirtschaft inspirierten die Aktionäre.

US-Investmentlegende Buffett war zuletzt unter Beschuss. Seine Holding Berkshire Hathaway musste herbe Verluste wegstecken, und ein Deal mit Goldman Sachs brachte keinen Gewinn - bis jetzt.

Gewinnmitnahmen haben an den US-Aktienmärkten der Vortagesrally ein Ende bereitet. Dennoch konnten die Börsen einen Großteil ihrer kräftigen Kursgewinne verteidigen. Vor allem Industrie-Titel waren gesucht.

Die Amerikaner mögen auf ihre Regierung schimpfen, ab und an zeigt sich, dass der Apparat in Washington funktioniert. Etwa im Falle AIG, wo die Empörung über Boni die Politiker zu Strafgesetzen inspiriert hat.

Die Pläne der US-Regierung zum Aufkauf fauler Wertpapiere haben an der Wall Street für ein Kursfeuerwerk gesorgt. Vor allem Titel von Finanzfirmen profitierten von der Aussicht darauf, dass die Banken endlich ihre derzeit unverkäuflichen Papiere loswerden könnten. Citigroup und Bank of America legten jeweils rund 20 Prozent zu.

Am Ground Zero wird fleißig gearbeitet. Doch hinter den Kulissen drohen die Arbeiten in der grüßten Baugrube der USA zu wanken: Der Bauherr steckt in Finanznöten und hofft auf Hilfe von der Regierung.

Die US-Börsen haben vor allem wegen Kursverlusten bei Finanzwerten nachgegeben. Die Aktien von American Express fielen um 6,2 Prozent. Laut Analysten droht dem Unternehmen 2009 und 2010 ein Verlust.

Wachsende Verunsicherung über die neue Geldspritze der Federal Reserve haben die US-Börsen ins Minus gedrückt. Gewinnmitnahmen setzten Finanzwert unter Druck. Oracle-Papiere waren dagegen beliebt.

Die Citigroup wird mit Milliarden vom Staat gestützt. Das hält die Bank aber nicht davon ab, das Büro des Chefs zu renovieren. Kosten des geplanten Umbaus: 10 Millionen Dollar. Diese Hybris ist erstaunlich.