Wall Street

Die befürchtete Hiobsbotschaft von der Konjunkturseite blieb am Freitag zwar aus, doch die Aktienmärkte gehen dennoch auf Talfahrt. Vor allem die schwachen Ausblicke von Disney und National Semiconductor verderben den Anlegern die Wochenendlaune.

An den US-Aktienmärkten stahlen die Konjunkturdaten auch am Donnerstag den Unternehmensergebnissen die Schau. Für die Indizes blieb damit alles beim Gewohnten, sie verbuchten am Donnerstag wieder mal Verluste.

Die US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal wesentlich geringer gewachsen als erwartet - und das hemmte zunächst auch die US-Aktienmärkte. Nach massiven Verlusten im Verlauf kam es aber zu einer kleinen Schlussrally.

Nach den deutlichen Gewinnen seit Mitte vergangener Woche ließ die Kauflust der US-Anleger am Dienstag auf sich warten. Doch im späten Handel ließen sich vereinzelt auch Käufer auf dem Parkett blicken, die Stimmung hellte sich etwas auf.

Starke Vorgaben von der Wall Street und ein schwacher Yen - was will die Börse mehr? Offenbar nichts, denn in Tokio reichte dies für ein ordentliches Plus.

Die US-Aktienmärkte ließen sich auch am Montag nicht von ihrer Mitte vergangener Woche eingeschlagenen Marschroute abbringen - und die führte sie deutlich in die Gewinnzone. Auch ein neuer Bilanzskandal um den Telekom-Konzern QWest konnte die Börsen nicht aufhalten.

Ende gut - alles gut, so lautete die Bilanz an den europäischen Börsen. Nach einem turbulenten Tageslauf schafften es die europäischen Märkte bis zum Handelsschluss wieder ins Plus zu drehen. Für Rüchenwind sorgten positive US-Konjunkturdaten und anziehende Kurse an der Wall Street.

Mit einem Tag Verspätung haben die europäischen Märkte den Turnaround an der Wall Street vom Mittwoch nachvollzogen. Denn anders als der Dax, schlossen die meisten europäischen Indizes bereits um 17.30 Uhr - somit hatten die Börsianer nicht mehr die Chance auf die Kehrtwende in Amerika zu reagieren.

Die Tokioter Börse hat sich am Donnerstag nur halbherzig dem späten Kursfeuerwerk der US-Börsen angeschlossen. Die Maktteilnehmer seien nicht überzeugt, dass die US-Märkte den Boden schon erreicht hätten.

Die US-Börsen schafften am Mittwoch nach tiefrotem Auftakt den Turnaround. Die Anleger würden nach den massiven Verlusten der vergangenen vier Sitzungen nun auf Schnäppchenjagd gehen, so Händler. Unterstützt wurde die Aufwärtsbewegung auch von Spekulationen über ein außerplanmäßiges Treffen der US-Notenbank.