Zypern

Zypern scheint gerettet. Aber wie es mit den Banken des Landes weitergeht, bleibt unklar. Das sorgt für Verunsicherung an den Devisenmärkten. Auch das politische Patt in Italien sorgt für Verunsicherung. Der Euro kann sich dieser nicht entziehen. Die 1,30-Dollar-Marke rückt in immer weitere Ferne.

Zypern bereitet sich auf einen Ansturm auf seine Banken vor. Bevor diese am Donnerstag erstmals seit Mitte März wieder öffnen sollen, arbeiten Regierung und Zentralbank an Einschränkungen für den Kapitalverkehr. Um die Sanierung der beiden größten Banken voranzutreiben, müssen alle Vorstände gehen.

• "Erheblicher Schlag" angekündigt Zypern schröpft Großanleger
• Sparer-Enteignung auch im Rest Europas? "Zypern hat fatale Signalwirkung"

Um Zypern zu retten, enteignet die EU erstmals reiche Bankkunden. Müssen Sparer im Rest Europas nun auch um ihr Geld zittern? Die EU wird nicht müde zu betonen, dass Zypern ein Sonderfall ist. Doch einige Politiker können sich eine Zwangsabgabe auf Bankeinlagen offenbar durchaus als neue Blaupause für die Lösung der Euro-Krise vorstellen.

• "Erheblicher Schlag" angekündigt Zypern schröpft Großanleger
• Fitch nimmt Banken unter die Lupe Zypern droht neues Problem

Fast zwei Wochen lang bekamen Einheimische und Urlauber auf Zypern nur noch am Automaten Geld. Wenn die Banken wieder öffnen, rechnet die Regierung mit Chaos. Urlauber sollten deshalb besser mit viel Bargeld im Gepäck anreisen.

Zum Totalverlust ihrer Einlagen ist es für Großkunden der zweitgrößten zyprischen Bank nur noch ein kurzer Weg: Der Zentralbankchef kündigt an, dass sie bis zu 80 Prozent ihres Geldes verlieren werden - und das erst in einigen Jahren. Für Kunden der größten Bank wird es nicht ganz so teuer.

• Fitch nimmt Banken unter die Lupe Zypern droht neues Problem
• Zyperns kleinere Banken brauchen Geld Mehr EZB-Nothilfe nötig

Am Donnerstag sollen Zyperns Banken wieder öffnen. Allerdings gibt es Spekulationen über Unregelmäßigkeiten im Bankensektor, angeblich unnatürlich hohe Geldabflüsse befeuern sie. Aber das ist nicht der einzige Grund, weshalb die Ratingagentur Fitch dem gebeutelten Euro-Land mit einer Herabstufung droht.

• Angst vor dem Chaos Zyperns Banken bleiben geschlossen

Inhaber großer Guthaben in Zypern werden gezwungen, sich an den immensen Kosten der Bankenrettung zu beteiligen. Wie hoch die Zwangsabgabe ausfällt, ist noch unklar. Doch Finanzminister Sarris stimmt vermögende Anleger bereits auf schlechte Nachrichten ein. Der Chef der Bank of Cyprus tritt deshalb aus Protest zurück.

• "Unmengen" von Geld abgeflossen Zypern prüft Überweisungen
• "Das dicke Ende kommt noch" Linke: Paket zu schwer für Zypern

Nach der Verunsicherung zum Wochenstart wagen sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt nur sehr zögerlich aus der Deckung: Börsianer fürchten die psychologischen Folgen der Zypern-Rettung. Die Nervosität bleibt.

• Aufgeblähte Finanzsektoren Zypern ist kein Einzelfall

Slowenien, Luxemburg und Malta gehören zu den kleineren Staaten der Eurozone. Sie haben ebenfalls einen für ihre Größe überdimensionierten Bankensektor. Das beunruhigt Eurogruppen-Chef Dijsselbloem.

• Zyprischer Bankchef tritt ab Vermögende Anleger trifft es hart

Ein Staatsbankrott Zyperns kann im letzten Moment abgewendet werden. Die Eurozone gewährt dem Land eine Milliarden-Finanzhilfe. Im Gegenzug muss Zypern den Bankensektor umstrukturieren, große Vermögen werden zu 30 Prozent enteignet. Aber das ist noch nicht alles, prophezeit Linken-Fraktionsvize Bartsch.

• Fast wie in der Schule Schäuble nennt Kritiker "neidisch"