Verträge für gesamtes Zugpersonal Bahn weitet Offerte aus
01.12.2014, 07:14 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Bahn nimmt Abschied von der Hoffnung auf eine Einigung zwischen den rivalisierenden Gewerkschaften EVG und GDL. Doch von ihrem Ziel einheitlicher Tarifverträge will das Unternehmen nicht lassen. Dennoch kommt sie den Lokführern entgegen.
Die Deutsche Bahn geht im Tarifkonflikt mit den Lokführern auf deren Gewerkschaft GDL zu. Der Konzern ist nun bereit mit der GDL Tarifverträge für das gesamte Zugpersonal abzuschließen und somit nicht allein für Lokführer und Zugbegleiter, sondern auch für Bordgastronomen, Disponenten, Lokrangierführer und Trainer. Dies habe er GDL-Chef Claus Weselsky angeboten, sagte Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber der "Süddeutschen Zeitung". Vorangekommen sind die Verhandlungen aber trotzdem nicht.
Angesichts dieser Offerte bezeichnete Weber Weselskys Vorwürfe als "schräg", die Bahn beharre nach wie vor "auf ihrer Vorbedingung, der Tarifeinheit". Es gebe keine Konditionen dieser Art, sagte Weber weiter. Zudem habe er die Position, dass die Bahngewerkschaften GDL und EVG vor Verhandlungen klären, wer für welche Berufsgruppen zuständig sei, längst aufgegeben. "Aber wir haben intern und öffentlich mehrmals erklärt, was das Ziel unserer Verhandlung ist: einheitliche Arbeitsbedingungen für eine Berufsgruppe mit beiden Gewerkschaften zu erreichen."
Der GDL bot Weber ein zweistufiges Verfahren an. Dabei soll zunächst über Lokführer und Zugbegleiter verhandelt werden. Nach einer Einigung sollen dann auch Bordgastronomen, Disponenten, Lokrangierführer und Trainer in das Tarifwerk aufgenommen werden. Für Weber ist nun GDL-Chef Weselsky am Zug, sich "auch einmal zu bewegen". So könne die Gewerkschaft nicht dauernd Forderungen stellen, selbst aber stehen bleiben. Dies habe er so auch Weselsky gesagt. Bis Donnerstag will die GDL entscheiden, wie es weitergehen soll.
Trotz des noch immer ungelösten Konflikts zeigte sich Weber zuversichtlich: "Ich habe immer noch hinreichend Ideen und Phantasie, vor Weihnachten ein Ergebnis erzielen zu können - und wenn wir uns zwei Tage in Klausur einschließen, es ist machbar."
Quelle: ntv.de, jwu