Wirtschaft

Liveticker zur Schuldenkrise Das geschah am 19. Juni

+++ 21:45 Griechische Blogger scherzen über Wechsel-Demos +++
Manchmal reicht es, einfach Tatsachen aufzulisten, um die Absurdität aufzudecken. Das hat sich am Freitagabend wohl auch der griechische Blogger "The Greek"-Analyst gedacht und auf Twitter einfach mal am Daumen die größten Demonstrationen der vergangenen und kommenden Tage in Athen abgezählt:

  • "Am Mittwoch hatten wir eine Anti-Austeritäts-Demonstration"
  • "Am Donnerstag eine Pro-Euro-Demo"
  • "Am Sonntag werden wir eine von der Syriza-Partei angeführte Anti-Austeritäts-Demo haben
  • "Am Montag kommt wieder Pro-Euro"

"Wollen wir nicht hoffen, dass sich die Geschichte wiederholt", drückte einer seiner Follower die Daumen.

 

+++ 20:10 Vor dem EU-Sondergipfel: Die Telefone glühen +++
Es sieht nach einem unruhigen Wochenende für Politiker, IWF und EZB aus. Vor dem von ihm einberufenen EU-Sondergipfel am Montag hat EU-Ratspräsident Donald Tusk sich schon mal EZB-Chef Mario Draghi, IWF-Chefin Christine Lagarde, EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker und Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem an den Apparat geholt. Die vier sind als Vertreter der Gläubiger Griechenlands auch auf den Gipfel geladen. Zuvor hatte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble allerdings bezweifelt, dass man den Gipfel vernünftig vorbereiten kann, wenn es keine Neuigkeiten aus Athen gibt.

+++ 19:00 Euro-Gruppe erwägt gemeinsame Einlagensicherung +++
Die Euro-Länder erwägen einem Magazinbericht zufolge die Schaffung einer gemeinsamen Einlagensicherung von Sparguthaben, um Unsicherheiten im Falle eines Ausscheidens Griechenlands aus der Euro-Zone zu beseitigen. Das berichtet "Der Spiegel" vorab. Ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums wollte den Bericht nicht kommentieren.

Über eine gemeinsame Einlagensicherung im Währungsraum als Ergänzung der Bankenunion wurde schon in der Vergangenheit diskutiert. Wegen erheblicher Widerstände wurde das Thema aber zugunsten einer Harmonisierung der nationalen Einlagesysteme nicht weiterverfolgt.

DAX
DAX 23.596,98

+++ 18:00 "Grexit"-Angst setzt Dax und Dow unter Druck +++
Mit Blick auf die sich weiter zuspitzende Situation rund um die griechische Schuldenkrise gerät der deutsche Aktienmarkt zum Wochenschluss erneut unter Druck: Der Dax schließt nach einem kurzen Zwischenhoch 0,5 Prozent im Minus auf 11.040 Punkten.

Auch die Wall Street kann nicht stützen, die US-Börsen belastet ebenfalls die Sorge um einen möglichen "Grexit". Die Börse in Athen hingegen schließt heute 0,6 Prozent im Plus.

+++ 17:15 Tusk: Griechenland muss wählen - EU-Hilfsangebot oder Zahlungsausfall +++

Vor dem von ihn einberufenen EU-Sondergipfel am Montag richtet EU-Ratspräsident Donald Tusk deutliche Worte an Griechenland: "Vier Monate lang wurde jetzt ohne Ergebnis verhandelt, das gestrige Treffen der EU-Finanzminister hat den Knoten nicht gelöst. Wir nähern uns dem Punkt, an dem sich die griechische Regierung entscheiden muss, das anzunehmen, was meiner Meinung nach ein gutes Angebot zu weiterführenden Unterstützung ist, oder weiter in Richtung Zahlungsausfall zu gehen", sagt er in einer Videobotschaft. Am Ende könne dies aber nur eine griechische Entscheidung sei, die in der griechischen Verantwortung stehe.

Es ist noch Zeit, das Richtige zu tun, betonte Tusk. "Aber es sind nur noch wenige Tage."

+++ 16:40 Insider: Hellas-Banken verlieren am Freitag 1,2 Milliarden Euro +++
Die griechischen Geldinstitute leiden weiter unter einem verstärkten Abfluss von Kundeneinlagen. Allein am Freitag seien 1,2 Milliarden Euro abgezogen worden, verlautet aus Branchenkreisen.

Bis Mittwoch waren Bankenkreisen zufolge von Kunden insgesamt Einlagen von rund zwei Milliarden Euro abgehoben worden. Danach hat das Tempo noch mal zugelegt.

+++15:25 Niederlande - Hellas-Nothilfen nur gegen Reformen +++
Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte bekräftigt die Bedingungen für Finanzhilfen an Griechenland. Europa sei bereit, dem von der Pleite bedrohten Land Notfallhilfen zu gewähren, wenn es Reformen zustimme, sagte er.

+++ 14:45 Pressekonferenz: Schäuble: Vielleicht verstehen wir Varoufakis einfach nicht +++
Auf der Pressekonferenz betont Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, weiter auf Lösungssuche zu sein. Es sei allerdings schwierig, mit Athen zu reden: "Ich gebe mir Mühe nicht Öl in irgendetwas zu schütten. Aber sie wissen, wie die Stimmung ist. Sie haben gestern Frau Lagarde gesehen. Sie hat hohe diplomatische Fähigkeiten. Sie sagt selber, sie sei Kritik gewohnt, aber sie sei nicht begeistert, wenn der IWF als kriminelle Organisation angesehen wird. Ich kann das nachvollziehen."

Bei der jüngsten Sitzung der parlamentarischen Fraktion der Syriza hatte Regierungschef Alexis Tsipras die Mitarbeiter des IWF als "Verbrecher" betitelt beziehungsweise ihnen eine kriminelle Verantwortung angelastet. IWF-Präsidentin Christine Lagarde soll sich daraufhin Griechenlands Finanzminister Yanis Varoufakis beim Eurogruppen-Treffen in Luxemburg mit den Worten genähert haben: "The criminal in chief comes to say hello."

"Vielleicht sind wir nicht in der Lage, den Überlegungen von Yanis Varoufakis zu folgen", so Schäuble weiter. Nach seiner Sichtweise habe der griechische Finanzminister gestern etwa einen umfassenden Lösungsvorschlag vorgelegt. "Aber wir sehen das anders. Ich sagte einmal zu ihm: 'Yanis, wie bei den Juristen dürfen auch die Ökonomen unterschiedliche Meinungen haben. Aber wir haben mal Beschlüsse gefasst.'"

"Ich wünsche ihnen allen ein schönes Wochenende, wir sehen uns am Montag wieder", ruft Schäuble zum Abschluss den Journalisten zu. 

+++ 14:35 Pressekonferenz: Schäuble wartet auf glaubwürdige Vorschläge +++
"Es ist erneut wertvolle Zeit vertan worden", sagt Bundesfinanzminister Schäuble auf einer Pressekonferenz zu der Griechenland-Krise. "Wir warten weiter auf glaubwürdige Vorschläge aus Athen. Wir sind ein bisschen skeptisch, was den Erfolg des Euro-Sondergipfels am Montag angeht, auch weil es an der notwendigen Substanz fehlt, um das Treffen vorbereiten zu können. Aber vielleicht bewegt sich über das Wochenende etwas in Griechenland. Der Ball liegt bei Athen, wir haben getan, was wir tun können." Er sei aber nicht sicher, dass er am Montag sensationelle Nachrichten verkünden könne.

+++ 14:20 EZB erweitert Kreditrahmen für griechische Banken +++
Die Europäische Zentralbank hat den überlebenswichtigen finanziellen Spielraum für die griechischen Banken offenbar erneut erweitert. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Bankenkreisen erfuhr, erhöhte die EZB den Rahmen für die sogenannten ELA-Notkredite. Die neue Höhe wurde zunächst nicht bekannt.

Die EZB hatte zuletzt am Mittwoch den ELA-Rahmen um 1,1 Milliarden Euro auf 84,1 Milliarden Euro angehoben. Dieses Programm ist derzeit die zentrale Finanzierungsquelle für die Geldinstitute in Griechenland. Die ELA-Kredite werden zu deutlich schlechteren Konditionen vergeben als die üblichen EZB-Darlehen.

+++ 14:00 Bericht: Bei einer Griechenland-Pleite haftet jeder Deutsche für 1055 Euro  +++
Bei einer griechischen Staatspleite haftet Deutschland einem Medienbericht zufolge für 85,2 Milliarden Euro griechischer Schulden. Die Bundesrepublik sei damit in Summe der größte Gläubiger, berichtete die "Wirtschaftswoche" unter Berufung auf Berechnungen des Münchner Ifo-Instituts.

Im Falle einer Staatspleite würde jeder Deutsche damit für 1055 Euro haften. Am stärksten pro Kopf betroffen wären die Luxemburger: Griechenland schulde dem Land je Einwohner 1637 Euro. Bei jedem Niederländer seien es 1099 Euro, bei jedem Franzosen 989 Euro, bei jedem Letten 250 Euro.

Insgesamt steht Athen laut Ifo-Berechnungen mit 305 Milliarden Euro bei Ländern der Eurozone in der Kreide.

+++ 13:44 Moskau will keine maroden Griechen-Bonds kaufen +++
Russland ist zur Unterstützung der griechischen Wirtschaft bereit, schließt aber einen Kauf von Staatsanleihen des finanziell angeschlagenen EU-Landes aus. "Wir können Investitionen wie im Fall der Gaspipeline Turkish Stream unterstützen, aber ich denke nicht, dass wir Bonds kaufen werden", sagt Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew laut der Agentur Interfax beim Wirtschaftsforum in St. Petersburg.

+++ 13:32 Juncker versteht Tsipras nicht mehr +++
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat sich in einem Interview zutiefst frustriert über Griechenlands Premier Alexis Tsipras geäußert. "Das Vertrauen, das ich in ihn gesetzt habe, ist nicht immer ebenbürtig erwidert worden", sagte Juncker dem "Spiegel". Vor Kurzem hatte er den Premier noch seinen Freund genannt.

Statt über die Kommission zu schimpfen, solle Tsipras in Griechenland erzählen, dass die Kommission ihm für die Jahre 2015 bis 2020 ein Investitionsprogramm in Höhe von 35 Milliarden Euro in Aussicht gestellt habe. "Wäre ich griechischer Ministerpräsident, würde ich es als Erfolg verkaufen", erklärte der Luxemburger, aber "ich höre davon nichts."

(Foto: REUTERS)

+++ 13:14 Tsipras spricht Dienstag im Europarat ++
Der griechische Ministerpräsident Tsipras begrüßt die Einberufung eines Sondergipfels der Eurostaaten am Montag. "Wir arbeiten jetzt für den Erfolg dieses Treffens", sagt er am Morgen. Tags drauf wird Tsipras im Europarat erwartet. Er soll zur Griechenlandkrise vor der parlamentarischen Versammlung des Rats sprechen.

+++ 12:58 Griechen setzen auf Bares, Umlauf von Scheinen rasant gestiegen +++
Laut Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele hat der Bargeldumlauf in Griechenland stark zugenommen. Nachdem im Dezember klar geworden sei, dass ein neues griechisches Parlament gewählt werden würde, habe der Bargeldumlauf um 44 Prozent zugenommen. Dieser Entwicklung stehe eine stetige Abnahme der Einlagen bei griechischen Kreditinstituten gegenüber.

Starke Barabhebungen sind der Grund, warum Griechenlands Banken immer mehr Ela-Notkredite ihrer eigenen Zentralbank benötigen. Genehmigen muss diese die EZB.

+++ 12:51 Athen sichert sich Milliardeneinnahmen aus Moskau +++
Der griechische Premier Alexis Tsipras macht auf dem Wirtschaftsforum in St. Petersburg mit Russland gute Geschäfte. Durch den Bau einer neuen Pipeline wird Athen von 2019 an jährlich Hunderte Millionen Euro an Gebühren für die Weiterleitung von russischem Gas einnehmen. Die Russen haben immer betont, dass das Finanzproblem der Griechen klare EU-Angelegenheit ist. Aber sie haben angeboten, finanzielle Hilfe zu prüfen, sollte das Euroland darum bitten.

+++ 12:40 Griechische Zentralbank: Bankensystem stabil +++
Der griechische Zentralbankchef Giannis Stournaras beschwichtigt Befürchtungen, die Stabilität des Bankensystems sei in Gefahr. Stournaras versicherte bei einem Treffen mit dem zuständigen Minister für die Verhandlungen mit den Geldgebern, Euclid Tsakalotos, dass die Stabilität des Bankensystems vollkommen gesichert sei, und zwar "durch die gemeinsamen Maßnahmen der Zentralbank Griechenlands und der Europäischen Zentralbank".

+++ 12:33 Berlin beharrt auf IWF bei Griechenland-Rettung +++ Eine Einigung in der griechischen Schuldenkrise ohne den Internationalen Währungsfonds ist aus Sicht der Bundesregierung nicht denkbar. "Der IWF spielt eine ganz zentrale Rolle", sagt eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums (BMF). Damit stellt sich das Ministerium von Wolfgang Schäuble gegen Planspiele, den IWF aus der Rettungspolitik zu entlassen.

+++ 12:28 EU-Kommissionspräsident Juncker telefoniert mit Merkel und Hollande +++
Zur Lösung der Griechenland-Krise vermittelt EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker auf Spitzenebene. Juncker habe mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Staatspräsident François Hollande und dem holländischen Premier Mark Rutte telefoniert, sagt ein Kommissionssprecher in Brüssel. Der EU-Kommissionschef werde auch in den nächsten Tagen in engem Kontakt mit den Regierungschefs bleiben.

+++ 12:20 Euro-Finanzministertreffen vor Gipfel bestätigt +++
Die Finanzminister der Eurozone werden sich am Montag vor dem Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs in Brüssel treffen, um diesen vorzubereiten. Der Start sei um 15 Uhr deutscher Zeit geplant, bevor der Gipfel dann vier Stunden später losgehe, kündigte Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem über Twitter an.

+++ 11:48 Anleger blenden Hellas-Sorgen aus +++
Den Börsen kann die sich zuspitzende Krise um Griechenlands Schulden heute bisher nichts anhaben: Die Investoren an der Börse in Athen scheinen sogar leicht optimistisch zu sein - der griechische Leitindex steigt um 0,2 Prozent. Noch deutlich besser ist die Stimmung auf dem Frankfurter Parkett: Euphorisiert von starken US-Börsen legt der Dax um 1,1 Prozent zu und überwindet wieder die 11.200er Marke. Der Euro bewegt sich seitwärts und bleibt über 1,13 Dollar.

+++ 11:29 Varoufakis: Eurogruppe hat Vorschlag von Hellas ignoriert +++
Der griechische Vorschlag für eine Lösung im Schuldenstreit war beim Eurogruppen-Treffen laut Finanzminister Yanis Varoufakis irrelevant. Er sei nicht diskutiert worden.

+++ 11:15 Zeitung: Athen entwirft Notfallpläne +++
Aus Angst vor einer Zahlungsunfähigkeit Griechenlands entwirft die Regierung in Athen einem Pressebericht zufolge Pläne für die reibungslose Versorgung mit Treibstoffen. Wie die Athener Zeitung "Ta Nea" berichtet, seien Benzin und Diesel für etwa neun Monate vorrätig. Eine Bestätigung seitens der Regierung gab es bislang nicht.

In den Depots der griechischen Raffinerien gebe es "strategische Treibstoffmengen" für drei Monate, schrieb das Blatt. Hinzu kämen bereits abgeschlossene Importverträge für ein Vierteljahr. Schließlich könne das Land weitere drei Monate überbrücken, indem es Rohöl gegen Öl tausche, schreibt "Ta Nea".

+++ 11:11 Moskau erwägt Finanzhilfen für Athen +++
Russland ist nach Worten seines stellvertretenden Ministerpräsidenten Arkadi Dworkowitsch bereit, über Finanzhilfen für Griechenland nachzudenken. "Wir werden jede Lösung zur Beilegung der griechischen Schuldenkrise unterstützen, die Griechenland und unsere europäischen Partner vorschlagen", sagte er der Agentur Tass zufolge im Fernsehen. Nach Angaben eines Sprechers des russischen Präsidialamtes muss Hellas aber zunächst einen Vorschlag zu möglichen Finanzhilfen präsentieren, erst dann könne Russland etwas unternehmen.

+++ 10:54 Sitzungsmarathon am Montag: Griechenland-Gipfel und neues Spitzentreffen der Eurominister +++
Die Finanzminister der Eurozone wollen noch vor dem für Montag geplanten Griechenland-Gipfel erneut beraten. Sehr wahrscheinlich werde es am Montag auch ein Treffen der Eurogruppe geben, sagte der finnische Ressortchef Alexander Stubb in Luxemburg. "Wir müssen irgendeinen Vorschlag auf dem Tisch haben für den Euro-Gipfel." Ein EU-Diplomat ergänzte, der Termin sei wahrscheinlich, aber noch nicht bestätigt.

Bevor das Treffen der Staats- und Regierungschefs am Montagabend stattfinden könne, müsse das vom Staatsbankrott bedrohte Griechenland "einen technischen Vorschlag" vorlegen, über den dann die Euro-Finanzminister vorab beraten müssten, sagte Stubb weiter.

+++ 10:47 Tsipras: Grexit wäre "Anfang vom Ende" +++
Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras hat ein mögliches Ausscheiden seines Landes aus dem Euro als "Anfang vom Ende der Eurozone" bezeichnet. Der Grexit könne "keine Option sein, weder für die Griechen noch für die Europäische Union", sagte Tsipras der österreichischen Tageszeitung "Kurier". Ein Euro-Austritt wäre ein "irreversibler Vorgang". Europa habe sich bislang "immer in Richtung Einheit bewegt". Ein Richtungswechsel "würde das Scheitern der europäischen Idee bedeuten".

+++ 10:30 Slowakei bereit für Grexit +++
Die Slowakei stellt sich auf einen Grexit ein. Sein Land sei mental und technisch auf einen Euro-Abschied Griechenlands vorbereitet, sagt Ministerpräsident Robert Fico.

(Foto: picture alliance / dpa)

+++ 10:26 SPD-Fraktionsvize Carsten Schneider im Interview mit n-tv +++

  • "Die Griechen selbst haben kein Vertrauen in die Regierung. Sie ziehen immer mehr Bargeld von den Konten ab. Und die Regierung tut so, als hätte sie die Lösung aller Probleme. Das ist verkehrte Welt."
     
  • "Die ganze Griechenland-Rettung trägt die Handschrift der Kanzlerin. Da stehen 350 Milliarden Euro für Deutschland im Feuer und es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass wir 100 Prozent dieses Geldes wiedersehen. Jetzt platzt die Lebenslüge der letzten fünf Jahre."

+++ 10:05 Wirtschaftsverbände plädieren für Grexit +++
Nach dem Außenhandelsverband plädiert auch der Mittelstandsverband BVMW für ein Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone, falls die Regierung in Athen nicht einlenke. "Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende - also Grexit", sagt Präsident Mario Ohoven.

+++ 09:59 Angst vor Bankrun: Griechen ziehen Geld ab +++
Die Einlagenabflüsse bei griechischen Banken haben sich nach Informationen von Bankeninsidern am Vortag auf mehr als eine Milliarde Euro ausgeweitet. Angaben über die Abhebungen am Freitag variieren. Ein griechischer Banker habe die ersten Bargeldengpässe bestätigt, berichtet ein Journalist von vor Ort. Ein Geschäftsmann wollte angeblich 5000 Euro abziehen, habe aber nur 1000 Euro bekommen. Ein anderer Banker berichtet dagegen: "Es gibt keine Schlangen oder Panik, es handelt sich um eine ruhige und schrittweise Phase von Abhebungen."

+++ 09:54 London ist auf das Schlimmste gefasst +++
Der britische Finanzminister George Osborne hofft nach eigenen Worten in der Griechenland-Krise auf das Beste. "Aber wir müssen nun auf das Schlimmste vorbereitet sein", sagt er vor dem Treffen der EU-Finanzminister in Luxemburg.

+++ 09:46 Hängepartie um Griechenland lässt Börsianer kalt +++
Die Börse in Athen legt am Morgen trotz des ergebnislosen Eurogruppen-Treffens um 0,9 Prozent zu. Bereits am Vortag war sie mit einem leichten Plus aus dem Handel gegangen. Auch der deutsche Aktienmarkt zeigt sich freundlich, der Dax steigt im frühen Handel um 0,8 Prozent auf 11.193 Punkte. Auch der Euro zeigt sich nahezu unbeeindruckt: Er notiert weiter über 1,13 Dollar.

+++ 09:20 "Chef-Gangsterin" Lagarde sagt Varoufakis "Hallo!" +++
Verbale Entgleisungen nehmen in den Schulden-Verhandlungen zu: IWF-Präsidentin Christine Lagarde nimmt es offenbar mit Humor. Sie soll sich Griechenlands Finanzminister Yanis Varoufakis beim Eurogruppen-Treffen in Luxemburg mit den Worten genähert haben: "The criminal in chief comes to say hello." Dass sie sich als Chef-Gangsterin betitelt, wird als Reaktion auf Äußerungen von Griechenlands Premier Alexis Tsipras interpretiert. Bei der jüngsten Sitzung der parlamentarischen Fraktion der Syriza hatte dieser die Mitarbeiter des IWF als "Verbrecher" betitelt beziehungsweise ihnen eine kriminelle Verantwortung angelastet.

+++ 08:38 EZB berät am Mittag über Lage der griechischen Banken +++
Laut Nachrichtenagentur AFP hat der EZB-Gouverneursrat gegen Mittag eine Dringlichkeitssitzung über eine Ausweitung des finanziellen Spielraums für die griechischen Banken anberaumt. Grund ist, dass die Griechen vermehrt Geld von ihren Bankguthaben abziehen. Ein EZB-Sprecher wollte sich dazu nicht äußern.

+++ 08:07 Altmaier: Verhandeln "bis zur letzten Minute" +++
Kanzleramtschef Peter Altmaier versichert, dass mit Griechenland "bis zur letzten Minute" verhandelt werde. Aber die griechische Regierung müsse dafür auch vernünftige Reformvorschläge präsentieren, sagt der CDU-Politiker dem Berliner Inforadio.

+++ 07:45 Kreise: Not-Telefonschalte zwischen EZB und Athen +++
Insidern zufolge ist wegen der akuten Geldnot in Griechenland eine Telefonkonferenz zwischen Europäischer Zentralbank (EZB) und griechischer Notenbank verabredet worden. Thema sollen die Liquiditätshilfen sein, die im Fachjargon "Ela" genannt werden. Die Notenbank in Athen habe wegen der Geldabflüsse bei griechischen Banken einen Antrag zur Aufstockung der Notfinanzierung gestellt, wird eine Person zitiert, die mit den Vorgängen vertraut ist. Für Ela-Kredite sind höhere Zinsen zu zahlen als für EZB-Kredite.

+++ 07:34 Tsipras: "Es wird eine Lösung geben" +++
Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras begrüßt den Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs der Eurozone am Montag als positive Entwicklung. Es werde eine Lösung geben, die Griechenland eine Rückkehr zu Wachstum innerhalb des Euro ermögliche.

+++ 07:27 Trotz Hängepartie um Griechenland: Dax im Plus erwartet ++++
Die Erholungsrally am deutschen Aktienmarkt wird sich laut Börsianern noch etwas fortsetzen. Unterstützung erhält der deutsche Leitindex von der Wall Street. Gute Wirtschaftsdaten aus den USA sowie die Politik der US-Notenbank lösten dort Käufe aus. Die Entwicklungen um Griechenland belasten, zumindest kurzfristig, nicht.

+++ 07:18 Französische Großbank rechnet mit "Deal" +++
Die französische Großbank Societe Generale (SocGen) rechnet bis Ende Juni immer noch mit einem "Deal" in den Griechenland-Verhandlungen. Griechenland werde sich wohl "den Vorschlägen der Gläubiger annähern". Das betreffe vor allem die Rentenreform. Eine Übereinkunft dürfte auch eine Umstrukturierung der griechischen Schulden beinhalten. Davon abgesehen werde das Hilfsprogramm wohl einen Monat verlängert wegen des für die Umsetzung und die parlamentarische Zustimmung notwendigen Prozederes.

+++ 07:14 Umfrage: Möglicher Grexit schreckt Deutsche nicht +++
Die wenigsten Deutschen haben Angst vor einem Austritt Griechenlands aus der Eurozone. Nur 22 Prozent fürchten, dass ein Grexit ihre Ersparnisse schmälern könnte. 77 Prozent sind gelassen. Das geht aus dem Deutschlandtrend der ARD hervor.

+++ 06:44 BGA fordert Grexit mit Schuldenschnitt +++
Aus der deutschen Wirtschaft werden Rufe nach einem Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone laut. Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) fürchtet dadurch keine nachhaltig negativen Auswirkungen auf die Konjunktur. "Es wird vielleicht einen kurzen Einbruch auf dem Aktienmarkt geben, der sich aber schnell wieder erholen wird", sagte BGA-Präsident Anton Börner dem "Focus". Aber: "Nach einem Grexit wird der Euro stabiler, weil das Vertrauen der Märkte in Europas Handlungsfähigkeit zurückkehrt."

(Foto: picture alliance / dpa)

+++ 06:18 IWF: Gute Noten für Wirtschaft der Eurozone +++
Mitten in der entscheidenden Phase der griechischen Schuldenkrise legt der IWF sein jährliches Gutachten zur Wirtschaft in der Eurozone vor. Das Zeugnis fällt gut aus: Nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds geht es wieder bergauf. Wachstumsimpulse kämen vom schwachen Euro, den niedrigen Ölpreisen und der lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Diese Effekte könnten allerdings auch in Zukunft schnell verpuffen. Dies sei nur zu verhindern, wenn die Euro-Länder tiefgreifende Reformen einleiteten.

+++ 04:30 Putin trifft Tsipras: "Kredite kein Thema" +++
Nach der überraschenden Ankündigung zum Ausbau der Ostsee-Pipeline Nord Stream trifft Kremlchef Wladimir Putin am Freitag den griechischen Regierungschef Alexis Tsipras. Bei ihren Gesprächen in St. Petersburg geht es auch um ein weiteres Gas-Projekt: den Bau der Schwarzmeer-Leitung Turkish Stream. Der russische Finanzminister Anton Siluanow betont indes, es liege keine offizielle Kreditanfrage aus Griechenland vor.

+++ 01:22 Griechischer Ausschuss: Geldforderungen sind illegal +++
Ein im April vom griechischen Parlament eingesetzter externer Ausschuss zu den internationalen Geldforderungen kommt zu dem Schluss, dass diese "illegal" seien. Griechenland müsse seine Schulden nicht bezahlen, so das vorläufige Prüfergebnis.

Die Gläubiger hätten "das europäische und internationale Recht mit Füßen getreten ebenso wie die Menschenrechte". Ihr Vorgehen sei "schändlich" gewesen, "denn die Gläubiger und die Europäische Union haben ihre möglichen Folgen gekannt", hätten allerdings "die Augen vor den Verletzungen der Menschenrechte verschlossen", heißt es weiter.

+++ 21:45 EZB fürchtet Bank Run +++
Insidern zufolge ist sich die Europäische Zentralbank (EZB) wegen des anhaltenden Abflusses von Kundengeldern nicht mehr sicher, ob die griechischen Banken am Montag noch öffnen können.

+++ 21:40 Varoufakis warnt vor "Unfall" +++
Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis warnte, die Verhandlungen im Schuldenstreit bereits für gescheitert zu erklären. "Wir sind gefährlich nahe an einer Haltung, die einen Unfall akzeptiert", sagte Varoufakis in Luxemburg. "Ich habe meinen Kollegen gesagt, eine solche Denkweise nicht zu akzeptieren." Varoufakis stellte nach eigenen Angaben "umfassende" Vorschläge zur Lösung des Schuldenstreits vor, erntete darauf aber nur Schweigen. "Es gab nicht einen Kommentar dazu", sagte er.

+++ 20:28 Krisengipfel für Montag einberufen +++
Neue Bewegung in die festgefahrenen Verhandlungen über einen Ausweg aus der griechischen Finanzkrise soll ein Sondertreffen der Staats- und Regierungschefs der Euroländer bringen. EU-Ratspräsident Donald Tusk berief den Gipfel für diesen Montag in Brüssel ein. Es dürfte die letzte Möglichkeit für einen Durchbruch sein, bevor Griechenland Ende des Monats die Zahlungsunfähigkeit droht.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen