Wirtschaft

Sprung über Sieben-Cent-Marke? Bericht: Ökostrom-Umlage steigt deutlich

Der Umstieg auf Erneuerbare Energien kostet Milliarden.

Der Umstieg auf Erneuerbare Energien kostet Milliarden.

(Foto: dpa)

Stromkunden werden seit Jahren mit einer Umlage an den Kosten der Energiewende beteiligt. Der Betrag wird jährlich angepasst. Einem Bericht zufolge steht nun eine kräftige Erhöhung an.

Die Ökostrom-Umlage wird einem Medienbericht zufolge zum Jahreswechsel deutlich steigen. Die sogenannte EEG-Umlage werde zum 1. Januar 2017 auf mindestens 7,1 Cent je Kilowattstunde von derzeit 6,35 Cent erhöht, berichtet "Bild" unter Berufung auf Regierungskreise und das Umfeld der Bundesnetzagentur. Sogar ein Plus bis auf 7,3 Cent werde nicht ausgeschlossen. Das wäre ein Anstieg von fast 15 Prozent. Experten indes rechnen nach dpa-Informationen mit einem Anstieg auf "knapp unter sieben Cent" pro Kilowattstunde. Das Wirtschaftsministerium äußerte sich nicht zu Zahlen.

Grund sei der weitere Ausbau der Erneuerbaren Energien. Die Mehrbelastung für einen durchschnittlichen Drei-Personen-Haushalt betrage demnach aufs Jahr gerechnet rund 35 Euro. In diesem Jahr war die Umlage um drei Prozent gestiegen.

Über die EEG-Umlage wird die Differenz zwischen den staatlich garantierten, höheren Abnahmepreisen von Ökostrom und dem Börsenstrom-Tarif bezahlt. Das bedeutet: Je niedriger der Börsenpreis, desto höher die Umlage und ungekehrt. Mit dieser Umlage finanzieren die Stromkunden die Förderung des Ausbaus der erneuerbaren Energien. Die EEG-Umlage ist Bestandteil des Strompreises für Endverbraucher und wird jährlich zum 15. Oktober für das Folgejahr von den Netzbetreibern auf Basis von Prognosen bekannt gegeben. Da in diesem Jahr der 15. Oktober auf einen Samstag fällt, könnte der Termin um einen Tag vorverlegt werden.

Erst jüngst hatte Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel die Sonderrechte der deutsche Industrie bei der Finanzierung der Energiewende weitgehend bewahrt. Dazu einigte er sich mit EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager über die Ausnahmeregelungen, die Großverbraucher wie Stahl- und Chemiewerke von den Ökostromabgaben befreien. Demnach bleibt der von den Betrieben in eigenen Kraftwerken erzeugte Strom von der Finanzierung der Energiewende verschont, wenn er aus Bestandsanlagen kommt. Nach einer Modernisierung des Generators sind aber 20 Prozent Ökostromabgabe zu berappen. Neuanlagen werden in Zukunft mit 40 Prozent der Umlage belastet.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen