Neue Blasen am Finanzmarkt? Nobelpreisträger Shiller ist "besorgt"
09.04.2016, 13:06 Uhr
Der US-Ökonomieprofessor und Nobelpreisträger Robert Shiller: Wenige Ökonomen sind so nahe am Puls des Geschehens der Finanzmärkte wie er.
(Foto: picture alliance / dpa)
Er ist ein ausgewiesener Crash-Prophet. Er sah bereits die Dotcom-Blase und die Häuserblase in den USA voraus. Jetzt spricht Robert Shiller über neue Blasen.
Der amerikanische Wirtschaftsnobelpreisträger Robert Shiller sieht die Lage der Weltwirtschaft pessimistisch. "Blasen gedeihen ganz wunderbar, wenn viel Geld im Umlauf ist. Und Zinsen von Null blähen sie vortrefflich auf", sagt Shiller im Gespräch mit dem Magazin "Focus".
Über die nähere Zukunft sagt der Wirtschaftsexperte: "Wir befinden uns schon seit Längerem in einem sehr ungewöhnlichen Umfeld. Diese Unsicherheit wird weitergehen. Die steigenden Kurse an der Börse gehen mit einer Stimmung der Angst, nicht des Überschwangs einher. Ich bin vor allem eins: besorgt." Shiller hatte in den neunziger Jahren bereits die Dotcom-Blase und 2005 die Immobilienblase in den USA vorausgesagt.
Auch der deutsche Wirtschaftsweise Peter Bofinger blickt skeptisch auf die weltweite Wirtschaftslage, vor allem in China: "Dort existieren drei mögliche Krisenauslöser: erstens die enorme Verschuldung für Investitionen in Immobilien, zweitens der schwierige Übergang von staatlichen zu privaten Unternehmen und drittens die Tatsache, dass in der Industrie schneller Jobs wegbrechen, als in der Dienstleistungsbranche neu entstehen."
Quelle: ntv.de, ddi/DJ