Wirtschaft

Wirtschaft schrumpft rapide Russlands Aussichten sind düster

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Nicht nur mit dem Rubel, auch mit der russischen Wirtschaft geht es bergab.

(Foto: imago/Christian Ohde)

Neue schlechte Daten aus der Russischen Föderation: Der Industrie-Einkaufsmanagerindex ist weit von einem Wachstum suggerierenden Wert entfernt. Regierung und Notenbank stellen sich auf schlechte Wirtschaftsdaten für das laufende Jahr ein.

Die russische Wirtschaft muss dem Ölpreisverfall und den Sanktionen wegen der Ukraine-Krise zunehmend Tribut zollen. Die Industrie des flächengrößten Landes der Erde schrumpfte im Januar so stark wie seit Mitte 2009 nicht mehr, wie aus einer Umfrage hervorgeht.

Der Einkaufsmanagerindex der Großbank HSBC sank im Vergleich zum Dezember um 1,3 auf 47,6 Punkte. Das Barometer entfernte sich damit weiter von der Marke von 50 Zählern, ab der es Wachstum signalisiert. Laut Umfrage stiegen die Kosten für die Betriebe wegen des schwächeren Rubels weiter.

Die Firmen bauten ihre Lager ab und strichen Jobs, sagte der Chefvolkswirt von HSBC für Russland, Alexander Morosow. "Sie bereiten sich auf schwierige Zeiten vor."

Drastischer BIP-Rückgang

Die Konjunkturaussichten sind düster: Die russische Notenbank erwartet, dass die Wirtschaft bis zur Jahresmitte um 3,2 Prozent schrumpfen wird. Russlands Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew rechnet in diesem Jahr mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 3 Prozent. Bislang hatte die Regierung nur ein Minus von 0,8 Prozent erwartet. Den Ölpreis veranschlagt der Politiker auf 50 US-Dollar pro Barrel, den Kapitalabfluss auf 115 Milliarden Dollar, wie russische Agenturen meldeten.

Ökonomen sind sogar noch pessimistischer. Zugleich ist die Inflation wegen des schwachen Rubel auf zweistellige Prozentwerte gestiegen und dürfte nicht so schnell nachlassen.

Am Freitag hatte die Notenbank den Leitzins überraschend um 200 Basispunkte auf 15,00 Prozent gesenkt, was den Rubel auf Talfahrt schickte. Erst vor kurzem war Russland von Standard & Poor's auf "Ramschniveau" abgestuft worden.

Die westlichen Sanktionen wegen der Ukraine-Krise und der Ölpreisverfall haben eine Kapitalflucht aus Russland ausgelöst und den Rubel auf Talfahrt geschickt.

Quelle: ntv.de, wne/rts/DJ

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