Wirtschaft

Raketen auf US-Soldaten Steigt der Ölpreis weiter?

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Nach dem iranischen Angriff auf US-Truppen im Irak steigt die Furcht vor Lieferausfällen bei Öl. Der Preis klettert kräftig. Doch Experten geben Entwarnung - zumindest für den Augenblick.

Die Folgen der iranischen Attacken gegen US-Soldaten im Irak sind auch am Rohstoffmarkt zu spüren. Unmittelbar nach den Angriffen stiegen die Ölpreise auf den höchsten Stand seit mehreren Monaten. So verteuerte sich die Sorte Brent aus der Nordsee um rund fünf Prozent auf 71,75 Dollar je Fass (159 Liter) - das war der größte Kurssprung seit den Drohnen-Attacken auf die Förderanlagen des weltgrößten Ölkonzerns Saudi Aramco im September.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 66,54

Die Logik hinter den steigenden Preisen: Sollte der Konflikt in der Öl-Region weiter eskalieren, dann könnte das Angebot knapper werden. Doch Rohstoffexperten geben Entwarnung. "Der Markt ist gut versorgt mit Öl", beruhigt Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) im Gespräch mit ntv. Woran das liegt? Die USA produzieren derzeit sehr viel Öl. Außerdem haben Russland sowie das von Saudi-Arabien angeführte Opec-Kartell gerade beschlossen, weniger Öl zu fördern. Und das bedeutet: Wenn es zu Engpässen kommen sollte, können diese Länder schnell wieder mehr Öl aus dem Boden pumpen.

Energiesparen hilft

Deutschland habe sich außerdem in jüngster Zeit unabhängiger vom Öl gemacht, sagt Kemfert. Hierzulande werde mehr Energie gespart, durch die Elektromobilität sinke die Nachfrage nach Benzin und Diesel. "Die Energiewende ist das beste Mittel gegen fossile Energiekriege", so die Expertin.

Auch Oliver Roth, Kapitalmarktstratege bei der Oddo Seydler Bank, bleibt gelassen. "[Der Ölpreisanstieg] kann nur nachhaltig sein, wenn (…) die Krise auch nachhaltig ist", sagt er ntv. Der Ölmarkt scheint diese Sicht zu bestätigen: Dort setzte nach dem Preissprung eine Gegenbewegung ein, der Anstieg hält sich mittlerweile in Grenzen. Nordseeöl der Sorte Brent liegt nur noch 0,6 Prozent im Plus bei 68,67 Dollar.

Quelle: ntv.de, jga/rts

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