Frankreich-Geschäft steht infrage Total-Chef hat von Streiks die Nase voll
24.05.2016, 18:41 Uhr
Auch diese Total-Tankstelle ist wegen Streiks geschlossen.
(Foto: imago/PanoramiC)
Die Blockade von Raffinerien aus Protest gegen die Arbeitsmarktreformen führen in Frankreich zu massiver Verstimmung. An den Tanktstellen, so sie noch Sprit haben, bilden sich lange Staus. Und Total stellt sein Frankreich-Geschäft infrage.
Die Blockade von Raffinerien haben die Proteste gegen die umstrittene Arbeitsrechtsreform der Regierung in Frankreich weiter eskalieren lassen. Die Polizei räumte am Dienstag die Blockade einer Esso-Raffinerie und eines Treibstofflagers im südfranzösischen Fos-sur-Mer, dabei lieferten sich die Beamten heftige Auseinandersetzungen mit Gewerkschaftsaktivisten. Die Regierung verschärfte den Ton gegen die Gewerkschaften.
Mit Blick auf die Blockaden von Raffinerien und Treibstofflagern will der Energie-Konzern Total seine Investitionen in dem Land überdenken. "Das bringt uns dazu, die Pläne für Investitionen an allen unseren Standorten in Frankreich zu überprüfen", sagte Total-Chef Patrick Pouyanné in Paris.
Bei den Protesten gegen die geplante Arbeitsmarktreform der Regierung gebe es keine direkten Bezüge zur Branche. Die Total-Kollegen würden "als Geisel genommen", sagte Pouyanné. Mit den Protestaktionen werde der Pakt zwischen dem Unternehmen und seinen Angestellten gebrochen.
Gewerkschafter hatten zuvor damit begonnen, Raffinerien und Lager zu blockieren. Deswegen ist es bereits zu Treibstoffknappheit, Rationierung und Versorgungsengpässen gekommen. Sechs von acht Raffinerien des Landes waren von den Aktionen betroffen, 20 Prozent der Tankstellen mussten schließen oder hatten große Versorgungsschwierigkeiten. Viele Franzosen wollen ihr Auto aus Sorge vor weiteren Engpässen schnell noch volltanken, vielerorts bildeten sich vor Tankstellen lange Schlangen.
Staatschef François Hollande kritisierte die von "einer Minderheit" beschlossene "Blockade" der Tankstellen. Premierminister Manuel Valls kündigte an, nach und nach die Blockaden zu räumen. Der Gewerkschaft warf er vor, sich in einer "Sackgasse" zu befinden und die Verbraucher als "Geiseln" zu nehmen.
Quelle: ntv.de, ppo/AFP