Wirtschaft

Gespräche mit IWF USA: China manipuliert Yuan

Wird aus einem Handels- ein Währungskrieg? Die USA werfen China nun offiziell Währungsmanipulationen vor und schalten den IWF ein. Zuvor waren weltweit die Börsenkurse stark gefallen.

Der Handelskrieg zwischen den USA und China eskaliert: Die US-Regierung hat China offiziell als ein Land gebrandmarkt, das den Kurs seiner Währung manipuliert, um sich damit unfaire Vorteile im internationalen Wettbewerb zu sichern. Das erklärte das Finanzministerium. Zuvor hatte Peking die chinesische Währung, den Yuan, abgewertet. Der Schritt wiederum war eine Reaktion auf Ende vergangener Woche von der US-Regierung verhängte neue Strafzölle.

US-Finanzminister Steven Mnuchin werde Gespräche mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) einleiten, um Chinas unfairen Wettbewerbsvorteil auszumerzen, erklärte das Finanzministerium.

Aktienkurse unter Druck

Chinas Währung hatte am Montag deutlich nachgegeben. Ein Dollar kostete erstmals seit 2008 wieder mehr als sieben Yuan. Diese Marke galt unter Experten lange Zeit als vermeintlich "rote Linie", die die chinesische Notenbank nicht überschreiten werde. Dass sie es jetzt doch zugelassen hat, rief bei Analysten Befürchtungen hervor, China könne den Wechselkurs zur Waffe im Handelskrieg mit den USA nutzen.

Zur allgemeinen Beruhigung der Lage an den Finanzmärkten legte die chinesische Zentralbank den Mittelkurs des Yuan am heutigen Dienstag etwas höher fest. Zudem kündigte sie an, dem Yuan-Markt durch Wertpapierverkäufe Liquidität zu entziehen. Dies dürfte die chinesische Währung ebenfalls stützen.

Der Yuan-Kurs bewegt sich nicht gänzlich frei nach Marktkräften, sondern wird von Chinas Notenbank in Grenzen gesteuert. Dies wirft bei jeder Marktbewegung die Frage auf, inwieweit die Kursbewegung durch die Marktteilnehmer oder durch die Notenbank zustande kam.

Die internationalen Finanzmärkte reagierten geschockt: Die Anleger stießen Aktien ab, die Kurse sackten zum Teil deutlich ab. Der Dax gab 1,7 Prozent nach, der Dow Jones mehr als drei Prozent.

Quelle: ntv.de, bad/dpa/AFP

ntv.de Dienste
Software
Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen