
Unter Druck: Yanis Varoufakis.
(Foto: REUTERS)
Diplomatisch ist das nicht: Der griechische Finanzminister Varoufakis wirft seinen Gegnern vor, ihn zu hassen. Für die Verhandlungen zwischen Griechenland und dem Rest der Eurozone bedeutet das nichts Gutes.
Griechenlands Finanzminister Yanis Varoufakis hat dafür gesorgt, dass der Graben zwischen der Athener Regierung und dem Rest der Eurozone sich weiter vertieft haben dürfte. Es sei Ziel von Hass, twitterte der Ökonom und verwendete dabei eines der bekanntesten Zitate des ehemaligen US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt: "Sie alle sind einstimmig in ihrem Hass gegen mich, und ich heiße ihren Hass willkommen."
Die Äußerung von Varoufakis scheint Berichte zu bestätigen, wonach der Grieche beim Treffen der Euro-Finanzminister in Riga am vergangenen Wochenende nahezu isoliert gewesen sei. Zuvor war kolportiert worden, Varoufakis sei dort von Amtskollegen als "Spieler", "Amateur" und "Zeitverschwender" kritisiert worden. Es sei in ihren Augen unverantwortlich, wie er die Verhandlungen gestalte. Varoufakis soll daraufhin von "feindlicher Atmosphäre" gesprochen haben. Aus Riga kehrte er mit leeren Händen zurück, der Freigabe der letzten milliardenschweren Tranche aus dem zweiten Hilfspaket ist Athen nicht nähergekommen. Die Kreditgebergruppe aus EU-Kommission, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Zentralbank will das Geld erst überweisen, wenn die Regierung im Gegenzug Reform- und Sparmaßnahmen umsetzt.
Kritik kommt derweil nicht nur von den Gläubigern. Auch in Griechenland wächst der Druck auf die Regierung von Premier Alexis Tsipras, eine Einigung zu finden. Wie lange die griechische Regierung noch ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann, ist unklar. Allgemein wird davon ausgegangen, dass ihr ohne Hilfe das Geld spätestens im Juni ausgeht.
Roosevelt war von 1933 bis 1945 Präsident der USA. Mit dem "New Deal" trug er wesentlich dazu bei, die Wirtschaftskrise zu überwinden.
Quelle: ntv.de