Wirtschaft

Milliardenschwere Abschreibungen Vattenfall verbucht Quartal zum Vergessen

Auch das Kraftwerk Jänschwalde steht auf der Verkaufsliste bei Vattenfall.

Auch das Kraftwerk Jänschwalde steht auf der Verkaufsliste bei Vattenfall.

(Foto: picture alliance / dpa)

Berichtigungen für ein schwedisches Akw und die Aufgabe des Braunkohle-Geschäfts in Brandenburg und Sachsen pressen den Energieriesen Vattenfall ins Minus. Zudem laufen lukrative Verträge auf. Immerhin sendet die Politik ein freundliches Signal.

Fallende Strompreise und milliardenschwere Abschreibungen haben dem Energiekonzern Vattenfall das zweite Quartal verhagelt. Da die Schweden zugleich die Stromproduktion nicht ausweiteten, weitete sich das operative Minus auf 38 Milliarden Kronen aus, wie der Konzern mitteilte. Unter dem Strich stand letztlich ein Minus von 28,8 Milliarden Kronen - gut 3,1 Milliarden Euro.

Grund waren vor allem hohe Abschreibungen auf zwei Blöcke eines schwedischen Kernkraftwerks sowie auf das deutsche Braunkohle-Geschäft und Moorburg. Einmal mehr konstatierte der Konzern einen dramatischen Wandel des europäischen Strommarktes. Die Erlöse sanken von 36,6 Milliarden auf 36,1 Milliarden Kronen. Vor allem die Erlöse aus der Windenergieerzeugung legten zu. Im Berichtszeitraum nahm Vattenfall zwei Windparks in Betrieb.

"Das ist natürlich eine sehr negative Entwicklung, die leider die Welt widerspiegelt, in der wir leben", sagte Vattenfall-Chef Magnus Hall. "Niedrigere Energiepreise haben eine immer größere Auswirkungen auf die Gewinne von Vattenfall, weil unsere Terminkontrakte, die wir in früheren Jahren zu höheren Preisen abgeschlossen haben, nach und nach auslaufen."

Milliarden-Erlöse aus Tagebau-Verkauf?

Zugleich zeigte sich Vattenfall erleichtert über das Aus für die bis vor kurzem noch geplante Klimaschutzabgabe in Deutschland. Damit gebe es auch mehr Klarheit für den angestrebtem Verkauf der deutschen Braunkohlekraftwerke und der Tagebaue, hieß es. Die Bundesregierung hatte ursprünglich vorgehabt, alle älteren Kohlekraftwerke, wie sie auch Vattenfall betreibt, aus Klimaschutzgründen mit einer Sonderabgabe zu belegen. Stattdessen sollen nun nur einige Kraftwerke als Notfallreserve gehalten und später stillgelegt werden.

Durch die Pläne für die Klimaschutzabgabe war der Verkauf der deutschen Braunkohlegeschäfte ins Stocken geraten. Die Schweden hatten Ende Oktober angekündigt, den Tagebau in Ostdeutschland und die Braunkohle-Kraftwerke zu veräußern. Dort sind mehr als 8000 Mitarbeiter beschäftigt. Der Wert des Geschäfts wird auf zwei bis drei Milliarden Euro geschätzt.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen