Unterhaltung

"Bachelorette" auf Kuschel-Kurs Kopfgeficke und Frühstückseier

Die Bachelorette tastet sich vor.

Die Bachelorette tastet sich vor.

Endlich ist es so weit! Nach Wochen der Enthaltsamkeit öffnet die Bachelorette ihre Schlafzimmertür. Der Erste, der es sich unter Jessis Decke gemütlich machen darf, steht auf Hartholz-Sounds und spannende Pinocchio-Geschichten.

Jessica Paszka ist eigentlich ein taffes Energiebündel. Stets gut gelaunt zieht die Bachelorette im schönen Andalusien ihren Stiefel durch und verabschiedet die wöchentlich gebrochenen Herzen mit einem zwinkernden Auge. Doch hinter der Fassade bröckelt es. Tief in ihrem Innern kämpft das aktuelle Playboy-Covergirl mit einer Horde Dämonen. Diese piesacken sie immer wieder mit dem obersten Gebot einer gängigen Liebesbeziehung. Und die besagt: Es kann nur einen geben! Die Folge: Jessica fühlt sich "überfordert" und der Situation nicht gewachsen.

"Bis jetzt waren es einfach zu viele Männer für mich", schluchzt sie. Aber Jammern hilft nicht. Da muss sie jetzt durch. Und es sind ja auch nur noch acht. Ergo: Augen zu und durch? Oder eher Augen auf und ran an den Speck? Jessica entscheidet sich für Letzteres.

Wer will, wer mag, wer hat noch nicht?

All die austauschbaren Gruppendates bringen die Bachelorette jetzt nicht mehr weiter. Vier Männer auf vier Pferden? Kann man knicken. Noch mehr Männer im Plansch-Modus? Bringen auch kein Licht ins Dunkel. Was Jessi jetzt braucht, sind zwei muskulöse Arme, 100 Kerzen und eine kuschelige Decke. Wer will, wer mag, wer hat noch nicht?

David, Sebastian und Jessica: Bei dreien ist einer zu viel.

David, Sebastian und Jessica: Bei dreien ist einer zu viel.

Sebastian und David scharren als Erste mit den Hufen. Beim Triple-Dinner in der Bachelorette-Villa werden Nägel mit Köpfen gemacht. Einer darf bleiben, einer muss gehen. Der Geruch von Angstschweiß liegt in der Luft. Jessica machts spannend. Ene, mene, muh und raus bist du! Sebastian zieht den Kürzeren. Der Rock'n'Roll hat gesiegt. Metalcore-Drummer David darf noch ein paar exklusive Zweisamkeit-Stunden länger bleiben.

Die Augen des Trommlers funkeln wie Sterne in der Nacht. Und das auch völlig zu Recht. Denn wir reden hier nicht von zwei, drei oder vier Stunden. Nönönö, wenn schon dann richtig! Sage und schreibe 24 Stunden später kehrt David erst wieder in die Männer-Villa zurück. Hinter ihm liegen endlose Gespräche, heiße Küsse und ein feudales Frühstück mit frisch gepresstem Orangensaft und hart gekochten Eiern.

Der Empfang im Haus der "Selbstversorger" ist erwartungsgemäß eisig. Sicher, man umarmt sich, klatscht ab. Die "Hood" ist wieder vollständig. Aber natürlich sind auch alle frustriert und genervt. Jeder hätte gerne mit Jessi ein Frühstücksei geköpft. Vor allem Niklas kämpft mit angestauter Wut und albtraumhaften Fantasien von imaginären Hirn-Vergewaltigungen: "Alter, jeden Tag wird hier mein Kopf gefickt. Und das nur wegen einer Frau", mault Niklas.

Skurrile Vergleiche werden angestellt. Niklas redet wirr von toten Katzen, toten Hunden und drei Weltkriegen. Das alles auf links gedreht würde in etwa sein Gefühl beschreiben, mit dem er nun schon seit Tagen auf Kriegsfuß steht. Eieiei, das hört sich alles nicht gesund an.

Bei Jessi übernachtet? Niemals!

Gut, dass David ein Gespür für fragile Momente hat. Statt seinen Kumpanen nämlich die Wahrheit zu erzählen, tischt er mal eben so aus dem Stehgreif eine komplett frei erfundene Story auf. Leute, war doch alles halb so wild. Geknutscht? Quatsch! Bei Jessi übernachtet? Niemals! David verwandelt die "perfekte Nacht mit allem Drum und Dran" in ein platonisches Endlos-Date ohne Nebenwirkungen. Das Ergebnis: kollektives Lächeln und das vorläufige Ende der Eiszeit.

Jessi weiß natürlich nichts von Davids Münchhausen-Talent. In der Nacht der Rosen stolpert die sonst so selbstbewusste Herzdame wie ein eingeschüchtertes Rehkitz durch die Villa. Domenico ist der Erste, der sich Sorgen macht: "Du bist so ruhig heute", flüstert er der Bachelorette ins Ohr. Die kann aber nicht aus ihrer Haut raus.

Musik muss her. Sounds und Moves sollen die Stimmung lockern. Niklas hat aber keine Lust zu tanzen: "Wer tanzt, der hat kein Geld zum Saufen", prollt der Glatzkopf. Überhaupt fühlt sich Niklas heute sehr unwohl in seiner Haut. Am liebsten wäre er jetzt ein Hund, offenbart er. Äh, wie jetzt? Nein, im Ernst. Ein Hund sei schließlich das perfekte Lebewesen. "Der liebt einfach nur abgöttisch, ganz egal wie viel Scheiß um ihn herum passiert."

Gehts den anderen ähnlich? Nicht wirklich. Aber egal. Jeder greift sich einen Obst-Spieß und tankt erstmal Vitamine. Ein Schlückchen Prosecco hinterher und gut ist! Passt schon. Muss ja irgendwie.

Wo hat sich eigentlich Jessi versteckt? Geht die etwa Gassi mit Johannes? Nein, natürlich nicht. Die Bachelorette sortiert bereits eifrig Rosen. Drei Werbeblöcke später werden die Schattenmännchen Andre, Arnold und Marco zum Kofferpacken geschickt.

Übrig bleiben Sebastian, Domenico, Niklas, David und Johannes. Letzterer darf das Fazit-Licht ausmachen: "Die letzte Rose zu bekommen fühlt sich in etwa so an, als würde man beim Glücksrad auf den Jackpot warten. Im Kopf macht es nur noch rataratarataratrata …" Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Quelle: ntv.de

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