Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:26 Habeck über Waffenhilfe: "Schäme mich zutiefst, dass es zu spät war" +++

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Bei seinem Besuch in der Ukraine leistet Bundeswirtschaftsminister Habeck Abbitte für die späten Waffenlieferungen an die Ukraine. Bei einer Sitzung, an der auch Präsident Wolodymir Selenskyj teilnimmt, sagt Habeck, dieser habe ihn und die anderen Kabinettsmitglieder schon 2021 vor der Gefahr eines Krieges gewarnt. Damals sei Deutschlands aber nicht in der Lage oder willens gewesen, die angefragte Waffenhilfe zu leisten. "Wir haben unsere Position geändert, aber es hat zu lange gedauert", so der Grünen-Politiker. Er spreche nicht für alle deutschen Politiker, betont Habeck. "Aber ich schäme mich zutiefst, dass es zu spät war".

+++ 22:15 Russisches Parlament will Gesetzgebung verschärfen +++
Das russische Parlament plant vor dem Hintergrund des Attentats auf einen kremlnahen Militärblogger offiziellen Angaben nach weitere Gesetzesverschärfungen. "In der nächsten Zeit schlagen wir Änderungen vor, die die Strafen für Terrorismus verschärfen", schreibt der Chef des Sicherheitsausschusses im Parlament, der russischen Staatsduma, Wassili Piskarjow, auf seinem Telegram-Kanal. Die Änderungen beträfen nicht nur Terroranschläge selbst, sondern auch Beihilfe und Terror-Propaganda, kündigte der Abgeordnete der Kremlpartei Geeintes Russland an.

+++ 21:56 Deutscher Hilfstransport soll von Scharfschützen beschossen worden sein +++
Ein deutscher Hilfstransport wurde einem Medienbericht zufolge bereits vor zwei Wochen in der Ukraine von Scharfschützen beschossen. Wie der "Bayerische Rundfunk" nun berichtet, sei dabei ein ukrainischer Soldat getötet worden. Zudem seien beide Fahrer des Transports verletzt worden, einer davon schwer, wie die Vorsitzende des Vereins "Hilfe für die Ukraine Weißenburg", Melitta Heuberger, dem BR erklärt. Insgesamt sei der Transport bis zu 60-mal durchlöchert worden, heißt es.

+++ 21:28 Bayer will "massiv" in Saatgutproduktion in der Ukraine investieren +++
Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck ist mit einer Wirtschaftsdelegation nach Kiew gereist. Neben dem Wiederaufbau und der Zusammenarbeit im Energiebereich, geht es auch um Investitionen deutscher Firmen - darunter der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer. "Wir investieren massiv in die Saatgutproduktion, werden 60 Millionen Euro hier noch mal zusätzlich investieren, das ist eine sehr, sehr große Investition, die im doppelten Sinne Hoffnung macht. Zum einen den vielen Bauern, die auf gutes Saatgut warten, zum anderen aber auch der Regierung", sagt Matthias Berninger, Leiter des Bereichs "Öffentlichkeit und Nachhaltigkeit" der Bayer AG, ntv.

+++ 20:57 Putin ehrt getöteten Militärblogger posthum +++
Russlands Präsident Wladimir Putin hat bei einer Explosion in einem Café in St. Petersburg getöteten Militärblogger Wladlen Tatarski posthum ausgezeichnet. Tatarski, der mit bürgerlichem Namen Maxim Fomin hieß, sei "für die Tapferkeit und den Mut", die er bei der Ausübung seines Berufes gezeigt habe, mit dem Tapferkeitsorden geehrt worden, teilt der Kreml mit. Tatarski war ein Befürworter der russischen Offensive in der Ukraine, schrieb aber auch kritisch über das russische Militär. Berichten zufolge war dem 40-Jährigen in dem Café eine Büste als Geschenk überreicht worden, in der sich ein Sprengsatz befand.

+++ 20:43 Chirurgen schenken versehrten Ukrainern neue Gesichter +++
Der russische Überfall hinterlässt in der Ukraine Tod und Verzweiflung. Verwundete leiden körperlich oft ein Leben lang. Besonders traumatisierend sind schwerwiegende Verletzungen des Gesichts. Mediziner aus den USA und Kanada reisen deshalb in das angegriffene Land, um Betroffenen zu neuen Lebensmut zu schenken.

+++ 20:20 Russland nimmt hohen Beamten wohl die Pässe ab +++
Russische Sicherheitsdienste nehmen einem Medienbericht zufolge hohen Beamten und Führungskräften staatlichen Unternehmen die Pässe ab, um Reisen ins Ausland zu verhindern. Wie die "Financial Times" berichtet, reagiere der Kreml so auf die steigende Sorge vor undichten Stellen und Überläufern. Im Verlauf des Ukraine-Kriegs hätten die russischen Sicherheitsbeamten die Reisebestimmungen innerhalb des staatlichen Sektors verschärft, sagten laut FT mehrere Personen, die mit der Angelegenheit vertraut seien. Seit Sowjetzeiten müssten Beamte mit Zugang zu Staatsgeheimnissen, ihre Pässe in einem Safe einer "Sonderabteilung" hinterlegen, heißt es in dem Bericht. Diese Regel sei jedoch bislang selten durchgesetzt worden.

+++ 20:08 UNICEF: Mehr als 500 Tote Kinder seit Kriegsbeginn +++
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sind nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als 500 Kinder gestorben. Das sei nur die verifizierte Zahl, "die tatsächliche ist wahrscheinlich viel höher, und die Belastung für die Familien unvorstellbar", schreibt die UNICEF-Chefin Catherine Russell auf Twitter. Weiter erklärt sie, dass insgesamt fast eintausend Kinder verletzt wurden.

+++ 19:40 Ukraine erhält Milliarden-Tranche vom IWF +++
Die durch den russischen Angriffskrieg finanziell angeschlagene Ukraine hat eine neue Finanzspritze vom Internationalen Währungsfonds (IWF) erhalten. Wie das Finanzministerium mitteilt, seien am heutigen Montag umgerechnet 2,5 Milliarden Euro in Kiew eingetroffen. Es handele sich dabei um die erste Tranche des am vergangenen Freitag beschlossenen neuen vierjährigen Kreditprogramms des IWF.

+++ 19:12 Experte Wiegold: "Russische Atom-Raketen stehen längst an NATO-Grenze" +++
Bei der Verlegung russischer Nuklearwaffen an die polnisch-belarussische Grenze handelt es sich laut Thomas Wiegold hauptsächlich um psychologische Kriegsführung, um die Meinungen im Westen zu beeinflussen. Wie der Militärexperte erläutert, befänden sich solche Waffen bereits in NATO-Nähe.

+++ 18:58 In Russland inhaftierter US-Reporter legt Berufung ein +++
Die Anwälte des in Russland wegen Spionageverdachts verhafteten US-Korrespondenten Evan Gershkovich haben Beschwerde gegen seine Untersuchungshaft eingelegt. Ein entsprechendes Schreiben sei bei Gericht eingegangen, teilt ein Sprecher des Bezirksgerichts Lefortowo in Moskau der Nachrichtenagentur Interfax zufolge mit. Der Korrespondent der renommierten Tageszeitung "Wall Street Journal" wurde am Donnerstag in der Millionenstadt Jekaterinburg im Ural vom russischen Geheimdienst FSB festgenommen.

+++ 18:39 Auch die USA widersprechen Wagner-Chef zu Bachmut +++
In der Ukraine wird nach Erkenntnissen der USA immer noch um Bachmut im Osten des Landes gekämpft. Die ukrainischen Truppen seien nicht aus der Stadt vertrieben worden, erklärt der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, vor Journalisten. Er reagiert damit auf Aussagen des russischen Söldner-Chefs Jewgeni Prigoschin, wonach dessen Wagner-Truppen Bachmut erobert hätten. Auch die Ukraine hatte der Darstellung Prigoschin widersprochen (Eintrag von 13:34 Uhr).

+++ 18:20 Rumänien sieht "systematisch hybriden Druck" auf Moldau +++
Der rumänische Präsident Klaus Werner Iohannis hat Russland vorgeworfen, auf das Nachbarland Moldau "systematisch hybriden Druck" auszuüben. Moskau versuche, die verfassungsmäßige Ordnung in der Republik Moldau zu untergraben. Rumänien und die EU würden der Moldau immer helfen, fügt er hinzu.

+++ 17:59 Putin richtet Fonds für "Verteidiger des Vaterlandes" ein +++
Russlands Präsident Wladimir Putin ruft einen Unterstützungsfonds für in der Ukraine kämpfende Soldaten und ihre Familien ins Leben. Das Dekret über den Fonds für die "Verteidiger des Vaterlandes" wurde vom Kreml-Chef unterschrieben und im offiziellen Amtsblatt veröffentlicht. Mit ihm solle für die in der Ukraine kämpfenden Soldaten und ihre Familien "ein anständiges Leben" ermöglicht werden. Wie viel Geld in den Fonds gehen soll, wurde nicht mitgeteilt. Die Maßnahme hatte Putin schon im Februar angekündigt.

+++ 17:41 Russland lässt zwölf gefangene Ukrainer frei +++
Russland hat nach Angaben aus Kiew zwölf Ukrainer freigelassen. Es handele sich um zehn Soldaten und zwei Zivilisten, teilt der für Kriegsgefangene zuständige ukrainische Koordinationsstab im Nachrichtenkanal Telegram mit. Die Zivilisten seien aus dem Dorf Lypzi im Gebiet Charkiw und der Hafenstadt Mariupol im Donezker Gebiet. Die Soldaten seien bei Kämpfen in den Gebieten Donezk und Luhansk in Kriegsgefangenschaft geraten. Fünf der zwölf Freigelassenen sind demnach Schwerverletzte. Zuvor hatte Kiew fünf schwer verwundete Russen nach Russland überstellt.

+++ 17:24 Dänemark und Norwegen liefern weitere Artillerie-Munition +++
Das dänische Verteidigungsministerium hat zusammen mit Norwegen ein Abkommen unterzeichnet, der Ukraine 8000 Artilleriegranaten zukommen zu lassen. Die "Kyiv Post" berichtet das mit Verweis auf ein Statement des Ministeriums. Auf Twitter bedankt sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj für die Lieferung.

+++ 17:01 Habeck: Deutschland "hat hier noch ein bisschen was zu erklären" +++
Wirtschaftsminister Robert Habeck verfolgt in der Ukraine eine Mission. Mithilfe von privaten Investitionen soll vor allem die Energieinfrastruktur des Landes stabilisiert und gegen Angriffe abgesichert werden. Wie das funktionieren kann und warum Deutschland in der Ukraine Erklärungsarbeit leisten muss, erklärt der Grünen-Politiker im ntv-Interview.

+++ 16:43 Habeck und Selenskyj besuchen Keller, in dem 350 Menschen einen Monat ausharrten +++
Auf seiner Reise nach Kiew besucht Wirtschaftsminister Robert Habeck gemeinsam mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj den Keller einer Schule im kleinen Dorf Jahidne in der Region Tschernihiw. Vor einem Jahr wurden dort etwa 350 Dorfbewohner befreit, die während der russischen Besatzung dort über 27 Tage ausharrten. Selenskyj sagte in seiner Rede, dass in der Zeit elf Dorfbewohner gestorben wären. "Diese Menschen haben irgendwie in der Dunkelheit gelebt und auf die Ukraine gewartet", sagte er. "Sie lebten im Stehen und im Sitzen."

Die Befreiung von Jahidne liegt genau ein Jahr zurück.

Die Befreiung von Jahidne liegt genau ein Jahr zurück.

(Foto: via REUTERS)

+++ 16:23 Prügelei nach Wortgefecht: Geistlicher ringt Soldat in ukrainischer Kirche nieder +++
In einer Kathedrale im ukrainischen Chmelnyzkyj gehen Gläubige und ein Geistlicher auf einen Soldaten los. Der hat der ukrainisch-orthodoxen Kirche zuvor Verbindungen nach Russland vorgeworfen. Für den Attackierten endet das Handgemenge mit einer blutigen Nase und wohl auch einer Gehirnerschütterung.

+++ 16:04 Inhaftierter US-Reporter: NATO-Generalsekretär fordert sofortige Freilassung +++
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg fordert die sofortige Freilassung des in Russland festgenommenen US-Journalisten Evan Gershkovich. Die Inhaftierung des Mitarbeiters des "Wall Street Journal" gebe Anlass zu großer Sorge, sagt der Norweger in Brüssel. Es sei wichtig, die Pressefreiheit und die Rechte von Journalisten zu achten.

+++ 15:42 IAEA-Chef reist nach Moskau +++
Der Chef der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA), Rafael Grossi, wird am Mittwoch zu Gesprächen über das AKW Saporischschja in Moskau erwartet. Grossi werde sich mit einer Delegation treffen und die Lage rund um das Atomkraftwerk im Süden der Ukraine erörtern, sagt Russlands Ständiger Vertreter bei internationalen Organisationen in Wien, Michail Uljanow, im Staatsfernsehen.

+++ 15:24 Nawalny-Team sieht russischen Geheimdienst FSB hinter Mordanschlag +++
Das Team des inhaftierten Kremlgegners Alexej Nawalny hat Vorwürfe des russischen Anti-Terror-Komitees nach dem Mord an dem Militärblogger Wladlen Tatarski kategorisch zurückgewiesen. Verantwortlich für die Ermordung des Propagandisten seien vielmehr Agenten des Inlandsgeheimdienstes FSB, teilen die im Exil im Ausland lebenden Oppositionellen Iwan Schdanow und Leonid Wolkow mit. Schon seit Jahren versuche der Machtapparat, der Opposition Terror anzuhängen, sagt Schdanow. Entsprechende Vorwürfe des Anti-Terror-Komitees sind insofern heikel, als dass sich Nawalny bald in einem neuen Strafverfahren wegen Extremismus verantworten muss. Wegen Mordes an dem kremlnahen Blogger Tatarski sitzt eine 26-jährige Frau in Haft, die den Ermittlern zufolge mit Nawalnys Team in Verbindung stand.

+++ 15:01 Getöteter Militärblogger: Russische Ermittler veröffentlichen angebliches Geständnisvideo +++
Nach der tödlichen Explosion in St. Petersburg haben russische Ermittler ein Video veröffentlicht, das ein angebliches Geständnis der festgenommenen Verdächtigen zeigen soll. Darin wird Darya T. gefragt, ob sie wisse, weshalb sie festgenommen wurde. Darauf entgegnet sie: "Ich habe eine Büste mitgebracht, die explodiert ist." Auf die Frage, woher sie die Statue hat, fragt sie, ob sie das später verraten könne. Unter welchen Umständen das vermeintliche Geständnisvideo entstanden ist, ist unklar. Bei der Explosion in einem Café von St. Petersburg starb am Sonntag der russische Militärblogger Wladlen Tatarski und wurden mehr als 30 Menschen verletzt.

+++ 14:39 Finnlands NATO-Beitritt: Russland verstärkt Militär im Westen +++
Russlands stellvertretender Außenminister Alexander Gruschko kündigt eine Verstärkung der russischen Militärkapazitäten in den westlichen und nordwestlichen Landesregionen an. Damit reagiere Russland auf die am morgigen Dienstag erwartete NATO-Aufnahme Finnlands, sagt Gruschko laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur RIA.

+++ 14:25 Rheinmetall-Wartungszentrum öffnet noch diesen Monat +++
Der Rüstungskonzern Rheinmetall richtet in Rumänien ein Wartungs- und Logistikzentrum für Panzer, Haubitzen und Militärfahrzeuge ein, die der Ukraine vom Westen zur Verteidigung geliefert wurden. Die Servicestation in Satu Mare in der Nähe der rumänisch-ukrainischen Grenze soll noch im April den Betrieb aufnehmen, wie ein Unternehmenssprecher der Deutschen Presse-Agentur erklärt. Gewartet werden könnten Kampfpanzer wie der Leopard 2 und der britische Challenger, aber auch Panzerhaubitzen, Schützenpanzer, Transportpanzer oder militärische Lastwagen.

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+++ 14:02 Video zeigt geheime Drohnen-Kommandozentrale der Seneca-Einheit +++
Manche der Drohnen-Soldaten der ukrainischen Seneca-Einheit sind blutjung. Doch ihre Fähigkeiten werden an der Front dringend benötigt. Mit IT-Kenntnissen und Kamikaze-Drohnen kämpfen sie gegen die russischen Invasoren. Angst ist ihr ständiger Begleiter.

+++ 13:34 Kiew: Bachmut nach wie vor umkämpft, Behauptung russischer Söldner falsch +++
Kiew weist die Behauptungen russischer Einsatzkräfte zurück, sie hätten die seit Monaten umkämpfte Stadt Bachmut im Osten der Ukraine eingenommen. "Reagiert besonnen auf die Falschinformationen derjenigen, die sich "Siege" ausdenken, die es in Wirklichkeit nicht gibt", schreibt der Chef des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak. Ähnlich entschieden äußerte sich auch der Sprecher des Militärkommandos im Osten der Ukraine (siehe Eintrag 11:13 Uhr). Der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hatte in einem Video behauptet, dass die russische Flagge auf dem Gebäude der Stadtverwaltung gehisst worden sei. Damit sei die Stadt mit ehemals über 70.000 Einwohnern im juristischen Sinne erobert worden, sagte er. Das russische Verteidigungsministerium hat keine Einnahme der strategisch wichtigsten Stadt im Gebiet Donezk bestätigt. Noch bis zu 3000 Zivilisten sollen dort ausharren.

+++ 13:25 Finnland wird morgen offiziell Mitglied der NATO +++
Finnland tritt am morgigen Dienstag der NATO bei. Das teilen das finnische Präsidialamt und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg mit. Dieser Schritt werde Finnland sicherer machen, erklärt Stoltenberg. Auch Schweden werde durch die Mitgliedschaft des Nachbarlandes im westlichen Militärbündnis sicherer. Schweden und Finnland haben im Zuge des russischen Angriffs auf die Ukraine den Beitritt zur NATO beantragt und wollten diesen zeitgleich vollziehen. Einer Aufnahme eines neuen Mitgliedes müssen alle derzeit 30 NATO-Staaten zustimmen. Die Türkei und Ungarn haben mit der Ratifizierung des Beitrittes Finnlands lange gezögert, diese aber unlängst bekanntgegeben. Im Falle Schwedens steht ihre Zustimmung noch aus.

+++ 13:03 Polen: Erste MiG-Kampfflugzeuge an Ukraine geliefert +++
Polen hat die erste Charge von MiG-29-Kampfflugzeugen in die Ukraine überführt, sagte ein Berater des polnischen Präsidenten: "Es wird Gespräche über eine mögliche weitere Unterstützung geben". Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj reist am kommenden Mittwoch für Gespräche nach Polen. Der polnische Präsident Andrzej Duda sagte am 16. März, Warschau werde die ersten vier MiG-29-Kampfflugzeuge in den kommenden Tagen an die Ukraine übergeben.

+++ 12:27 Russland: Ukrainischer Geheimdienst und verbotene Stiftung halfen bei Bombenanschlag +++
Russische Behörden bezichtigen ukrainische Geheimdienste der Beteiligung am tödlichen Bombenanschlag auf den Kriegsreporter Wladlen Tatarski in St. Petersburg. Geholfen haben soll demnach auch die seit 2021 verbotene russische Stiftung für Korruptionsbekämpfung. Die Organisation war 2011 vom Oppositionellen Alexej Nawalny gegründet worden. Die festgenommene Tatverdächtige ist laut des russischen "Nationalen Anti-Terrorismus Komitees" aktive Unterstützerin der verbotenen Stiftung. Kiew weist die Anschuldigung aus Moskau zurück. Auch der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner vermutet nicht die Ukraine hinter dem Anschlag. Laut ntv-Korrespondent Rainer Munz deutet vieles auf einen innerrussischen Konflikt hin.

+++ 11:58 Russisches Infoblatt an der Front erklärt Soldaten Kriegsgrund +++
Das russische Militär hat nach der erfolgreichen ukrainischen Gegenoffensive im vergangenen Jahr an seine Einsatzkräfte ein Infoblatt verteilt. Es enthält eine ideologische Begründung für die Invasion des Nachbarlandes. Laut der Broschüre hätten die westlichen Länder andere Länder erobert und deren Völker versklavt, was im Gegensatz zu den Werten Russlands stehe. Im Kiew regierten Kriminelle, die vor Gericht gebracht werden müssten. Die NATO existiere schon immer nur, um Russland mit "umstürzlerischer Arbeit" zu schwächen, behaupten die Autoren. Das westliche Militärbündnis wolle das Land "aussaugen". Der Feind wolle nicht nur die Ukraine verteidigen, sondern Russland in Chaos und Anarchie stürzen, den Staat "verstümmeln" und zerstören. Bislang hätte sich der Westen aber bereits an Syrien, Iran und Venezuela die Zähne ausgebissen. Zusätzlich werden im Infoblatt Belohnungen für Abschüsse von Drohnen (etwa 600 Euro) und Eroberungen von HIMARS-Systemen (etwa 12.000 Euro) ausgelobt.

+++ 11:13 Video: Keine Hinweise auf militärische Einnahme Bachmuts +++
Die Ukraine weist die Darstellung des russischen Söldner-Anführers Jewgeni Prigoschin zurück, wonach dessen Wagner-Truppen die seit Monaten umkämpfte Stadt Bachmut erobert hätten. Prigoschins Angaben entsprächen nicht der Realität, sagt der Sprecher des Militärkommandos im Osten der Ukraine, Serhij Tscherewatyj. "Bachmut ist ukrainisch und sie haben nichts erobert, und sie sind - milde gesagt - sehr weit davon entfernt, dies zu tun." Kämpfe rund um das Stadtverwaltungsgebäude hielten an.

Laut Politologe Thomas Jäger sei entscheidend, ob die Stadt militärisch erobert wurde. Für diesen "wirklichen Erfolg" Russlands gebe es allerdings keinerlei Hinweise.

+++ 10:38 Ukrainisches TV: 29 russische Angriffe auf zwölf Siedlungen in Region Donezk +++
Die russische Armee habe in den vergangenen 24 Stunden insgesamt 29 Angriffe auf 12 besiedelte Gebiete in der Region Donezk durchgeführt, berichtet Suspilne, der öffentlich-rechtliche Fernsehsender der Ukraine. Demnach wurden dabei 46 Wohngebäude, ein Kindergarten, ein Verwaltungsgebäude, Fabrikhallen, Stromleitungen, Gasleitungen und Autos zerstört und beschädigt. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

+++ 10:03 Autobombe explodiert und verletzt Bürgermeister russischer Besatzer +++
In der von russischen Truppen besetzten ukrainischen Stadt Melitopol explodiert eine Autobombe, bei dem der von Russen eingesetzte ukrainische Verwaltungschef des nahen Ortes Yakymivka verletzt wird. Ein "Verräter" habe "einen Kurzschluss im Auto" gehabt, schrieb dazu Ivan Fedorov, der Bürgermeister von Melitopol, der sich im innerukrainischen Exil befindet.

+++ 09:19 Wagner-Chef sieht "Radikale" hinter tödlichem Attentat in St. Petersburg +++
Der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, sieht eine Gruppe von Radikalen hinter dem Mordanschlag auf den Militärblogger Wladlen Tatarski in St. Petersburg. "Ich würde nicht dem Regime in Kiew die Schuld geben an diesen Handlungen", sagt Prigoschin. Bei einer Explosion in einem Café von Prigoschin wurde Tatarski, der mit bürgerlichem Namen Maxim Fomin hieß, getötet. Prigoschin lobte den Blogger als Patrioten und ließ auf dem Verwaltungsgebäude der umkämpften ukrainischen Stadt Bachmut eine russische Flagge hissen, versehen mit Tatarskis Namen.

+++ 09:02 ntv-Korrespondent: Attentat deutet auf innerrussischen Konflikt hin +++
Bei einer Explosion im Zentrum von St. Petersburg ist einer der bekanntesten russischen Kriegsblogger getötet worden. Dabei soll es sich um einen gezielten Anschlag handeln. Während Moskau in Richtung Ukraine zeigt, deutet vieles auf einen innerrussischen Konflikt hin, meint ntv-Korrespondent Rainer Munz.

+++ 08:41 Ukraine: Insgesamt mehr als 175.000 russische Soldaten gestorben +++
Seit Beginn seiner groß angelegten Invasion der Ukraine seien nun 175.160 Soldaten infolge ihrers Einsatzes gestorben, gibt der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte an. Am gestrigen Sonntag wurden 610 Tote gezählt. Dem Bericht zufolge hat Russland bislang außerdem 3.619 Panzer, 6.993 gepanzerte Kampffahrzeuge, 5.553 Fahrzeuge und Treibstofftanks, 2.694 Artilleriesysteme, 527 Mehrfachraketensysteme, 280 Luftverteidigungssysteme, 306 Flugzeuge, 291 Hubschrauber, 2.262 Drohnen und 18 Boote verloren.

+++ 08:34 Vitali Klitschko: "Das ist kein Krieg - das ist ein Genozid" +++
In Hamburg starten sie einst ihre sportliche Karriere, nun besuchen die Klitschko-Brüder die Stadt als Botschafter für die angegriffene Ukraine. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko betont in seiner Rede auf einer Pressekonferenz mit dem Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher seine Dankbarkeit für die Unterstützung aus Deutschland.

+++ 08:12 Attentäterin von St. Petersburg auf der Flucht? +++
Russische Nachrichtenmedien widersprechen sich bei ihren Angaben darüber, ob die mutmaßliche Attentäterin von St. Petersburg festgenommen wurde oder weiter gesucht wird. Die 27-Jährige überreichte dem russischen Kriegsberichterstatter Wladlen Tatarski alias Maxim Fomin gestern eine Büste mit einer versteckten Bombe bei einer Veranstaltung in einem Café von St. Petersburg. Die Explosion tötete ihn. Interfax berichtete zunächst, die Verdächtige sei gefasst worden. Der Nachrichtenseite Fontanka zufolge war es jedoch die Mutter, die aus der Wohnung begleitet wurde, wo auch die mutmaßliche Täterin registriert ist.

Aktualisierung 10:31 Uhr: Inzwischen berichtet auch die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die verantwortliche russische Behörde, dass die Verdächtige festgenommen sei.

+++ 07:38 Moskau zieht Pässe von Führungskräften staatlicher Unternehmen ein +++
Russland hat Reisebeschränkungen für mehrere Personen verhängt, die in "sensiblen" Bereichen arbeiten, teilt ein Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit. Das klingt an anderer Stelle strikter: Der russische Geheimdienst habe die Pässe hoher Beamter und von Führungskräften staatlicher Unternehmen eingezogen, schreibt die "Financial Times" unter Berufung auf russische Insider. Grund sei die Angst davor, dass die betroffenen Personen Informationen im Ausland weitergeben oder komplett überlaufen könnten.

+++ 07:04 Universität Moskau: Russische Autoproduktion "auf Niveau von 1980" +++
Im vergangenen Jahr hat sich die Industrieproduktion in Russland stark verändert. "Die Autoproduktion wurde von Munitionsherstellung ersetzt", wird der Chef des Zentrums für Wirtschaftsforschung an der Moskauer Universität vom russischen Exilmedium Novaya Gazeta zitiert. Die Munitionsproduktion stieg um bis zu 7 Prozent. Zugleich brach die Herstellung von russischen Autos um 67 Prozent ein, Busse und Lkw mit eingerechnet um 44,6 Prozent. Dies sei desaströs, sagte der Wirtschaftswissenschaftler. "Wir sind auf das Niveau von 1980 gefallen." Autoverkäufe gingen um 58,8 Prozent zurück. Auch die Produktion von Waschmaschinen (minus 49,2 Prozent), Kühlschranken (minus 42,2 Prozent) und anderen Haushaltsgeräten brach ein.

+++ 06:22 Interfax: Mutmaßliche Attentäterin des tödlichen Bombenanschlags in St. Petersburg gefasst +++
Eine Bombe in einer Büste hat den bekannten prorussischen Kriegsberichterstatter Wladlen Tatarski alias Maxim Fomin in Sankt Petersburg getötet. Die mutmaßliche Täterin sei gefasst, meldet die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf einen Informanten. Der unter dem Namen Tatarski bekannte Blogger war während einer öffentlichen Veranstaltung in einem Café ums Leben gekommen. Die 26-jährige Russin soll ihm eine Büste als Geschenk überreicht haben, worin die Bombe versteckt war. Mindestens 30 Menschen wurden verletzt, 24 davon wurden im Krankenhaus behandelt, gibt das Gesundheitsministerium an.

+++ 05:48 Vizekanzler Habeck ist in der Ukraine +++
Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck ist zu politischen Gesprächen in der Ukraine eingetroffen. Der Grünen-Politiker kam am frühen Morgen mit einer kleinen Delegation deutscher Wirtschaftsvertreter in der Hauptstadt Kiew an. Themen der Reise sind der Wiederaufbau der von Russland angegriffenen Ukraine und die Zusammenarbeit im Energiebereich. Es ist der erste Besuch des Ministers in der Ukraine.

+++ 03:14 Selenskyj: Lage in Bachmut "schwierig" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj räumt eine "schwierige" Lage in Bachmut ein. "Ich bin dankbar für unsere Kämpfer, die in der Nähe von Awdijiwka, Marjinka und Bachmut kämpfen. Vor allem Bachmut! Dort ist es heute besonders schwierig", sagt Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Die ukrainische Armee erklärt derweil, die Stadt in der Ostukraine weiterhin zu "halten". "Der Feind hat seinen Angriff auf Bachmut nicht eingestellt. Die ukrainischen Verteidiger halten die Stadt jedoch tapfer, indem sie zahlreiche feindliche Angriffe abwehren", teilt der ukrainische Generalstab auf seiner Facebook-Seite mit.

+++ 02:12 Moskau: USA hinter Druck auf russisch-orthodoxe Kirche +++
Das russische Außenministerium wirft den USA vor, der Drahtzieher des Drucks der ukrainischen Behörden auf den russisch orientierten Flügel der orthodoxen Kirche in Kiew zu sein. "Es ist kein Geheimnis, dass das Regime von Selenskyj in seiner antiklerikalen Politik nicht unabhängig ist. Das orthodoxe Schisma, das diese Sphäre des Lebens trifft, ist ein Ziel, das in Washington seit langem verkündet wird", erklärt das Ministerium, ohne Beweise zu nennen. "Die Vereinnahmung der Kiew-Pechersker Lawra durch die derzeitigen Kiewer Behörden ist aus rechtlicher Sicht ein illegitimer und aus geistlicher Sicht ein unmoralischer Akt." Die Kirche war aufgefordert worden, ihren Sitz im 980 Jahre alten Klosterkomplex Pechersk Lawra zu verlassen, der Abt des Kiewer Höhlenklosters steht unter Hausarrest.

+++ 00:26 Prigoschin: Wagner-Truppen erklären Einnahme von Bachmut +++
Die russische Söldner-Gruppe Wagner hat nach Angaben ihres Gründers Jewgeni Prigoschin die russische Flagge auf dem Verwaltungsgebäude der hart umkämpften Stadt Bachmut gehisst. "Aus rechtlicher Sicht ist Bachmut eingenommen worden", sagt Prigoschin in einer Audiobotschaft, die sein Pressedienst auf Telegram veröffentlichte. "Der Feind ist in den westlichen Teilen konzentriert." Der Bericht konnte unabhängig nicht bestätigt werden. In der Vergangenheit hatten sich ähnliche Äußerungen des Söldner-Chefs zum Kampfgeschehen mitunter als voreilig erwiesen.

+++ 22:26 Ukraine: Russland setzt in Bachmut Fallschirmjäger ein +++
Die Kämpfe um Bachmut halten an. Die Lage dort sei weiterhin "sehr angespannt", schreibt die ukrainische Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar auf Facebook. Der Gegner setze dort neben den Angehörigen der Söldnertruppe Wagner inzwischen auch Fallschirmjägereinheiten ein. "Der Feind lässt sich durch die exorbitanten Verluste an Personal nicht abschrecken, die Entscheidungen werden emotional getroffen."

+++ 22:01 Russland will Atomwaffen an Belarus' Grenze zu Polen lagern +++
Russland will die zur Stationierung in Belarus angekündigten taktischen Atomwaffen an der Grenze zu Polen aufstellen. Das kündigt Moskaus Botschafter in Minsk, Boris Gryslow, an. Bis 1. Juli sollten die benötigten Bunker für die Lagerung fertiggestellt sein, sagt der ehemalige russische Innenminister und Vorsitzende der Duma, nach Angaben der Agentur Belta. "Wenn wir über die Stationierung amerikanischer Atomwaffen in Europa sprechen, dann müssen wir Maßnahmen ergreifen, die die Sicherheit unseres Unionsstaates (Belarus und Russland) erhöhen." In einer Analyse des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) hieß es vor einer Woche, Kreml-Chef Wladimir Putin wolle im Westen Ängste vor einer atomaren Eskalation schüren, um so die Unterstützung für die Ukraine etwa bei der Lieferung schwerer Waffen zu brechen. Nach ISW-Einschätzung ist es weiter "sehr unwahrscheinlich, dass Russland nukleare Waffen in der Ukraine oder anderswo einsetzt".

+++ 21:43 Rheinmetall repariert Waffen der Ukraine in Rumänien +++
Rheinmetall will in Rumänien künftig Waffen aus der Ukraine wie Kampfpanzer oder Panzerhaubitzen warten und reparieren. "Rheinmetall treibt den Aufbau eines militärischen Wartungs- und Logistikzentrums im NATO-Partnerland Rumänien mit Hochdruck voran", teilt ein Konzern-Sprecher mit. Die Arbeiten an dem Standort in der Umgebung der Stadt Satu Mare hätten bereits begonnen. Diese liegt nahe der ukrainischen Grenze. Das Zentrum solle noch im April seine Arbeit aufnehmen und "eine zentrale Rolle dabei spielen, die Einsatzbereitschaft westlicher Kampfsysteme, die in der Ukraine in Nutzung sind, zu erhalten und ihre logistische Betreuung sicherzustellen".

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Quelle: ntv.de, fni/hul/AFP/dpa/rts

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