Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 02:12 Moskau: USA hinter Druck auf russisch-orthodoxe Kirche +++

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos

Das russische Außenministerium wirft den USA vor, der Drahtzieher des Drucks der ukrainischen Behörden auf den russisch orientierten Flügel der orthodoxen Kirche in Kiew zu sein. "Es ist kein Geheimnis, dass das Regime von Selenskyj in seiner antiklerikalen Politik nicht unabhängig ist. Das orthodoxe Schisma, das diese Sphäre des Lebens trifft, ist ein Ziel, das in Washington seit langem verkündet wird", erklärt das Ministerium, ohne Beweise zu nennen. "Die Vereinnahmung der Kiew-Pechersker Lawra durch die derzeitigen Kiewer Behörden ist aus rechtlicher Sicht ein illegitimer und aus geistlicher Sicht ein unmoralischer Akt." Die Kirche war aufgefordert worden, ihren Sitz im 980 Jahre alten Klosterkomplex Pechersk Lawra zu verlassen, der Abt des Kiewer Höhlenklosters steht unter Hausarrest.

+++ 00:26 Prigoschin: Wagner-Truppen erklären Einnahme von Bachmut +++
Die russische Söldner-Gruppe Wagner hat nach Angaben ihres Gründers Jewgeni Prigoschin die russische Flagge auf dem Verwaltungsgebäude der hart umkämpften Stadt Bachmut gehisst. "Aus rechtlicher Sicht ist Bachmut eingenommen worden", sagt Prigoschin in einer Audiobotschaft, die sein Pressedienst auf Telegram veröffentlichte. "Der Feind ist in den westlichen Teilen konzentriert." Der Bericht konnte unabhängig nicht bestätigt werden. In der Vergangenheit hatten sich ähnliche Äußerungen des Söldner-Chefs zum Kampfgeschehen mitunter als voreilig erwiesen.

+++ 22:26 Ukraine: Russland setzt in Bachmut Fallschirmjäger ein +++
Die Kämpfe um Bachmut halten an. Die Lage dort sei weiterhin "sehr angespannt", schreibt die ukrainische Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar auf Facebook. Der Gegner setze dort neben den Angehörigen der Söldnertruppe Wagner inzwischen auch Fallschirmjägereinheiten ein. "Der Feind lässt sich durch die exorbitanten Verluste an Personal nicht abschrecken, die Entscheidungen werden emotional getroffen."

+++ 22:01 Russland will Atomwaffen an Belarus' Grenze zu Polen lagern +++
Russland will die zur Stationierung in Belarus angekündigten taktischen Atomwaffen an der Grenze zu Polen aufstellen. Das kündigt Moskaus Botschafter in Minsk, Boris Gryslow, an. Bis 1. Juli sollten die benötigten Bunker für die Lagerung fertiggestellt sein, sagt der ehemalige russische Innenminister und Vorsitzende der Duma, nach Angaben der Agentur Belta. "Wenn wir über die Stationierung amerikanischer Atomwaffen in Europa sprechen, dann müssen wir Maßnahmen ergreifen, die die Sicherheit unseres Unionsstaates (Belarus und Russland) erhöhen." In einer Analyse des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) hieß es vor einer Woche, Kreml-Chef Wladimir Putin wolle im Westen Ängste vor einer atomaren Eskalation schüren, um so die Unterstützung für die Ukraine etwa bei der Lieferung schwerer Waffen zu brechen. Nach ISW-Einschätzung ist es weiter "sehr unwahrscheinlich, dass Russland nukleare Waffen in der Ukraine oder anderswo einsetzt".

+++ 21:43 Rheinmetall repariert Waffen der Ukraine in Rumänien +++
Rheinmetall will in Rumänien künftig Waffen aus der Ukraine wie Kampfpanzer oder Panzerhaubitzen warten und reparieren. "Rheinmetall treibt den Aufbau eines militärischen Wartungs- und Logistikzentrums im NATO-Partnerland Rumänien mit Hochdruck voran", teilt ein Konzern-Sprecher mit. Die Arbeiten an dem Standort in der Umgebung der Stadt Satu Mare hätten bereits begonnen. Diese liegt nahe der ukrainischen Grenze. Das Zentrum solle noch im April seine Arbeit aufnehmen und "eine zentrale Rolle dabei spielen, die Einsatzbereitschaft westlicher Kampfsysteme, die in der Ukraine in Nutzung sind, zu erhalten und ihre logistische Betreuung sicherzustellen".

+++ 21:17 EU will sich gegen Missbrauch im UN-Sicherheitsrat durch russischen Vorsitz wehren +++
Dass Russland den Vorsitz im UN-Sicherheitsrat übernommen hat, sorgt weiter für Kritik und eindringliche Warnungen. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell twittert, die EU werde sich gegen jeden Missbrauch durch die russische Präsidentschaft wehren. "Obwohl Russland ein ständiges Mitglied des Sicherheitsrates ist, verstößt es ständig gegen das Wesen des UN-Rechtsrahmens." Der Vorsitz im UN-Sicherheitsrat rotiert monatlich, die 15 Mitgliedstaaten wechseln sich in alphabetischer Reihenfolge ab. In diesem Monat ist turnusgemäß Russland an der Reihe.

+++ 20:52 Selenskyj sieht militärischen Sieg als einzigen Weg +++
Nach einer Serie russischer Angriffe auf ukrainische Städte mit neuen zivilen Opfern sieht Präsident Wolodymyr Selenskyj einen militärischen Sieg der Ukraine als "einzigen Weg" zur Sicherheit. "Es gibt nur einen Weg, den russischen Terror zu stoppen und die Sicherheit in all unseren Städten und Gemeinden wiederherzustellen - von Sumy bis zum Donbass, von Charkiw bis Cherson, von Kiew bis Jalta, und dieser Weg ist der militärische Sieg der Ukraine", sagt Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache. Für den "bösen Staat" Russland sei es zur Normalität geworden, Wohnhäuser mit Raketenwerfern zu beschießen, Raketen auf Städte abzufeuern, normale Dörfer und Menschen zu bombardieren. Dieser Staat müsse vollständig besiegt werden - militärisch, wirtschaftlich, politisch und rechtlich. "Der erste Punkt ist der militärische."

+++ 20:25 Ukraine: Russland konzentriert Angriffe auf Region Donezk +++
Bei den Kämpfen in der Ukraine sollen sich die russischen Angriffe weiterhin besonders auf die Gebiete um Bachmut, Lyman, Avdiivka und Marjinka in der Region Donezk konzentrieren. Russland habe auch Kostjantyniwka massiv unter Beschuss genommen, schreibt das ukrainische Verteidigungsministerium. Im Laufe des Tages habe das russische Militär landesweit 5 Raketen- und 22 Luftangriffe durchgeführt. Der Feind habe 42 Mal mit Mehrfachraketenwerfern auf Stellungen der Truppen und auf zivile Infrastruktur gefeuert, schreibt das Ministerium weiter. Insgesamt seien im Laufe des Tages rund 50 russische Angriffe abgewehrt worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

+++ 19:58 Russische Medien: Frau soll Blogger vergoldete Büste mit Bombe überreicht haben +++
Russische Medien berichten über Einzelheiten zu der Explosion in einem Café in Sankt Petersburg, bei der ein russischer Kriegsberichterstatter getötet wurde. Eine junge Frau habe dem unter dem Pseudonym bekannten Blogger Wladlen Tatarskij eine vergoldete Büste als Geschenk überreicht, in dem die Bombe eingebaut gewesen sei, heißt es in den Berichten. Die Frau habe sich anschließend in eine der hinteren Zuschauerreihen gesetzt, sei aber nach der Explosion verschwunden. Die Fahndung nach ihr laufe auf Hochtouren. In den Berichten heißt es weiter, der Blogger habe zu einem "patriotischen Abend" in das Café "Stritfud-Bar No.1" im Zentrum der Stadt eingeladen.

+++ 19:18 Selenskyj-Berater zu Sankt Petersburg: "Spinnen fressen sich gegenseitig im Glas" +++
Noch ist unklar, was der Hintergrund der Explosion in einem Café in Sankt Petersburg ist. Mykhailo Podolyak ist Berater des Leiters vom Präsidialamt der Ukraine. Er twittert, "in der Russischen Föderation fängt es an ... Spinnen fressen sich gegenseitig in einem Glas". Es sei eine Frage der Zeit, wann der heimische Terrorismus zu einem Instrument des innenpolitischen Kampfes werden würde. Russland stünden irreversible Prozesse bevor, schreibt Podolyak. Laut dem Innenministerium in Moskau ist einer der bekanntesten russischen Militärblogger bei der Explosion getötet worden. Zudem seien 25 Menschen verletzt worden. Bei dem Todesopfer handele es sich um den Blogger mit dem Pseudonym Wladlen Tatarski, der mit bürgerlichem Namen Maxim Fomin heißt. Mehr als eine halbe Million Menschen haben seinen Kanal im Onlinedienst Telegram abonniert. Er befürwortet das russische Vorgehen in der Ukraine.

+++ 18:36 Russischer Kriegskorrespondent bei Explosion in Sankt Petersburg getötet +++
Ein russischer Kriegsberichterstatter kommt bei einer Explosion in einem Café in der russischen Ostseemetropole Sankt Petersburg ums Leben. Weitere 16 Menschen werden bei der Detonation des Sprengsatzes verletzt, wie die Staatsagentur Tass weiter berichtet. Der 40-jährige Journalist und Blogger mit dem Pseudonym Wladlen Tatarskij, der aus dem Donbass in der Ostukraine stammt, sei auf der Stelle tot gewesen. Tatarskij, dessen richtiger Name Maxim Fomin lautet, hatte nach unbestätigten Medienberichten zu einem "patriotischen Abend" in das Café im Zentrum von Sankt Petersburg eingeladen, das nach Medienberichten Jewgeni Prigoschin, dem Chef der Söldnertruppe Wagner gehören soll. Über die Hintergründe der Explosion gibt es bisher keine offiziellen Angaben. In den Berichten heißt es, nach ersten Erkenntnissen der Ermittler sei der Sprengsatz in einer Statuette gewesen, die Tatarskij bei dem Treffen als Geschenk überreicht worden sei. Mehr dazu lesen Sie hier.

Das Café befindet sich im Zentrum von Sankt Petersburg.

Das Café befindet sich im Zentrum von Sankt Petersburg.

(Foto: dpa)

+++ 18:27 Beschuss von Kostjantyniwka hinterlässt Krater +++
Es kommen weitere Bilder von der Front: aus Kostjantyniwka. Die Stadt liegt etwa 20 Kilometer von Bachmut entfernt. Die ukrainische Regionalpolizei sagt, Russland habe am Morgen eine dicht besiedelte Gegend der Stadt mit Raketen beschossen. Mindestens sechs Menschen seien getötet und zehn weitere verletzt worden. Getroffen worden seien unter anderem 16 Mehrfamilienhäuser, 8 weitere Wohnhäuser, und ein Kindergarten. Journalisten der Nachrichtenagentur AFP sahen zerschmetterte Fenster vom Erdgeschoss bis in die oberen Etagen von zwei Wohnhäusern mit je 14 Stockwerken und einen großen Krater in einem Hof.

Die Fotos wurden an diesem Sonntag aufgenommen.

Die Fotos wurden an diesem Sonntag aufgenommen.

(Foto: REUTERS)

Das ist das zerstörte Schlafzimmer einer 19-Jährigen.

Das ist das zerstörte Schlafzimmer einer 19-Jährigen.

(Foto: REUTERS)

Wohnhäuser nach dem Beschuss an diesem Sonntagmorgen.

Wohnhäuser nach dem Beschuss an diesem Sonntagmorgen.

(Foto: REUTERS)

Eine 69-jährige Bewohner in Tränen nach dem Angriff.

Eine 69-jährige Bewohner in Tränen nach dem Angriff.

(Foto: REUTERS)

Hier ist ein riesiger Krater entstanden.

Hier ist ein riesiger Krater entstanden.

(Foto: REUTERS)

Eine Brille mit Blut, sowie Blut auf dem Boden.

Eine Brille mit Blut, sowie Blut auf dem Boden.

(Foto: REUTERS)

Eine Frau auf dem Balkon eines Wohnhauses nach dem Beschuss.

Eine Frau auf dem Balkon eines Wohnhauses nach dem Beschuss.

(Foto: REUTERS)

Hier ist erneut der Krater zu sehen.

Hier ist erneut der Krater zu sehen.

(Foto: REUTERS)

+++ 18:00 Vize-Parlamentssprecher: Armenien würde Putin nicht festnehmen +++
Sollte der russische Präsident Wladimir Putin nach Armenien reisen, müsste er nach den Worten des Vize-Sprechers des armenischen Parlaments nicht mit seiner Verhaftung rechnen. Natürlich habe die Regierungspartei nicht die Absicht, dies zu tun, sagt Hakob Arshakyan der Nachrichtenagentur Armenpress. Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hatte Mitte März einen Haftbefehl gegen Putin wegen der Verschleppung Tausender ukrainischer Kinder nach Russland im Ukraine-Krieg erlassen. Arshakyan zufolge könnten Russland und Armenien zum Beispiel ein bilaterales Abkommen schließen, um zu verhindern, dass das Römische Statut des Internationalen Strafgerichtshofs die Beziehungen zwischen den beiden Ländern beeinträchtigt.

+++ 17:30 Blinken verlangt Freilassung von Reporter +++
US-Außenminister Antony Blinken fordert in einem seltenen direkten Gespräch mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow die sofortige Freilassung des inhaftierten amerikanischen Journalisten Evan Gershkovich. Das US-Außenministerium teilt mit, in dem Telefonat habe Blinken Russland aufgerufen, auch den seit Langem inhaftierten US-Bürger Paul Whelan freizulassen, dem ebenfalls Spionage vorgeworfen wird. Das russische Außenministerium erklärt, Lawrow habe Blinken aufgefordert, die Entscheidungen der russischen Behörden zu respektieren, die in Übereinstimmung mit der Gesetzgebung und den internationalen Verpflichtungen Russlands stünden. Das Gericht entscheide über das weitere Schicksal des Reporters.

+++ 17:12 Russische Medien: Lawrow und Blinken telefonieren +++
Die Außenminister Russlands und der USA, Sergej Lawrow und Antony Blinken, haben telefoniert. Das berichten russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das Außenministerium in Moskau. Zu den Inhalten des Gesprächs werden keine Angaben gemacht. Vor drei Tagen wurde der US-Journalist Evan Gershkovich festgenommen. Dem Reporter des "Wall Street Journal" wird Spionage vorgeworfen. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 17:00 Fotos zeigen zerstörtes Awdijiwka +++
Die Gegend um die ostukrainische Kleinstadt Awdijiwka ist weiterhin schwer umkämpft. Jedes Gebäude in der Stadt sei beschädigt, sagt die Militärverwaltung kürzlich. Etwa 2000 Menschen – vor allem ältere Menschen – würden dort noch ausharren. Neue Fotos aus Awdijiwka, die in den letzten anderthalb Wochen aufgenommen wurden, zeigen die Zerstörung durch russischen Beschuss.

Viele Wohnhäuser sind zerstört ...

Viele Wohnhäuser sind zerstört ...

(Foto: picture alliance / AA)

... oder zumindest schwer beschädigt.

... oder zumindest schwer beschädigt.

(Foto: picture alliance / AA)

In diesem Gebäude war ein Restaurant.

In diesem Gebäude war ein Restaurant.

(Foto: picture alliance / AA)

Einige Bewohner leben weiterhin in der Stadt, die von der Einkesselung durch russische Truppen bedroht ist.

Einige Bewohner leben weiterhin in der Stadt, die von der Einkesselung durch russische Truppen bedroht ist.

(Foto: picture alliance / AA)

Immer wieder kommen freiwillige Helfer nach Awdijiwka - hier suchen sie nach Wasser.

Immer wieder kommen freiwillige Helfer nach Awdijiwka - hier suchen sie nach Wasser.

(Foto: picture alliance / AA)

Der Krieg ist überall sichtbar: Etwa vor dem Polizeibüro, an dessen Eingang Sandsäcke gestapelt sind.

Der Krieg ist überall sichtbar: Etwa vor dem Polizeibüro, an dessen Eingang Sandsäcke gestapelt sind.

(Foto: picture alliance / AA)

+++ 16:07 Ukrainer an britischem Artilleriegeschütz ausgebildet +++
In Großbritannien schließt die zweite Gruppe ukrainischer Soldaten ihre Ausbildung an der britischen Panzerhaubitze AS90 ab. "Das Programm ist Teil des dauerhaften Engagements des Vereinigten Königreichs zur Unterstützung der Ukraine in ihrem Kampf gegen Russland", erklärt das Verteidigungsministerium in London.

+++ 15:35 Selenskyj: "Ihr habt eine Gewalt gestoppt, die alles verachtet" +++
Zum Jahrestag der Vertreibung der russischen Truppen aus der Umgebung von Kiew würdigt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Widerstandskraft seiner Landsleute. "Ihr habt die größte Gewalt gegen die Menschlichkeit unserer Zeit aufgehalten. Ihr habt eine Gewalt gestoppt, die alles verachtet und alles zerstören will, das Menschen Bedeutung gibt", schreibt er auf Telegram. Zugleich veröffentlicht er Fotos der Gegend rund um Kiew nach dem russischen Rückzug vor einem Jahr. "Wir werden unser gesamtes Gebiet befreien", zeigt sich Selenskyj überzeugt. Derzeit hält Russland gut 18 Prozent des ukrainischen Territoriums besetzt.

+++ 15:11 Freiwilliger Kämpfer aus Frankreich getötet +++
An der Seite der ukrainischen Soldaten kämpfen auch Ausländer, die sich freiwillig der sogenannten Internationalen Legion angeschlossen haben. Ein freiwilliger Kämpfer aus Frankreich sei letzte Woche im Krieg in der Ukraine getötet worden, berichten französische Medien unter Berufung auf das Außenministerium in Paris. Wo er starb, wird nicht gesagt. Laut der Zeitung "Le Monde" steigt die Zahl der getöteten Franzosen in diesem Krieg somit auf acht.

+++ 14:38 Kiew präsentiert 12-Punkte-Plan zur "Befreiung" der Krim +++
Der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats der Ukraine, Olexij Danilow, legt einen 12-Punkte-Plan zur "Befreiung" der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim vor. So solle als Teil der "De-Okkupation" etwa die Krim-Brücke mit der Auto- und Eisenbahnverbindung zum russischen Kernland abgerissen werden, schreibt Danilow bei Facebook. Die Staatsdiener auf der Krim, die sich 2014 bei der Annexion mit den russischen Besatzern eingelassen hätten, würden einer Säuberung unterzogen nach dem Vorbild der Entnazifizierung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Kollaborateure und Verräter des ukrainischen Staates sollen in Strafverfahren zur Rechenschaft gezogen werden, heißt es etwa in Schritt zwei des Plans. Russen, die sich nach Februar 2014 auf der Krim niedergelassen haben, sollen vertrieben werden. Grundstückskäufe und andere Verträge würden annulliert. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 14:00 Ukraine: Wagner-Gruppe so groß wie Ungarns Armee +++
Die russische Söldnergruppe Wagner hat nach Einschätzung des Militärkommandos Ost der Ukraine inzwischen die Größe einer vollwertigen Armee. Der Sprecher des Kommandos schätzt ihre Größe vergleichbar mit den Streitkräften Ungarns oder der Slowakei, erklärte er im ukrainischen Kanal 24. Die slowakischen Streitkräfte zählen 19.000 aktive Soldaten, während die ungarischen Streitkräfte laut den Daten der Weltbank 2019 40.000 Soldaten haben. In den vergangenen Monaten hat das Söldnerunternehmen Wagner Group mit Unterstützung der regulären russischen Armee versucht, die Stadt Bachmut im östlichen Gebiet Donezk einzunehmen. Bislang noch ohne Erfolg.

Erinnert eher an eine Bankzentrale: das Hauptquartier der Söldnertruppe Wagner in Sankt Petersburg.

Erinnert eher an eine Bankzentrale: das Hauptquartier der Söldnertruppe Wagner in Sankt Petersburg.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

+++ 13:35 Explosionen in Bahndepot nahe Melitopol +++
In einem Lokomotivdepot in der russisch besetzten Stadt Melitopol in der Oblast Saporischschja sind nach Angaben des Bürgermeisters Explosionen zu hören gewesen. Das Depot sei bereits zum dritten Mal innerhalb einer Woche getroffen worden. Der Standort liegt etwa 50 Kilometer von der Frontlinie entfernt, innerhalb der 70-Kilometer-Reichweite des ukrainischen Präzisionsraketensystems HIMARS. Russische Telegramkanäle bestätigten einen Angriff, behaupteten jedoch, dass fast alle Geschosse abgewehrt wurden. Viele westliche Experten erwarten, dass sich eine ukrainische Gegenoffensive auf den Raum Melitopol konzentrieren könnte, mit dem Ziel, die russische Front zu spalten. Eine Beschädigung der Bahn könnte in Vorbereitung darauf russische Nachschubwege blockieren.

+++ 13:01 Ukrainischer Armeechef schwört Land auf weitere Kämpfe ein +++
Zum Jahrestag der Entdeckung des Massakers von Butscha hat der Chef der ukrainischen Armee seine Landsleute auf weitere Kämpfe eingeschworen. "Wir werden weiter für die Unabhängigkeit unserer Nation kämpfen", schreibt Walerij Saluschnyj auf Telegram. Die Ukraine und ihre westlichen Verbündeten werfen Russland vor, in Butscha Kriegsverbrechen begangen zu haben, die durch zahlreiche Augenzeugenberichte und Bildmaterial belegt werden.

Ein ukrainischer Soldat bereitet Essen in einer improvisierten "Feldküche" zu.

Ein ukrainischer Soldat bereitet Essen in einer improvisierten "Feldküche" zu.

(Foto: IMAGO/NurPhoto)

+++ 12:42 Russen töten sechs Menschen in Kostiantynivka +++
Am Morgen beschießen russische Streitkräfte die ukrainische Stadt Kostiantynivka im Gebiet Donezk und töten mindestens sechs Menschen. Nach Aussage des Leiters der Militärverwaltung der Оblast griff die Armee den zentralen Teil der Stadt an. "Hochhäuser und private Wohngebäude wurden schwer beschädigt", darunter 16 Wohnhäuser, eine Vorschuleinrichtung und Gasleitungen. Acht Menschen wurden verletzt, die Zahl der Todesopfer stieg auf sechs.

+++ 12:11 Sharma über Bachmut: Russen von Ukrainern 150 Meter entfernt +++
Gerade nachts toben die Kämpfe um Bachmut besonders heftig, sagt ntv-Reporterin Kavita Sharma, die sich in der Nähe der umkämpften Stadt befindet. "Wir hörten Artilleriefeuer, Mörsergranaten, wir hörten Gewehrfeuer, die russischen Truppen sind dort von den ukrainischen Stellungen nur 100 bis 150 Meter weit entfernt."

+++ 11:55 Ukraine: Russen ändern Militärtaktik im Süden +++
Nach Einschätzung des ukrainischen Südkommandos ändern die russischen Streitkräfte ihre Angriffstaktik in den südlichen Regionen der Ukraine. Laut der Sprecherin des Kommandos, Natalia Humeniuk, hat Russland damit begonnen, Sukhoi Su-35-Kampfjets einzusetzen, um zivile Gebiete in der Oblast Cherson anzugreifen, anstatt sie von Bodenpositionen aus zu beschießen. Demnach nähern sich die russischen Jets dem Gebiet gerade so weit, dass sie außerhalb der Reichweite der ukrainischen Luftabwehr bleiben, und schießen gelenkte Luftbomben auf die von der Regierung kontrollierten Teile des Gebiets. Die taktische Änderung ist laut Humeniuk eine Reaktion auf den Beschuss russischer Feuerstellungen durch die Ukrainer.

+++ 11:20 Nutzer decodieren, dass Twitter Ukraine-Tweets nach unten stuft +++
Twitter-Nutzer, die schon in der Vergangenheit vermutet haben, dass Elon Musk die Reichweite von Ukraine-Tweets auf Twitter verringern lässt, fühlen sich durch den offengelegten Code für den Algorithmus bestätigt. Ende März legte Twitter den Code offen, daraufhin untersuchte unter anderem der Nutzer Aakash Gupta die inhaltliche Ausrichtung - und entdeckte, dass Tweets zum Thema Ukraine im Ranking nach unten gestuft werden. Twitter-Nutzer, die häufig zur Ukraine schreiben, hatten schon in der Vergangenheit den Eindruck geschildert, dass ihre Konten nach Übernahme der Plattform durch Musk weniger frequentiert waren.

+++ 10:43 Russen drohen Waisenkindern aus Sloviansk mit "Zwangsevakuierung" +++
Die von den russischen Besatzern eingerichtete "Kommission zum Schutz der Kinderrechte" in Sloviansk hat beschlossen, Waisenkinder "zwangsevakuieren" zu lassen, wenn ihre Erziehungsberechtigten nicht der Verpflichtung nachkommen, sie aus dem Gebiet Donezk wegzubringen. Vormunde, "die sich weigern zu gehen, werden ihrer Pflichten enthoben", wird die Leiterin der Kommission von einem ukrainischen Sender zitiert. Ende März sei ein Minderjähriger während des Beschusses von Sloviansk verwundet worden. "Deshalb ergreifen wir erneut Maßnahmen in einer strengeren Form", so die Kommissionschefin. Wenn die Vormunde sich weigern, "werde ihnen die Vormundschaft oder das Sorgerecht entzogen".

+++ 10:24 Ukraine präsentiert neue Luftabwehreinheit +++
Die Ukrainischen Streitkräfte stellen eine neue Einheit vor, bestehend aus mobilen Luftabwehrsystemen. Sie sollen russische Drohnen und Raketen präzise abwehren können. Die Maschinengewehre wurden aus dem Westen geliefert.

+++ 09:58 Scorpions haben "Wind of Change" umgetextet - für die Ukraine +++
Dreißig Jahre lang schallte die Scorpions-Ballade "Wind Of Change" durch Konzerthallen auch in Moskau, Sibirien und St. Petersburg. Doch als Russland in die Ukraine einmarschierte, sagten die Scorpions geplante Konzerte in Russland ab. "Ich sehe nicht, dass wir noch einmal in Russland auftreten werden", sagt Scorpions-Sänger Klaus Meine. Die Band habe sich gefragt, "ob wir das Lied noch spielen können", ihren größten Hit. Dann schrieben sie ihn um. Statt "I follow the Moskva down to Gorky Park" singt Meine nun, "Now listen to my heart, it says Ukrainia". Das Lied zeige "unsere Solidarität zur Ukraine, statt wie früher Russland zu romantisieren", erklärt der Scorpions-Frontmann.

Silvester 2022 spielten die Scorpions live vor dem Brandenburger Tor.

Silvester 2022 spielten die Scorpions live vor dem Brandenburger Tor.

(Foto: IMAGO/Future Image)

+++ 09:35 Widerstandszentrum warnt vor Plänen, Ukrainer zu deportieren +++
Das nationale Widerstandszentrum der Ukraine warnt laut "Ukrainska Pravda" vor russischen Plänen, nach Prozessen vor Fake-Gerichten Ukrainer in abgelegene russische Gebiete zu deportieren. "Anfang dieser Woche kündigte die Besatzungsverwaltung der vorübergehend besetzten Gebiete die Schaffung von Scheingerichten an, die in Wirklichkeit dazu dienen, die Justiz zu imitieren", so das Zentrum. Die bereits bestehende Praxis auf der Krim zeige, dass "das Gericht die Verurteilten zur Verbüßung ihrer Strafe in abgelegene Gebiete der Russischen Föderation schickt, was bedeutet, dass die Ukrainer tatsächlich ins Exil geschickt werden".

+++ 09:03 Ukraine: Cherson wurde 60 mal angegriffen +++
Russische Angreifer haben in den letzten 24 Stunden 60 Mal das Gebiet Cherson angegriffen und dabei einen Zivilisten getötet. Das berichtet die ukrainische Militärverwaltung. "Der Feind hat die Stadt Cherson sechsmal beschossen. 26 Granaten haben die Wohngebiete der Stadt getroffen, darunter Privat- und Wohnhäuser", sagte der Verwaltungschef. 290 Granaten seien abgefeuert worden, das Gebiet habe unter Beschuss durch russische Flugzeuge gestanden, durch Mehrfachraketenwerfer und Artillerie. Man beklagt ein Todesopfer.

In den vergangenen Wochen war die Region Cherson immer wieder Ziel russischer Angriffe, hier wurde eine Geburtsklinik attackiert.

In den vergangenen Wochen war die Region Cherson immer wieder Ziel russischer Angriffe, hier wurde eine Geburtsklinik attackiert.

(Foto: IMAGO/Independent Photo Agency Int.)

+++ 08:40 London: Todesfälle in russischer Armee auch durch Alkohol, schlechte Übung, Unterkühlung +++
In seinem täglichen Update zum Kriegsverlauf schätzt das britische Verteidigungsministerium, dass eine "erhebliche Minderheit" der bis zu 200.000 russischen Kriegsopfer nicht im Kampf gestorben ist. Die Briten verweisen auf einen russischen Telegram-Nachrichtenkanal, der vor wenigen Tagen angab, dass die Zahl der Zwischenfälle, Verbrechen und Todesfälle im Zusammenhang mit Alkoholkonsum unter den eingesetzten russischen Streitkräften "extrem hoch" sei. Zu den Hauptursachen für Verluste außerhalb von Kampfhandlungen gehören demnach vermutlich auch schlechte Übungen zur Waffenhandhabung, Verkehrsunfälle und klimatische Verletzungen wie Unterkühlung. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 08:22 Ukraine: 560 Russen am Samstag gefallen +++
Laut Aussage des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte hat die Armee zwischen dem 24. Februar 2022 und dem 2. April 2023 rund 174.550 russische Soldaten eliminiert, davon 560 gestern. Die ukrainischen Verteidiger zerstörten nach eigenen Angaben außerdem 3618 russische Kampfpanzer (darunter zwei Panzer gestern), 6986 gepanzerte Kampffahrzeuge (+5), 2687 Artilleriesysteme (+4), 527 Mehrfachraketen-Systeme sowie 5537 Fahrzeuge und Tanklastwagen (+9). Eigene Verluste gibt der Generalstab nicht an.

+++ 07:50 Russische Besatzer schränken Bewegungsfreiheit ukrainischer Anwohner ein +++
In den von Russland eroberten Gebieten der Region Cherson schränken die Invasoren die Bewegungsfreiheit ukrainischer Bürger ein, die keine russischen Pässe erhalten haben. Dies berichtet die Agentur Ukrinform unter Berufung auf den Generalstab der ukrainischen Streitkräfte. Ukrainischen Bürgern, die an Kontrollpunkten keinen russischen Pass vorweisen könnten, werde die Ein- und Ausreise nach dem vierten Überschreiten eines Checkpoints untersagt. Außerdem würden die russischen Besatzungs-Behörden Dokumente über das Eigentum an Wohngebäuden fälschen, so der Generalstab in einem Internet-Post, um sich die Immobilien ukrainischer Bürger und Erholungszentren anzueignen. Dazu würden Kauf- und Schenkungsverträge gefälscht, heißt es in dem Beitrag.

Während die Stadt Cherson im vergangenen Herbst von ukrainischen Truppen befreit werden konnte, sind Teile der Region noch immer unter russischer Besatzung.

Während die Stadt Cherson im vergangenen Herbst von ukrainischen Truppen befreit werden konnte, sind Teile der Region noch immer unter russischer Besatzung.

(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)

+++ 07:19 Südafrika will Bündnis mit Putin-Partei stärken +++
Hochrangige Vertreter der südafrikanischen Regierungspartei ANC wollen bei ihrem derzeitigen Besuch in Moskau die Freundschaft mit der Partei Einiges Russland von Präsident Wladimir Putin festigen. Bei den Gesprächen gehe es unter anderem um die "Neuausrichtung der globalen Ordnung", die das Ziel habe, "die Folgen des Neokolonialismus und der zuvor vorherrschenden unipolaren Welt umzukehren", so der ANC. Südafrika zählt zu den Staaten im globalen Süden, die Russland am nächsten stehen, und weigert sich bislang, den Überfall Russlands auf die Ukraine zu verurteilen. Seit Donnerstag befindet sich die südafrikanische Delegation zu Gesprächen in Moskau.

+++ 06:55 "Wall Street Journal" macht Gershkovichs Texte zugänglich +++
Als Antwort auf die Behauptung eines Mitglieds der russischen Staatsduma, der vor wenigen Tagen inhaftierte US-Journalist Evan Gershkovich sei gar kein Journalist und habe nicht einmal Texte verfasst, hat das US-"Wall Street Journal" die Bezahlschranke zu Gershkovichs Artikeln entfernt. Sie sind auf der Autorenseite https://www.wsj.com/news/author/evan-gershkovich zu finden. Jüngst berichtete er dort über die Verschlechterung der russischen Wirtschaftsperspektiven durch knappere Staatseinnahmen und geringeres Wirtschaftswachstum aufgrund der immer härteren westlichen Sanktionen.

+++ 06:09 Vierfacher Kickbox-Weltmeister im Kampf gefallen +++
Vitalii Merinov, ein vierfacher Kickbox-Weltmeister, der an der Front in der Ukraine kämpfte, erlag Freitagnacht seinen auf dem Schlachtfeld erlittenen Wunden, so teilt es der Bürgermeister der Stadt Iwano-Frankiwsk mit. "Vitalii Merinov zog am ersten Tag der Invasion in den Krieg", so Martsynkiv in einem Internet-Post. "Während eines der Gefechte erlitt er eine Schrapnellwunde am Bein. Merinow erholte sich, kehrte an die Front zurück und verteidigte die Ukraine bis zu seinem letzten Atemzug." Der Bürgermeister sagte nicht, in welchem Gefecht Merinow seine letzten Wunden erlitten hat. Er hinterlässt seine Frau und seine zweijährige Tochter.

+++ 05:34 "Zynismus" - Ukraine-Botschafter kritisiert ehemals hochrangige SPD-Politiker scharf +++
Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev hat den Aufruf ehemaliger hochrangiger SPD-Politiker und Gewerkschafter zu Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine scharf kritisiert. "Dieser Friedensappell ist kein Aprilscherz. Das ist ein purer Zynismus gegenüber den zahlreichen Opfern der russischen Aggression", sagt Makeiev der Deutschen Presse-Agentur. Er habe nur eins zum Ziel: "Die Verbrechen Russlands und dementsprechend die Verantwortung des russischen Regimes zu verschleiern." Angesichts des brutalen russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine laute der einzig mögliche Friedensappell: "Herr Putin, ziehen Sie sofort Ihre Truppen aus dem kompletten ukrainischen Territorium ab!" Den Appell mit dem Titel "Frieden schaffen!" hat der Historiker Peter Brandt, ein Sohn des ehemaligen Kanzlers Willy Brandt, zusammen mit dem früheren Chef des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Reiner Hoffmann, und dem Ex-SPD-Bundestagsabgeordneten Michael Müller initiiert. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 04:55 Wall Street Journal fordert Freilassung ihres Korrespondenten +++
Die US-Zeitung "Wall Street Journal" fordert die sofortige Freilassung ihres Russland-Korrespondenten Evan Gershkovich. "Evans Fall ist ein Schlag gegen die freie Presse und sollte alle freien Menschen und Regierungen auf der Welt alarmieren", schreibt das "Wall Street Journal" auf Twitter. Der Inlandsgeheimdienst FSB hat den 31-Jährigen in Russland unter dem Vorwurf der Spionage verhaftet. Gershkovich ist US-Bürger und berichtet seit 2017 über Russland. In den vergangenen Monaten hat der 31-Jährige vor allem russische Politik und den Ukraine-Konflikt abgedeckt.

+++ 03:36 Ukrainische Stahlindustrie bricht dramatisch ein +++
Die ukrainische Stahlproduktion, die laut "Ukrainska Pravda" 2021 noch an neunter Stelle in der Welt steht, soll 2022 infolge des russischen Angriffskrieges um 70 Prozent eingebrochen sein. "Aber dieser Krieg hat die ukrainischen Stahlwerke zur Legende gemacht", heißt es von dem Online-Medium. Im Mai letzten Jahres ist es Russland gelungen, die letzte Bastion der ukrainischen Armee in Mariupol einzunehmen. Nach erbitterten Stellungskämpfen wird damals das riesige Stahlwerk Asowstal eingenommen. Hunderte Kämpfer werden dabei festgenommen.

+++ 0:01 Warschau will von Berlin weniger Zögern und mehr Taten +++
Polens Europaminister Szymon Szynkowski vel Sek fordert von Deutschland mehr Unterstützung der Ukraine bei der Verteidigung gegen den russischen Angriff. "Deutschland wirkt auf uns manchmal wie ein zögerlicher Hamlet. Deutschland muss sich klar auf die Seite des Guten stellen, nicht nur mit Worten, sondern auch mit mehr Taten", sagt er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Er bezieht sich auf die Lieferung von MiG-29-Kampfjets an die Ukraine. Polen hat entschieden, die aus den Beständen der Luftstreitkräfte der früheren DDR stammenden Jets zunächst nicht an die Ukraine zu liefern. Deutschland hätte dies genehmigen müssen. Der Minister ergänzt: "Deutschland konzentriert sich manchmal sehr auf Formalia und das Prozedere als auf konkrete Aktionen."

+++ 22:25 Tschetschenen-Herrscher Kadyrow inspiziert Truppen +++
Das russische Staatsfernsehen zeigt den tschetschenischen Staatschef Ramsan Kadyrow bei der Inspektion von Truppen auf dem Weg in die Ukraine. Die Aufnahmen zeigen auch, wie er einen Soldaten auszeichnete und mit weiteren Soldaten bei der Zeremonie in Grosny spricht. Rund 2.500 Soldaten wurden als einsatzbereit gemeldet, die meisten von ihnen kehren nach einem kurzen Urlaub in die Ukraine zurück.

Kadyrow bei der Zeremonie in Grosny.

Kadyrow bei der Zeremonie in Grosny.

+++ 21:43 Ukrainischer Geistlicher bekommt Fußfesseln +++
Ein ukrainisches Gericht stellt den Vorsteher des weltberühmten Kiewer Höhlenklosters, Pawlo, für zwei Monate unter Hausarrest. Der Geistliche der ukrainisch-orthodoxen Kirche stehe unter Verdacht, die religiösen Streitigkeiten befeuert und den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gerechtfertigt zu haben, berichten ukrainische Medien aus dem Gerichtssaal. Pawlo muss elektronische Fußfesseln tragen. Der Kontakt mit Gläubigen ist ihm untersagt. Der 61-Jährige bestreitet die Vorwürfe und spricht von einem politischen Verfahren.

+++ 21:16 Selenskyj fordert Reform des UN-Sicherheitsrates +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert eine Reform des UN-Sicherheitsrats. Zuvor hatte Russland den Vorsitz des Gremiums übernommen. Erst am Vortag habe die russische Artillerie ein fünf Monate altes Kind getötet und nun übernehme es den Vorsitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, sagt Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. "Es ist kaum etwas vorstellbar, was den vollständigen Bankrott solcher Institutionen besser demonstriert." Der Vorsitz im Sicherheitsrat rotiert monatlich in alphabetischer Reihenfolge, wobei neben den fünf ständigen auch die zehn nichtständigen Mitglieder an die Reihe kommen. Zuletzt hatte Russland den Vorsitz im Februar 2022 inne - als es die Ukraine überfiel. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 20:40 Kämpfe um Bachmut und Awdijiwka laut Armee am heftigsten +++
In der Ukraine sollen die Kämpfe in den Gebieten um Bachmut, Awdijiwka und Maryinka an diesem Samstag am heftigsten gewesen sein. Das schreibt die ukrainische Armee auf Facebook. Die Truppen hätte mehr als 50 feindliche Angriffe abgewehrt. Die russische Armee habe unter anderem auch erneut zivile Ziele im Gebiet Donezk mit ballistischen Raketen angegriffen. Es ist von mehreren Verletzten die Rede. Insgesamt habe Russland zwei Raketen- und 25 Luftangriffe durchgeführt und sechs Mal aus Mehrfachraketen-Systemen gefeuert. Die Angaben sind nicht zu überprüfen.

Frühere Entwicklungen können Sie hier nachlesen.

Quelle: ntv.de, fni/hul/AFP/dpa/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen