Technik

Internetnutzung in Deutschland Jeder Vierte hat kein Netz

Das Internet ist für die meisten Menschen kaum noch aus dem Alltag wegzudenken. Sie nutzen es als Informationsquelle, zum Einkaufen, zum Arbeiten, um Bankgeschäfte zu erledigen oder Kontakte zu pflegen. Doch fast jeder vierte Deutsche will mit all dem nichts zu tun haben.

Rund 57 Prozent der Deutschen haben inzwischen einen Breitband-Anschluss.

Rund 57 Prozent der Deutschen haben inzwischen einen Breitband-Anschluss.

(Foto: picture alliance / dpa)

Weiblich, über 70 Jahre alt und entweder in Sachsen-Anhalt oder im Saarland daheim: So sieht der typische "Offliner" in Deutschland aus. Laut einer Studie nutzt jeder vierte Deutsche weder im Beruf noch zu Hause das Internet, in der Altersgruppe über 70 sind es immer noch über 70 Prozent - die "Silver Surfer" bleiben also in der Minderheit. Insgesamt sind 17,1 Millionen Deutsche ab 14 Jahren vom Netz abgekoppelt der "(N)Onliner Atlas 2012" ergab.

Langsam aber stetig finden aber auch die Älteren ins Netz, hier sind zumindest die höchsten Zuwachsraten zu verzeichnen. Gerade für jene, die nicht mehr so mobil sind, könne das Internet das Leben einfacher machen, etwa wenn Behördengänge oder ein Gang zum Arzt vermieden werden können, meint Robert Wieland, der Geschäftsführer des Forschungsinstituts TNS Infratest. "Sie könnten sie live mit ihren Enkeln kommunizieren, auch wenn sie weit weg wohnen." Doch oft hätten Senioren Berührungsängste und Scheu vor der neuen Technologie.

Junge Totalverweigerer

Doch nicht nur ältere Menschen meiden das Internet, auch unter den jüngeren Deutschen gibt es Offliner: immerhin rund 3 Prozent unter den 20- bis 29-Jährigen. Sie ins Netz zu kriegen, sei jedoch schwierig, so Wieland. "Diese jungen Leute lehnen das Internet meist pauschal ab - wie einige andere einen Fernseher." Eine Quote von 100-prozentiger Internetnutzung könne kaum erreicht werden.

Für knapp 76 Prozent der Deutschen - 53,2 Millionen - ist das Netz aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Im Vergleich zum letzten Jahr stieg die Zahl der Nutzer aber um nicht mal mehr einen Prozentpunkt, der schwache Trend der letzten Jahre setzt sich damit fort. Rund drei Prozent der Offliner planten letztes Jahr noch, sich einen Internetzugang zuzulegen.

Auffällig ist der Unterschied zwischen Männern und Frauen: Während mehr als 80 Prozent aller Männer im Netz surften, haben nur 70 Prozent der deutschen Frauen einen Zugang. In den östlichen Bundesländern und im Saarland sind besonders viele Deutsche offline. In Sachsen-Anhalt, dem Saarland und Mecklenburg-Vorpommern leben im Bundesvergleich die wenigsten Internetnutzer – hier gehen nur rund 68 Prozent ins Netz. Spitzenreiter sind dagegen die Stadtstaaten Hamburg, Berlin und Bremen mit rund 80 Prozent. Baden-Württemberg ist mit 78,2 Prozent das Flächenland mit der höchsten Internetnutzung.

Quelle: ntv.de, ino/dpa

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