WeTab zu komplex Neofonie steigt aus
15.11.2010, 17:27 UhrDas Projekt "WeTab" ist zu Ende – zumindest für Neofonie. Die Softwarefirma steigt aus der Entwicklung und Vermarktung des Tablets aus. Die WeTab GmbH wird komplett von der 4tiitoo AG übernommen, die sich nun einen Neustart für das Projekt erhofft. Neofonie will sich wieder ausschließlich auf die kundenspezifische Software-Entwicklung konzentrieren. Mit ihrem Joint Venutre wollten die beiden Unternehmen ein Konkurrenzprodukt zum iPad schaffen – und scheiterten furios.
Das Debakel begann mit einer missglückten Prototypen-Präsentation und setzte sich fort in einem mehrfach verschobenen Marktstart. Als die ersten Geräte im September vom Stapel liefen, waren sie technisch nicht ausgereift. Zuletzt machte der damalige Neofonie-Chef Helmut Hoffer von Ankershoffen Schlagzeilen, als er unter falschem Namen Kundenrezensionen bei Amazon veröffentlichte, um das Gerät schönzuschreiben. Die Konsequenz des PR-technischen GAUs war der Rückzug von Ankershoffen aus der Neofonie-Geschäftsführung.
Die Pressemitteilung der WeTab GmbH ist dann auch relativ selbstkritisch formuliert: Dem "hohen Komplexitätsgrad an Entwicklungs- und Marketingprozessen bei einer e-publishing Software" sei eine "zu geringe Bedeutung beigemessen" worden. So sei es auch zu Verzögerungen bei der Fertigstellung des "WeMagazines" gekommen, der Vertriebsplattform für digitale Zeitungen und Zeitschriften. Für WeTab-Besitzer gibt es aber Hoffnung: Nach einem neuen Update sind weitere Funktionen wie etwa Multitouch hinzugekommen. Und mit einem DVB-T-Stick lässt sich das Gerät nun auch als Fernseher nutzen.
Quelle: ntv.de, ino