Kaffeekränzchen bei Warentest Der günstigste Vollautomat macht den besten Espresso
02.10.2024, 19:28 Uhr Artikel anhören
Gute Kaffeevollautomaten müssen nicht, aber können sehr teuer sein.
(Foto: IMAGO/robertkalb photographien)
Stiftung Warentest prüft zwölf neue Kaffeevollautomaten, von denen acht insgesamt gut abschneiden. Die günstigste Maschine macht den besten Espresso, ihre große Schwester ist Testsieger. Sommeliers haben da aber teilweise einen anderen Geschmack.
Mit dem jüngsten Test von Kaffeevollautomaten hat Stiftung Warentest eine wichtige Neuerung eingeführt. Ab jetzt verkosten drei Kaffeesommeliers von den Maschinen produzierten Espresso und Cappuccino. Dabei kommt einheitlich eine Espressobohnensorte zum Einsatz, die zuvor von Warentest gut bewertet wurde.
Zunächst probieren die Experten die Getränke blind, also ohne zu wissen, aus welchem Vollautomaten sie stammen. Danach wiederholen sie den Test mit von ihnen optimierten Einstellungen. Zusätzlich nimmt Warentest Messungen vor, unter anderem von der Zubereitungszeit, der Temperatur, der Konsistenz des Milchschaums oder den Möglichkeiten, Mahlgrad und Stärke zu variieren.
Guter Kaffee ab 370 Euro
Erstaunlicherweise schnitt bei der Espresso-Bewertung die mit einem durchschnittlichen Online-Preis von 370 Euro günstigste Maschine unter den zwölf Neulingen mit der Note 2,4 am besten ab. Die Sommeliers fanden den Kaffee aber nur befriedigend. Auch der Cappuccino der De'Longhi Magnifica Start ECAM220.60.B wurde von den Warentestern gut (2,5) benotet und schmeckte den Sommeliers befriedigend. Weil sie ebenso bei Handhabung, Sicherheit, Umwelteigenschaften und Schadstoffen gute Ergebnisse erzielte, erreichte die Maschine das starke Qualitätsurteil 2,3.
Den Testsieg sicherte sich die De'Longhi Rivelia EXAM440.55.B mit der Gesamtnote 2,1. Sie ist mit rund 805 Euro mehr als doppelt so teuer, aber nur in Details ihrer kleinen Schwester überlegen. Ihr Espresso ist ebenso gut wie bei der günstigen De'Longhi. Der Cappuccino (2,3) schmeckte den Sommeliers nicht besser, aber die Testsiegerin kann im Gegensatz zu ihrer kleinen Schwester Milch separat aufschäumen.
Der zweitplatzierte Vollautomat Krups Intuition Experience+ EA877D (2,2) ist mit einem Online-Preis von durchschnittlich 875 Euro noch teurer. Dafür produziert die Maschine Cappuccino, der den beruflichen Feinschmeckern gut gefiel. Die Sicherheit der Krups bewertete Stiftung Warentest sehr gut, Handhabung und Schadstoffbelastung gut. Weil sie nicht so gut zu reparieren ist, schnitt die Maschine bei den Umwelteigenschaften nur befriedigend ab.
Favoriten der Sommeliers
Wer in erster Hinsicht dem Geschmack der Kaffeesommeliers vertraut, findet in der etwa 905 Euro teuren Melitta LatteSelect (2,3) die beste Maschine. Bei ihr bewerteten die Experten sowohl den Espresso als auch den Cappuccino gut. Die Espresso-Note fiel aber nur befriedigend aus, da Warentest die Zeit zum Aufheizen zu lang und die Möglichkeiten, die Stärke zu variieren, zu gering fand.
Ähnlich sieht es bei der Nivona NICR 550 (2,4) aus, die mit rund 550 Euro deutlich preiswerter ist, aber trotzdem auch bei den Sommeliers zweimal gute Noten bekam. Die Espresso-Bewertung der Maschine fiel bei ihr lediglich befriedigend aus, weil man bei ihr den Mahlgrad kaum variieren kann.
Quelle: ntv.de, kwe