Auto

Erfolg ist bitter nötig Peugeot will mit dem 2008 hoch hinaus

Peugeot nennt den neuen 2008 "Urban Crossover".

Peugeot nennt den neuen 2008 "Urban Crossover".

(Foto: Peugeot)

Wer 208 mit zehn multipliziert, erhält nicht 2008, aber wenn man einen Peugeot 208 zehn Zentimeter höher legt, kommt so etwas wie das neue Crossover-Modell des französischen Herstellers heraus. Es soll die Leidenszeit für die Marke endlich beenden.

Der Peugeot 2008 folgt einem Trend, und deshalb stehen die Chancen gut für das Auto. Die sogenannten B-Segment-SUV verkaufen sich im Moment wie geschnitten Brot, die eine oder andere Scheibe sollte da auch für Peugeot abfallen. Mit 4,16 Meter Außenlänge ist er sogar noch etwas kürzer als der im Moment Führende in der Wertung. Der Opel Mokka misst 4,28 Meter, ist mit 1,66 Metern aber auch zehn Zentimeter höher.

Eine niedrige Ladekante und ein ebener Gepäckraum sind nützlich.

Eine niedrige Ladekante und ein ebener Gepäckraum sind nützlich.

(Foto: Peugeot)

Der französische PSA-Konzern hat es bitter nötig, mal wieder einen Erfolg zu landen. Die traditionellen Märkte in Südeuropa darben, auch in Deutschland sah es in der letzten Zeit nicht gut aus. Doch der für den größten europäischen Markt verantwortliche Geschäftsführer Marcel de Rycker ist zuversichtlich. Der Peugeot 208 hat gut eingeschlagen, das gleiche wird von seinem höher gelegten Bruder erwartet, wenn der ab dem 15. Juni in Deutschland verkauft wird. "Es ist schwierig, nicht euphorisch zu sein", sagt de Rycker, immerhin gebe es schon 3400 Bestellungen für das Auto, obwohl noch kein Kunde es bisher fahren konnte.

Laden und liefern leicht gemacht

Die angepeilte Absatzzahl von 6000 Einheiten im Jahr dürfte deshalb zügig übertroffen werden, orakelt der Geschäftsführer. Die deutsche Niederlassung versucht schon mal prophylaktisch, eine höhere Zuteilung aus der Produktion im Mühlhausener Peugeot-Werk zu erhalten. Der Hersteller will mit dem Fahrzeug sowohl ältere Nutzer (die gern etwas höher sitzen), als auch kleine Familien und Singles ansprechen, die einen aktiven Lebensstil pflegen. Um die Bandbreite der möglichen Einsatzgebiete zu illustrieren, weist das Peugeot-Marketing dem 2008 die Attribute zu "Platz wie in einem Mini-Van, wendig wie ein Kleinwagen".

Das Platzangebot wirkt tatsächlich großzügig, was nicht zuletzt an den üppig  bemessenen Fensterflächen liegt, die den Innenraum hell und freundlich erscheinen lassen. Wer das ab 450 Euro extra erhältliche Panorama-Glasdach mitbestellt, hat es noch heller und freundlicher. Das Gepäckvolumen bemisst sich von 360 Liter (etwa so viel wie ein VW Golf) bis zu 1194 Liter, wenn man die Rücksitze umklappt. Zweierlei fällt beim Beladen positiv auf: Die Kante, über die Koffer und Taschen gehoben werden müssen, ist mit 63 Zentimetern erfreulich niedrig und nach Umklappen der Rücksitzlehnen kann man eine komplett ebene Fläche nutzen.

Das Touchscreen gehört bei der "Active"-Ausstattung zum Lieferumfang.

Das Touchscreen gehört bei der "Active"-Ausstattung zum Lieferumfang.

(Foto: Peugeot)

Die Innenausstattung macht einen wertigen Eindruck und genügt auch gehobenen Designansprüchen. Der Handbremshebel, der in der verlängerten Mittelkonsole hinter dem Schaltknauf angebracht ist, mag etwas klobig wirken, ist aber ein originelles Gestaltungselement, das die Langeweile konventioneller mechanischer Hebel vermeidet. Peugeot geht davon aus, dass etwa die Hälfte der Kunden die mittlere Ausstattungslinie "Active" bestellen wird. Dort ist das Cockpit von zwei prägenden Elementen bestimmt. Ein Touchscreen-Monitor mit einer Auflösung von 800 x 480 Pixel, auf dem außer Navigation- und Entertainment-Funktionen auch nachrüstbare Applikationen dargestellt werden können. Zu ihnen gehören Restaurant- oder Parkplatzsuche, Pannenhilfe oder Wetterdaten. Die zweite Auffälligkeit ist das mit 35 Zentimetern Durchmesser extrem kleine und ovale Lenkrad. Es bedingt, dass der Fahrer nicht durch den Kranz, sondern darüber hinweg auf die Instrumente schaut – eine Übernahme aus der Cockpitgestaltung des 208.

Allrad bleibt ein Wunschtraum

Das Motoren-Angebot umfasst zum Start zwei Benzin- und drei Diesel-Varianten. Als Einsteigermotor fungiert der 1,2 Liter große Dreizylinder, der 82 PS leistet. Zwar wiegt das dazugehörige Fahrzeug nur etwas mehr als 1200 Kilogramm, doch tut sich der Motor erkennbar schwer, wenn man versucht, niedertourig und damit spritsparend zu fahren. Zum Trost für alle, die es lieber etwas lebendiger haben, kündigt Peugeot schon jetzt weitere Turbo-Varianten des Motors an, dessen Vorteil es zweifellos ist, durch einen Zylinder weniger rund 20 Kilo Gewicht gegenüber einen Vierzylinder zu sparen. Zweiter Ottomotor ist die 1,6 Liter große, 120 PS starke Maschine, die in Kooperation mit BMW entwickelt wurde. Beide Motoren sind mit einem Fünfgang-Getriebe gekoppelt. Weiteres Einsparpotenzial böte eine Start/Stopp-Automatik, die aber derzeit nur für die Diesel zu haben ist.

Das stärkere der beiden Diesel-Aggregate holt aus 115 PS allerhand Temperament, was vor allem an 270 Newtonmetern Drehmoment liegt. Den Normverbrauch dieser Motorisierung gibt Peugeot mit 4,0 Liter je 100 Kilometer an. Sie wird in Verbindung mit einem manuellen Sechsgang-Getriebe geliefert. Die Frage, ob es sich bei dem 2008 vielleicht doch um ein kleines SUV handelt, ist leicht zu beantworten: Einen Allradantrieb hat der Hersteller nicht vorgesehen. Alles, was ein wenig nach Offroad-Fähigkeit aussieht, ist ein Drehsteller für die so genannte Grip-Control in der Mittelkonsole. Mit ihr kann ab 250 Euro extra eine elektronische Traktionshilfe für den Frontantrieb aktiviert werden. Die überschaubare Bodenfreiheit von 160 Millimeter hält die Versuchung nach Ausflügen ins Gelände ohnehin in Schach.

Beim Einsteigermodell gibt es für 14.700 Euro den 82-PS-Benziner sowie elektrische Außenspiegel, höhenverstellbaren Fahrersitz, Tempomat, Zentralverriegelung und Bordcomputer. Für 1750 Euro mehr bekommt man Klima- und Audioanlage, Nebelscheinwerfer, Lederlenkrad und einen Bluetooth-Anschluss, der über die Touchscreen gesteuert wird. Der 115 PS-Diesel ist ausschließlich in der Allure-Ausstattung zu haben und kostet 21.750 Euro, wo zusätzlich Einparkhilfe hinten, Licht- und Regensensor, Leichtmetallfelgen und Kurvenlicht enthalten sind. Wer das Längseinparken gänzlich einer Automatik überlassen möchte, bestellt sich die entsprechende Zusatzausstattung für 400 Euro.

Quelle: ntv.de

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