Opels Kleinster plant Großfamilie Adams Familie wächst und wächst
01.06.2014, 13:41 Uhr
Das Modell Adam Rocks wird der erste Opel mit dem brandneuen Dreizylinder-Turbobenzinmotor sein.
(Foto: A.B.)
Der Ausbau der Produktfamilie Adam steht für Opel im Mittelpunkt der Präsentationen auf der AMI in Leipzig. Doch die Wachstumsstrategie soll nicht auf der mitteldeutschen Automesse enden. Bis 2016 sind 23 neue Modelle und 13 neue Motoren geplant.
Mit der Akzeptanz von Adams Familie kann Jürgen Keller, Verantwortlicher für Marketing und Vertrieb bei Opel, durchaus zufrieden sein. Seit der Produkteinführung seien rund 80.000 Bestellungen eingegangen, berichtete er anlässlich der Eröffnung der AMI in Leipzig. Noch besser sehe es beim Mokka aus. Das Kompakt-SUV, das in Europa nun keine konzerninterne Konkurrenz durch den Chevrolet Trax mehr fürchten muss, sei schon 215.000-mal geordert worden. Opels "Wachstums-Offensive", so Keller, nehme damit einen vielversprechenden Verlauf.
Noch bis zum 8. Juni präsentieren einheimische und ausländische Hersteller ihre Produkte in der sächsischen Metropole. Da die Frankfurter IAA dieses Jahr pausiert, ist es hierzulande die einzige Autoshow des Jahres, die internationales Flair verbreitet. Freilich ist es dem ausrichtenden Verband der Importeure bisher nicht gelungen, die Messe so sichtig zu machen, dass alle angeschlossenen Hersteller es für unverzichtbar halten, dabei zu sein. Neben Toyota und Renault fehlen auch Fiat und Mazda, allesamt wichtige Importeure auf dem deutschen Pkw-Markt. Die Absagen sorgen außerdem dafür, dass auch die in den Konzernen integrierten Marken Dacia und Chrysler, Jeep und Alfa Romeo fehlen.
Opel dagegen gibt sich selbstbewusst. Der Marktanteil in Deutschland nehme einen guten Verlauf, so Keller, auch die Image-Kampagne "Umparken im Kopf" sei vielversprechend angelaufen. Obwohl Messe-Präsentationen im Allgemeinen nur dazu dienen, Firma und Produkte in den schillerndsten Farben zu malen, nahm Keller seinen Auftritt zum Anlass für überraschenden Realismus: Die Opel-Produkte seien zwar ausgereift, zeitgemäß und marktkonform, aber "das Markenimage hinkt teilweise noch hinterher", meinte der Vertriebschef. Deshalb würden in den aktuellen Kampagnen vorhandene Vorurteile offensiv angepackt.
Es soll geflüstert werden
Mittel zum Zweck ist dabei unter anderem der Ausbau der Produktfamilie Adam. Der Kleinwagen bekommt als erster aus dem Opel-Programm den neuen Dreizylinder-Turbomotor, der mit 115 PS und 166 Newtonmetern Drehmoment neuen Schub in das Kleinwagen-Segment bringen soll. Eingesetzt wird der direkt einspritzende Benziner zuerst im Modell Adam Rocks, das ab Ende Juni bestellbar ist. Das 15 Millimeter höher gelegte Fahrwerk sowie die schwarzen Plastik-Radläufe sortieren es in den Bereich der Mini-Crossover ein. Zum Einstiegspreis von 15.990 Euro bietet es eine umfangreiche Ausstattung mit Klimaanlage, Lederlenkrad, beheizten Außenspiegeln, Geschwindigkeitsregler und Bluetooth-Mobiltelefonvorbereitung. Ebenfalls immer serienmäßig mit dabei ist das Swing Top-Stoffdach, das sich in nur fünf Sekunden elektrisch öffnen lässt. Mit diesem Feature zielt Opel klar auf die Kunden, die sich auch für den offenen Fiat 500 erwärmen könnten.
Die nächsten Newcomer sind ebenfalls in Leipzig zu sehen. Noch den Fachbesuchern vorbehalten, war der künftige Sportstar der Adam-Family der bereits seriennahe 150 PS starke Adam S. Er soll ein Top-Tempo von mehr als 220 km/h ermöglichen. Wann er zu den Kunden kommt, verrät Opel noch nicht. Ab dem 2. Juni ist der schnellste und stärkste Opel Astra aller Zeiten auf der AMI zu sehen. Der Astra OPC Extreme Concept wartet mit mehr als 300 PS auf und ist um etwa 100 Kilogramm leichter als der bisherige OPC. "Wir können aber nicht nur extrem sportlich, sondern auch extrem effizient", beschwichtigt der Vertriebs- und Marketingchef den etwaigen Verdacht der Kraftmeierei. Der neue 1.6 CDTI-"Flüsterdiesel" mit 110 PS soll das Angebot für das Opel-Volumenmodell Astra stärken und verbraucht nur 3,7 Liter auf 100 Kilometer, was einem CO2-Ausstoß von gerade einmal 97 Gramm pro Kilometer entspricht. Bekanntlich war das Flüstern in der Vergangenheit nicht gerade die Stärke von Opel-Dieselmotoren. Der neue Vierzylinder verspricht Besserung.
Quelle: ntv.de, ps