Keine Überraschung Airbag ohne Gurt hilft nicht
16.06.2005, 12:27 UhrWer glaubt, dank Airbags auf den Gurt verzichten zu können, riskiert nicht nur ein Bußgeld, sondern gefährdet auch sein Leben.
Zu diesem wenig überraschenden Ergebnis kommen Crashtests im Auftrag der Winterthur-Versicherungen und der Sachverständigenorganisation Dekra: Airbags schützen bei Unfällen nur in Verbindung mit dem Sicherheitsgurt optimal.
Grundsätzlich mindert der Sicherheitsgurt die Verletzungsgefahr bei Frontalzusammenstößen und Überschlägen des Fahrzeugs erheblich. Nicht angeschnallte Beifahrer können nicht nur sich, sondern auch andere Insassen bei einem Aufprall verletzen. Gerade auf dem Rücksitz wird aber häufig auf den Gurt verzichtet. Viele nicht angegurteten Autofahrer denken, sie könnten sich bei einem Unfall mit den Händen abstützen. Doch bereits bei einem Aufprall mit nur 14 Stundenkilometer entstehen Kräfte, die dem achtfachen Körpergewicht entsprechen.
Falsches Anschnallen führt laut der Versicherung vor allem bei Kindern zu einem höheren Verletzungsrisiko. So werden Gurte an Kindersitzen häufig verdreht. Bei älteren Kindern wird der Gurt unter dem Arm entlang geführt, was zu einer höheren Verletzungsgefahr führt
Erwachsene sollten darauf achten, dass die Höheneinstellung des Gurts ihrer Körpergröße angepasst ist. Der Gurt muss immer straff sitzen und darf nicht verdreht werden, raten die Unfallforscher. Dicke Kleidung wie Jacken und Mäntel kann die Wirkung des Gurtstraffers im Falle eines Aufpralls einschränken. Auch Schwangere sollten sich nicht nur auf die Airbags verlassen. Den Beckengurt sollten sie möglichst weit unten über die Hüftknochen führen, so dass sie dem Ungeborenen bei einem Aufprall nicht schaden.
Quelle: ntv.de