BMWs neuer 5er Auf Erfolg getrimmt
25.11.2009, 08:57 Uhr
BMW hat alle Register gezogen: Das Technik-Paket des neuen 5er sucht seinesgleichen.
BMW hat gewaltig aufgerüstet. Die sechste Generation des 5er bietet mehr hochmoderne Technik als die Wettbewerber. Nun muss er ein Erfolg werden. Das Zeug dazu hat er.
Gi’me Five! Das hätten sie gerne bei BMW: Dass die Kunden in Zukunft noch öfters die fünf Finger in die Luft recken, wenn es zum Autokauf geht. Dabei haben sie das in der Vergangenheit schon immer häufiger getan. Seit der erste 5er 1972 als Nachfolger der so genannten "Neuen Klasse" debütierte, wurden insgesamt rund 5,5 Millionen Exemplare gebaut. Allein die fünfte Generation, die Anfang 2010 abgelöst wird, bringt es auf weit über eine Million Autos. Dazu kommt, dass BMW mit diesem Auto richtig Geld verdient. Gut 50 Prozent der "Deckungsbeiträge" (vulgo: Gewinn) erwirtschaften die auf gemeinsamer Produktionsplattform in Dingolfing gebauten 5er, 6er und 7er. Mit anderen Worten: Wenn der 5er floppt, geht BMW am Stock.
Damit nicht sein kann was nicht sein darf hat BMW alle Register gezogen und dem neuen 5er ein Technik-Paket mit auf den Weg gegeben, das seinesgleichen sucht. Die auffallendsten Technik-Features im Überblick.
Antrieb: In Sachen Motor- und Getriebetechnik bietet der 5er ein im Konkurrenz-Umfeld herausragendes Angebot, mit Technik, die woanders auch für teures Geld nicht zu haben ist. Die Benzinmotoren (ein Acht- und drei Sechszylinder stehen zu Wahl) verfügen über Hochdruck-Einspritzung der zweiten Generation, die in Verbindung mit der Bi-Turbo-Technologie zu extrem kraftvollen und zugleich sparsamen Motoren führt. Mit anderen Worten: Im Vergleich mit dem Vorgänger-Modell wurden alle Motoren zugleich kraftvoller und sparsamer. In Kombination mit dem optionalen Achtgang-Automatikgetriebe (gibt es sonst nur bei Lexus) sowie den jetzt vollständig integrierten Efficient-Dynamics-Maßnahmen lassen sich zeitgemäße Verbräuche realisieren. Das gilt erst recht für die Dieselmotoren, wobei hier dann auch das Lockangebot für Sparfüchse zu finden ist: der 520 d, der bei 184 PS gerade mal 5,0 Liter Diesel im Schnitt auf 100 Kilometer nippt. Chapeau!
Einzigartig ist die aktive Hinterachs-Lenkung, die schnelle Richtungswechsel auch enges Rangieren erheblich vereinfacht.
Fahrwerk: Auch hier hat BMW gegenüber dem Vorgänger noch einmal draufgesattelt und bietet alles an, was an moderner Fahrwerkstechnik realisierbar ist. Grundlegend neu ist die Vorderachse, die jetzt als Doppel-Querlenker ausgeführt ist. Eine der aufwendigsten Arten, Räder an die Karosserie zu schrauben. Neben dem serienmäßigen Stahlfahrwerk kann dann das System "Adaptive Drive" geordert werden, das neben der Wankstabilisierung auch die automatische kontinuierliche Dämpferverstellung wie im 7er umfasst. Ebenfalls einzigartig ist die aktive Hinterachs-Lenkung, die sowohl schnelle Richtungswechsel als auch enges Rangieren erheblich vereinfacht. Alles in allem bietet der 5er damit ein Paket, das in seiner Klasse einmalig ist.
Design: Über Geschmack lässt sich bekanntlich trefflich streiten und ob einem der neue Fünfer gefällt oder nicht bleibt natürlich jedem Einzelnen selbst überlassen. Kaum zu bestreiten ist allerdings, dass BMW seit mittlerweile vielen Jahren so konsequent eine Design-Sprache aufgebaut hat, wie es nur wenigen Herstellern gelungen ist. Die Linie zieht sich durch alle Modellreihen hindurch, vom 1er bis zum 7er. Aus jeder Perspektive sind die Autos auf den ersten Blick als BMWs zu erkennen. Das war die wohl größte Leistung des letztes Jahr abgetretenen Design-Chefs Chris Bangle: Das System BMW-Design entwickelt und installiert zu haben. Auch der neue 5er fügt sich nahtlos in diese Linie ein. Noch etwas gestreckter und noch etwas dynamischer als der Vorgänger hebt er sich bewusst ab vom 7er und bietet deutlich mehr Sportlichkeit in seinen Linien. Im Inneren hieß das Leitmotiv "Fahrer-Orientierung". Alle Bedienelemente und Anzeigen sind noch konsequenter als bisher auf den Fahrer ausgerichtet, ebenso die Linienführung an Armaturenbrett, an der Mittelkonsole und in den Türen. Schließlich ist der 5er das "Fahrerauto" unter den BMWs: Von allen Modellen im Programm erreicht er die höchste Jahres-Fahrleistung. Da sollte der Fahrer wohl schon im Mittelpunkt stehen.
Wie nur wenige andere Hersteller hat BMW konsequent eine Design-Sprache aufgebaut.
Fazit: Ob der neue 5er besser ist als sein Vorgänger oder gar als die Konkurrenz von Mercedes und Audi, lässt sich noch nicht sagen. Noch durften wir das Auto nicht fahren. Ganz klar ist jedoch nach der ersten Präsentation: BMW hat gewaltig aufgerüstet. Das Fahrzeug bietet derzeit mehr an hochmoderner Automobiltechnik als jeder Wettbewerber. Es ist schon ein wahnsinniger Aufwand, den BMW da in den letzten Jahren getrieben hat. Sowohl in der Antriebs- als auch in der Fahrwerkstechnik hat das Unternehmen gewaltige Sprünge gemacht und sich an die Spitze des Marktes gesetzt. Das hat aber auch riesige Entwicklungskosten verschlungen und damit ist man in München um so mehr auf einen großen Erfolg des 5ers angewiesen. Das Zeug dazu haben sie ihm jedenfalls mitgegeben.
Quelle: ntv.de