Auto

Künstlicher Regen und Rinder Autoshow in Detroit

„Motown, die Autostadt Detroit, wird regelmäßig aufs Neue totgesagt. Die Bevölkerung schrumpfte um mehr als die Hälfte, die dort ansässigen Hersteller GM, Ford und Chrysler verlieren jedes Jahr mehr Marktanteile an ausländische Autobauer. Doch das ficht auf der North American International Autoshow offenkundig niemanden an.

Krasser kann der Gegensatz zwischen den äußeren Umständen und dem plakativ zu Schau getragenen Optimismus, der auf der Messe herrscht, kaum sein. Die Hersteller, namentlich die amerikanischen, überbieten sich in bombastischen Shows, die nichts weniger als die Unangreifbarkeit ihrer Stärke symbolisieren sollen.

In Detrollywood dokumentiert sich ein Spektakel, das in den Ausstellungshallen künstliche Regenfälle vor Geländewagen niedergehen lässt, das Entertainment-Größen von Leinwand und Bildschirm aufbietet, um die Botschaft zu unterstützen, das in bombastisch inszenierten Video-Botschaften Planwagen-Romantik beschwört und den amerikanischen Traum zelebriert. Die Deutschen passen sich den Gepflogenheiten mit der Aufbietung von Show-Prominenz an: Bryan Adams singt für den VW Passat CC, Kim Catrell aus "Sex an the City" lächelt vergnügt an der Seite von Dieter Zetsche.

Je trauriger die Aussichten, desto gewaltiger die Inszenierung. Chrysler, der Hersteller mit den größten Problemen unter den „Großen Drei, sorgte denn auch mit einer zirkusreifen Darbietung für den spektakulärsten Teil der Show: Vor der Messehalle, dort wo sich sonst der City-Stau Meter um Meter durch Detroit schiebt, trieb eine authentisch ausstaffierte Cowboytruppe eine Herde Longhorn-Rinder über den Asphalt. Mitten drin: der neue Dodge Ram. Auch wenn der Markt leidet - die Show muss weitergehen

Quelle: ntv.de

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