Auto

Experten erwarten Maut Autoverkehr kommt teuer

Autofahrer werden für ihre Mobilität in den kommenden Jahren immer tiefer in die Tasche greifen müssen. Grund seien neben steigenden Energiekosten flächendeckende Straßennutzungsgebühren, sagte Manfred Boltze von der Technischen Universität (TU) Darmstadt zu Beginn des internationalen Kongresses "Verkehr im Jahr 2030". Zuvor hatten 130 Experten aus 17 Ländern zwei Tage lang über Konzepte für Verkehrssysteme der Zukunft diskutiert. Boltze fasste ein wesentliches Ergebnis zusammen: "Alle Experten sind einhellig der Meinung, dass es 2030 auf den meisten Straßen Benutzungsgebühren für alle Fahrzeuge geben wird."

Mit den in Stoßzeiten höheren Gebühren solle einerseits der Verkehrsfluss einer immer mobiler werdenden Gesellschaft gelenkt werden, sagte Boltze. Andererseits seien die Maut-Entgelte aber auch Folge eines allmählichen Rückzugs des Staates aus der Finanzierung von Straßenbau und -unterhaltung, betonte Horst Geschka von der TU Darmstadt. Diese Aufgabe würden künftig vermehrt Private übernehmen, die sich ihre Investitionen über Mautsysteme vom Nutzer zurückzahlen ließen. Nach den Worten des hessischen Wirtschaftsministers Alois Rhiel (CDU) fehlen schon heute allein in Hessen 1,9 Milliarden Euro, um die genehmigten Infrastrukturarbeiten ausführen zu können.

Hohe Kosten

Rhiel zitierte aus dem Bundesverkehrswegeplan vom Dezember 2007, nach dem der Güterverkehr auf deutschen Straßen zwischen 2004 und 2030 um 74 Prozent zulegen werde, der Individualverkehr trotz rückläufiger Bevölkerungszahlen um 16 Prozent. Dadurch würden Staus mit hohen wirtschaftlichen und ökologischen Kosten verursacht. "Unser Ziel muss deshalb sein, die Zahl der Staus zu verringern, denn die hohen Kosten verschlechtern die Qualität des Wirtschaftsstandorts Deutschland."

"Autos werden 2030 sparsamer und sauberer sein als heute", sagte Boltze. Zudem könnten Staus durch immer modernere Navigationssysteme umfahren werden. Trotzdem werde die individuelle Mobilität teurer. Das führe zu einem deutlichen Anstieg der Fahrgastzahlen in Bussen und Bahnen: "Das gilt besonders für Hochgeschwindigkeitszüge, die auch Kurzstreckenflüge ersetzen werden."

Quelle: ntv.de

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