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"Es herrscht Partystimmung" Autowäsche oben ohne

Autofahrer in Moscow im US-Staat Idaho können ihre Wagen seit kurzem auf etwas andere Art und Weise waschen lassen: Die zum Teil weiblichen Putzkräfte arbeiten oben ohne. Das Geschäft von Daisy Mace und ihren Mitarbeitern läuft blendend, wenn auch inzwischen Klagen von Konkurrenten laut werden. Die Stadtverwaltung plant, dem nach ihrer Ansicht zu freizügigen Treiben mit einem neuen Gesetz ein Ende zu bereiten.

“Das Gesetz des Staats Idaho besagt, dass es zwischen Männern und Frauen mit freiem Oberkörper keinen Unterschied gibt", sagt die 22-jährige Inhaberin des Waschbetriebs. „Die Stadträte versuchen, ihre eigenen Vorstellungen von Moral durchzusetzen." Auf die Idee zu ihrem unorthodoxen Geschäft kam sie, als sie einmal nicht genügend Geld für ihre Miete hatte. Gemeinsam mit mehreren Freundinnen gründete sie den Waschbetrieb - und fand heraus, dass es dem Geschäft nicht schadet, wenn sie dabei ihre Shirts ausziehen.

“Allen hat das so gut gefallen, dass wir weitergemacht haben", sagt Mace, die mit ihren orangen Haaren und dem Nasenring gut ins Bild der lebendigen Universitätsstadt passt. Fünf Mal in den vergangenen vier Wochen haben die Jungunternehmer, darunter auch mehrere Männer - mit Wasserschläuchen, Schwämmen und Seife ihr Geschäft in den Straßen von Moscow aufgeschlagen. Feste Arbeitszeiten haben sie nicht, aber sobald sie ihre Schilder mit der Aufschrift „Topless Car Wash" aufstellen, tauchen sofort die ersten Kunden auf.

Die Kunden werden lediglich um Spenden gebeten, und die meisten zahlen nach Auskunft von Mace 15 bis 20 Dollar (15,25 bis 20,30 Euro). Es herrscht Partystimmung mit Musik und Grillfeuern. Die Konkurrenz hat das Nachsehen. Das Geschäft von Tony Heath etwa ging um täglich mehr als 100 Dollar zurück, seit die freizügigen Wettbewerber auftreten. „Sie haben keine Lizenz", beschwert er sich. Ihn störe es nicht, dass die Frauen oben ohne herumliefen. Falsch sei nur, daraus Profit zu ziehen. Und außerdem beklagt er, dass Männer diskriminiert würden: „Sie können nicht oben ohne gehen und damit ein Geschäft machen.“

Der Streit um nackte Brüste hat in Moscow Tradition: Vor mehreren Jahren setzten drei Frauen eine Gesetzesänderung durch. Sie liefen öffentlich oben ohne aus Protest gegen eine örtliche Vorschrift, die dies zwar Männern gestattete, Frauen aber nicht. Die drei wurden festgenommen, vor Gericht wurde die bisherige Vorschrift aber als zu ungenau verworfen. „Wir sind die ersten, die von der Gesetzeslücke profitieren", sagt die Autowäscherin Loni Kirchner. Die 20-Jährige zieht es dennoch vor, vollständig bekleidet zu arbeiten. Geschäftsinhaberin Mace räumt ein, dass sie aus ihrem Körper Profit schlage. Doch sie betont, dass bei ihr auch Männer arbeiten. Und die Autowäscher vertreiben alle Gaffer oder solche, die sich mit Videokameras nähern.

Männliche Kunden, die mehr als ein Auto waschen lassen möchten, werden fortgeschickt. Und als eine Gruppe Kerle einmal zu aufdringlich wurde, richtete Mace einfach den Wasserschlauch auf sie.

Nicholas Geranios, AP

Quelle: ntv.de

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