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Bei älteren Modellen haperts BMW X3 erst ab 2010 ein Langläufer

Als Gebrauchter musste der seit 2003 gebaute Münchener einige Kritik verkraften.

Als Gebrauchter musste der seit 2003 gebaute Münchener einige Kritik verkraften.

Über Jahre hinweg war der BMW X3 das meistverkaufte SUV in Deutschland. Als Gebrauchter musste der seit 2003 gebaute Münchener jedoch einige Kritik einstecken. Erst ab der zweiten Generation zeigt der X3 Langzeitqualitäten.

Der BMW X3 zählt zu den Sportlern unter den SUV. Das dynamische Fahrwerk verlangt den Wirbelsäulen der Insassen allerdings auch einiges ab. Im Vergleich zu seinem Vorgänger ist der ab 2010 gebaute Bayer der zweiten Generation etwas weniger straff ausgelegt. Und auch sonst macht er vieles besser. Doch ganz unbefleckt ist die weiße Weste des fast perfekten Allraders nicht, wie man als Gebrauchtwagenkäufer wissen sollte.

Karge Basis aber kraftvoller Motor

Mit 550 Liter Kofferraumvolumen bietet der BMW X3 mehr als der große Bruder X5.

Mit 550 Liter Kofferraumvolumen bietet der BMW X3 mehr als der große Bruder X5.

Wer Wert auf optimales Raumangebot legt, ist sowieso kein klassischer BMW-Kunde. Das gilt selbst beim Kauf eines immerhin 4,65 Meter langen Mittelklasse-SUVs. Vor allem im Fond geht es erstaunlich eng zu. Dafür ist der Kofferraum mit 550 Litern sehr geräumig und sogar großzügiger als beim 24 Zentimeter längeren X5. Der Innenraum erfüllt die optischen Ansprüche an ein Premium-Modell nur, wenn der Erstbesitzer das auch (extra) bezahlt hat. In der Basisversion ging es im X3 zunächst ausgesprochen karg zu. Bemerkenswert, dass selbst Wagenheber und Radschraubenschlüssel nicht serienmäßig waren.

Erste Wahl beim Antrieb ist der 184 PS starke Benziner 20i. Und auch das stärkere Triebwerk 28i mit 258 PS überzeugt mit Drehfreude und Antrittsstärke bei noch akzeptablem Verbrauch. Wem das an der Tankstelle trotzdem zu kostspielig wird, wählt den 2,0-Liter-Diesel mit 143 PS. Der seit November 2012 erhältliche sDrive 18d ist allerdings das einzige Modell, das ab Werk lediglich mit Heckantrieb ausgestattet ist.

Alle Viere nur für die Dynamik

Allrad braucht der BMW X3 nur für Dynamiker.

Allrad braucht der BMW X3 nur für Dynamiker.

Allradantrieb ist beim X3 allerdings höchstens aus fahrdynamischen Gründen wichtig. Denn im Gelände kommt der Münchner nicht weit. Dafür schlägt er sich auf Asphalt so gut wie kaum ein anderes SUV. Das hat allerdings seinen Preis, denn die Federung ist immer noch spürbar straffer ausgelegt als bei den Wettbewerbern. Das muss man mögen. Auch in Sachen Qualität kann das Fahrwerk nicht in Gänze überzeugen: Der TÜV bemängelt gebrochene Federn und auch die Spurstangenköpfe zeigen häufig bei der ersten Untersuchung zu viel Spiel.

Auch bei der Ausstattung zeigte sich die Basis eher übersichtlich und bot keinen besonderen Komfort. Ausgeglichen wurde das durch Kreuzchen in einer ellenlangen Optionsliste, die unter anderem Bi-Xenon-Licht, Einparkhilfe und einen Skisack umfasste. Verzichtbar hingegen sind das Sportfahrwerk und die Trittbretter im Geländewagenstil. In Sachen Sicherheit fuhr der kleine Bruder des X5 allerdings ganz oben mit: Beim EuroNCAP-Crashtest reichte es locker für die Höchstwertung von fünf Sternen.

Kaum Schwächen beim Bayern

In der Basisausstattung gibt sich der BMW X3 eher spartanisch.

In der Basisausstattung gibt sich der BMW X3 eher spartanisch.

Typische Schwächen hat der BMW X3 kaum, mit Ausnahme der schon erwähnten Spurstangenköpfe. Beim TÜV ist er trotz seiner oft überdurchschnittlichen Laufleistung unauffällig. Wer sich für den Kauf entscheidet, der sollte Modelle aus den Jahren 2012 und 2013 meiden. Die wurden wegen Problemen mit der Schmierung einer Unterdruckpumpe (für den Bremskraftverstärker) in die Werkstätten zurückgerufen. Ansonsten sind es beim X3 eher Kleinigkeiten wie verschlissene Türgummis, abgestürzte Navis und knisternde Fensterheber, die zu Unmut führen können.

Fazit: Das Mittelklasse-SUV von BMW ist in der zweiten Generation spürbar gereift und deutlich haltbarer und besser als sein Vorgänger. Für empfindliche Rücken ist der Kraxler allerdings nichts. Die zunächst abgehoben hohen Preise befinden sich mittlerweile im Sinkflug. Trotzdem sollte mit mindestens 21.000 Euro gerechnet werden.

Quelle: ntv.de, hpr/sp-x

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