Drei Cent pro Liter Benzinpreise ziehen an
13.01.2003, 19:37 UhrSchlechte Nachrichten für Autofahrer: Nachdem Esso am Jahresanfang noch mit einer Preiserhöhung gescheitert war, haben die Mineralölkonzerne unter der Führung von BP die Benzinpreise nun doch um drei Cent je Liter angehoben. Diesel verteuerte sich um zwei Cent je Liter. Damit liegen die Benzinpreise nur noch rund zwei Cent unter ihrem bisherigen Höchststand vom Mai 2001.
Im bundesweiten Durchschnitt kostet die meistgetankte Benzinsorte Super jetzt ungefähr 1,12 Euro. Der Rekordpreis hatte 2001 zum Beispiel im Netz der Aral 1,138 Euro je Liter Superbenzin betragen.
Die Konzerne verwiesen auf höhere Einkaufspreise am Rotterdamer Ölmarkt. Diese wiederum seien auf die Produktionsausfälle in Venezuela und den Irak-Konflikt zurückzuführen, hieß es.
Der Beschluss der OPEC, die Fördermengen zu erhöhen, habe sich dagegen kaum dämpfend auf die Rohölpreise ausgewirkt. Die erhöhten Fördermengen seien erwartet gewesen, hieß es. Am Sonntag hatten die OPEC-Staaten eine Erhöhung ihrer Ölförderung von 23 Mio. Barrel am Tag um täglich 1,5 Mio. Barrel beschlossen.
Anfang des Jahres war Esso noch mit einer Preiserhöhung gescheitert, weil die Wettbewerber nicht mitzogen. Nachdem die Preise durch die letzte Stufe der Ökosteuer anstiegen, wollte Esso die Preise um weitere drei Cent je Liter erhöhen.
Die Mineralölkonzerne wiesen damals Zeitungsberichte über neue Rekordpreise bei Kraftstoffen vehement zurück. Dies sei reine Spekulation, hieß es. Die beiden großen deutschen Automobilclubs ADAC und AvD hatten zuvor einen Benzinpreisanstieg auf 1,15 bis 1,20 Euro pro Liter prophezeit.
Um auf dieses Niveau zu kommen, müsste der Preis für Normalbenzin von durchschnittlich etwa 1,08 Euro je Liter noch um sieben Cent steigen, hielt eine Sprecherin des Mineralölwirtschaftsverbands (MWV) dagegen. Das würde einen weiteren Anstieg des Rohölpreises um zehn Dollar je Barrel voraussetzen. Im derzeitigen Barrel-Preis von rund 30 Dollar sei ein möglicher Irak-Krieg aber schon eingerechnet, ergänzte die Sprecherin.
Quelle: ntv.de