Auto

Keine Angst vor Schmutz Carsharer können verzeihen

Meins? Deins? Unser: 96 Prozent der Carsharer glauben verantwortungsvoll mit den Autos umzugehen.

Meins? Deins? Unser: 96 Prozent der Carsharer glauben verantwortungsvoll mit den Autos umzugehen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Zeiten, in denen das Auto vorrangig als Statussymbol dient, scheinen vorbei. Viele Deutsche verzichten auf ein eigenes Auto und nutzen die Fahrzeuge lieber mit anderen gemeinschaftlich. Besonders gefragt sind stationsunabhängige Angebote.

Teilen ist das neue Besitzen: Das denken sich immer mehr Deutsche, wenn es um Autos geht. Viele verzichten auf ein eigenes Fahrzeug und nutzen stattdessen Carsharing-Angebote. Das Geschäft boomt: Anfang 2014 sind 757.000 Nutzer bei den Anbietern angemeldet. Das entspricht einem Zuwachs von 67 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Schmutz schreckt Carsharer nicht ab.

Schmutz schreckt Carsharer nicht ab.

(Foto: picture alliance / dpa)

Besonders gefragt sind stationsunabhängige Angebote. Dies geht aus dem Carsharing-Barometer des Automotive Institute for Management (AIM) an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht hervor. In diesem Modell hat das Fahrzeug keinen festen Standort, sondern steht auf einem öffentlichen Parkplatz, wo es der vorherige Nutzer abgestellt hat. Aber auch für stationsbasierte Angebote sieht die Zukunft gut aus. Das ist das Ergebnis der repräsentativen Befragung von mehr als 1200 Carsharing-Nutzern.

Aber wie gehen die vielen Nutzer eigentlich mit den geliehenen Autos um? Diese Frage hat sich auch das Automotive Institute for Management gestellt. Gezielt wurden Nutzer von stationsbasierten und stationsunabhängigen Angeboten danach befragt, wie sie ihr eigenes Verhalten und das anderer Carsharing-Nutzer wahrnehmen.

Kein Freifahrtschein für Unternehmen

Knapp 96 Prozent der Befragten sind der Meinung verantwortungsvoll mit den Autos umzugehen. Rund 70 Prozent der Fahrer finden, dass sich andere Nutzer gegenüber den Autos angemessen verhalten. Nutzer von stationsbasierten Angeboten handeln dabei während und nach der Nutzung eines Carsharing-Autos verantwortungsvoller, als Fahrer, die stationsunabhängige Angebote bevorzugen.

Die Nutzer von Carsharing-Autos scheinen zufrieden zu sein - mit sich und dem Verhalten der anderen Fahrer. Sie sind sogar bereit zu verzeihen: Denn obwohl knapp 60 Prozent der Carsharer häufig feststellen, dass ein Auto ungereinigt hinterlassen wird, hat das Fehlverhalten keinen oder nur einen geringen Einfluss auf das zukünftige Nutzungsverhalten.

Das Automotive Institute for Management warnt aber davor, die Ergebnisse der Befragung als Freifahrtschein für Carsharing-Unternehmen zu deuten. Zunächst haben schmutzige Autos keinen oder nur einen geringen Einfluss auf die Nutzung der Carsharing-Angebote. Langfristig kann dies aber dazu führen, dass die Loyalität des Nutzers gegenüber dem Carsharing-Anbieter sinkt. Immer mehr Anbieter drängen auf den Carsharing-Markt. Speziell vor diesem Hintergrund sollten die Anbieter dem Umgang mit den Autos mehr Aufmerksamkeit schenken, rät das Automotive Institute for Management.

Quelle: ntv.de

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