Erfolgreiche Stockholmer City-Maut schlägt ein
04.01.2006, 14:12 UhrBereits am ersten Tag mit der neuen City-Maut hat sich der Straßenverkehr in Stockholms Innenstadt um 25 Prozent vermindert. Das teilte die Verkehrsbehörde der schwedischen Hauptstadt am Mittwoch mit. Damit sei die langfristig angestrebte Verminderung des Autoverkehrs um bis zu 15 Prozent noch weit übertroffen worden. Wegen der Ausnahmesituation am ersten Tag und mit Blick auf die nach andauernden Schulferien könne man aber erst in der nächsten Woche verlässlichere Schlüsse auf die Auswirkungen der neuen Straßengebühr ziehen.
In einer bis zum 31. Juli dauernden Testperiode müssen schwedische Autofahrer seit Dienstag werktags zwischen 6.30 und 18.30 Uhr rund einen bis zwei Euro für jede Autofahrt ins Stadtzentrum bezahlen. Für den Zeitraum von 09.00 bis 15.29 Uhr wird ein Pauschalbetrag von 10 Kronen erhoben. Für den Berufsverkehr danach staffelt sich die Abgabe stündlich oder halbstündlich auf mehrere Beträge von 15 und 20 Kronen. Maximal sind pro Tag und Fahrzeug 60 Kronen zu entrichten. Am Wochenende und an Feiertagen wird keine Abgabe erhoben. Autos mit ausländischen Kennzeichen sind generell ausgenommen.
Bei einem Referendum am 17. September entscheiden die Stimmberechtigten unter Stockholms 750.000 Einwohnern selbst, ob die City-Maut eine Dauereinrichtung wird oder wieder abgeschafft werden soll.
Die technischen Überwachungseinrichtungen zur vollautomatischen Einziehung der Maut über Transponder funktionierten nach übereinstimmenden Medienberichten fehlerfrei. Um möglichst viele Autofahrer zum Umstieg auf Bus und Bahn zu locken, wurden 14 neue Buslinien eingerichtet und spürbar mehr U-Bahn- sowie Pendlerzüge eingesetzt.
Quelle: ntv.de