Auto

Smart Forfour im ersten Test Das größere Smart-Feeling

Bisher standen die Kleinwagen der Mercedes-Tochter Smart nicht nur für preiswerte Fortbewegung von A nach B. Meist gut gelaunte Fahrerinnen und Fahrer demonstrieren auch ihr Lebensgefühl mit City Coup und Cabrio (jetzt "Fortwo" genannt) oder mit dem Roadster.

Ob auch der neue Fünftürer Forfour mehr ist als ein normaler Kleinwagen, soll unser Test klären. Das freundliche Gesicht des Forfour ist durch die vier Einzel- Scheinwerfer geprägt. Am Heck verweisen die dreidimensional ausgearbeiteten runden Heckleuchten auf die schon bekannten Smart- Modelle. Typisch für einen Smart ist die "tridion"-Sicherheitszelle. Beim Smart Forfour steht sie in drei Farben zur Verfügung: Silber, Schwarz und Titan. Diese lassen sich mit "Body Panels" in zehn Farbtönen kombinieren.

Kaum länger als der Mini

Man mag kaum glauben, dass der Smart Forfour mit seinen 3,75 Metern nur 13 Zentimeter länger als ein Mini ist. Der Schwabe wirkt außen doch eine ganze Nummer größer, was auch gegenüber seinen direkten Konkurrenten VW Polo, Fiat Punto oder Renault Clio gilt. Im Innenraum erweist sich der Smart wegen seines langen Radstands und der extrem kurzen Karosserieüberhänge als äußerst geräumig.

Verschiebbare Rücksitzbank

Pfiffig: Die Rücksitzbank des Forfour lässt sich mit einem Hebelgriff um 15 Zentimeter nach vorn oder hinten verschieben, so dass der Kofferraum zwischen 268 und 330 Litern variiert werden kann, natürlich auf Kosten des hinteren Beinraums. Durch Vorklappen der geteilten Rücklehnen kann ein Ladevolumen von 620 Litern erreicht werden. Und wer die Sitze ganz "aufwickelt", der kann einen Laderaum von 965 Litern schaffen.

Lümmel-Lounge

Bei dem auf Wunsch erhältlichen "Lounge Concept" entsteht durch Umklappen der Vordersitzlehnen eine horizontale Sitzfläche. Mit zwei "Lounge Pads" (zu Hause nennen wir so was "Kissen") wird die Rückenlehne der Fondsitzanlage seitlich verlängert und zu den hinteren Seitentüren abgerundet. Dann können sich zwei Passagiere prima in den Polstern räkeln. Tja, wenn es das für den seligen Käfer schon gegeben hätte...

Bunter Stoff

Das Armaturenbrett ist übersichtlich und funktionell gestaltet. Der wohnliche Stoffüberzug anstelle des sonst in dieser Klasse häufig vorzufindenden billigen Kunststoffs macht auf uns einen jugendlich frischen Eindruck - aber nicht jedem gefällt's.

Durch enge Kurven zirkeln

Der Smart Forfour ist in allen Varianten mit einer elektrischen Servolenkung ausgerüstet. Sie ist leichtgängig und direkt. Auch wegen des Fahrwerks mit McPherson-Achse vorn und Verbundlenkerachse hinten kann man den kleinen Wagen sicher und relativ schnell auch durch enge Kurven zirkeln.

ESP serienmäßig

Sämtliche Modelle des Smart Forfour sind serienmäßig mit dem Elektronischen Stabilitäts-Programm (ESP) und Scheibenbremsen vorn und hinten ausgestattet. Die Bremsen lassen sich gut dosieren und packen kräftig zu. Den Bremsweg aus Tempo 100 geben die Smart- Ingenieure mit 39 Metern an.

Quirlige Einstiegsmotorisierung

Von den drei zunächst angebotenen Benzinmotoren hat uns die dreizylindrige Einstiegsvariante mit 75 PS am besten gefallen. Sie entwickelt einen turbinenartigen sportlich-dezenten Sound. Die stärkeren Vierzylinder klingen etwas rauer, man könnte die Tonlage auch als kernig bezeichnen. Der kleinste Motor ist der leiseste und sowohl in der Stadt als auch bei Tempo 150 der angenehmste.

165 km/h Spitze

Die Höchstgeschwindigkeit des 75-PS-Aggregats liegt bei 165 km/h. Für viele Zwecke dürfte das ausreichend sein. Die Beschleunigung wirkt subjektiv schneller als die im Datenblatt angegebenen 13,4 Sekunden.

Attraktiver Einstiegspreis

Der Forfour pulse mit 75-PS-Benzinmotor wird zu einem Preis von 12990 Euro angeboten. Mit dem 95-PS-Benziner ist der Forfour pulse für 14150 Euro und als 109-PS-Variante für 15140 Euro erhältlich. Interessant ist die "Welcome-Edition" für 11700 Euro, die es - getreu dem Motto von Henry Ford für die Thin Lizzy - in jeder Farbe gibt, vorausgesetzt, sie ist schwarz.

Testfazit: Der Smart Forfour - ein jugendlich frisches Auto für vier bis fünf Personen

Sportlichkeit, Agilität und ein Schuss Frechheit charakterisieren den Smart Forfour bereits in der Basisvariante und machen ihn zu einem kompakten Fünftürer, der wie die kleineren Smart-Modelle unkonventionell auftritt.

Beim Forfour muss man im Vergleich zu VW Polo oder Fiat Punto allerdings einen ähnlichen "Lifestyle-Aufschlag" zahlen wie für den Mini. Wie bei dem Kurzen von BMW erhält man beim Forfour aber auch eine reichhaltige Ausstattung und nicht nur viel Platz vorn, sondern auch hinten.

Für den neuen Smart sprechen das für einen Fronttriebler perfekte Handling, die jugendlich frische Gestaltung, die kräftigen und drehfreudigen Motoren, der kleine Wendekreis und der hohe Fahrkomfort. Erfreulich sind auch die direkte Lenkung und die knackige Schaltung.

Zu bemängeln sind lediglich die niedrige Dachhöhe hinten und der etwas zu geringe Seitenhalt der Frontsitze. Wir empfehlen den kleinen Dreizylinder-Motor mit 75 PS und dem knackigen Schaltgetriebe. Der muss sich hinter den stärkeren Maschinen nicht verstecken und bietet für relativ wenig Geld viel Fahrspaß.

Quelle: ntv.de

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