Schwede wird zur Packstation Die Lieferung in den Volvo bitte
22.02.2014, 16:08 Uhr
Der Autobesitzer gibt einen digitalen Schlüssel für seinen Volvo frei, der Paketdienst kann das Auto öffnen und wieder verschließen.
Wer im Netz bestellt, muss sich nicht um viel kümmern: Klick und schick. Wenn da nur nicht die Übergabe der Lieferung an der Tür wäre. Einen Moment nicht zu Hause und schon ist der Bote weg. Das könnte sich ändern, wenn künftig ins Auto geliefert wird.
Das Auto soll heutzutage mehr sein als nur reines Transportmittel - Statussymbol, Spaßmacher oder Ausdruck eines Lifestyles - das haben Automobilhersteller längst erkannt und wissen es zu nutzen. Neu ist, dass ein Fahrzeug auch einen völlig anderen praktischen Nutzen haben kann, der seinem Besitzer den Alltag erleichtert: Beim schwedischen Hersteller Volvo könnte das Auto nämlich in Zukunft auch als Paketstation fungieren.

Auch für den Lieferdienst ist es praktischer im Auto zuzustellen und nicht mehrfach beim Empfänger klingeln zu müssen.
Auf dem Mobile World Congress in Barcelona stellen die Schweden einen Zustellservice vor, bei dem im Internet bestellte Waren direkt in das eigene Auto geliefert werden. Dafür wird ein digitaler Schlüssel erstellt, den der Autobesitzer kurzfristig für den Paketboten freigeben kann.
Die neue Technik basiert auf der Telematik-App Volvo on Call, mit der der Besitzer heute schon aus der Ferne auf sein Auto zugreifen kann. Künftig kann er sein Auto beim Online-Shopping als Bestellort angeben. Wenn der Lieferdienst Waren zustellen (oder auch abholen) möchte, wird der Nutzer per Smartphone oder Tablet benachrichtigt. Dann gibt er einen digitalen Schlüssel für den Boten frei und kann dabei nachverfolgen, wann das Auto geöffnet und wieder abgeschlossen wird. Nach Abschluss der Zustellung erlischt der digitale Schlüssel.
Tiefgreifende Vernetzung
Es gehe darum, Lösungen zu finden, die intuitiv und einfach genutzt werden könnten und im Alltag Vorteile brächten, begründet Volvo-Chef Klas Bendrik die Idee der Schweden das Auto mal anders zu nutzen. Im Rahmen einer Partnerschaft mit Telekommunikations-Dienstleister Ericsson erforscht Volvo verschiedene Konzepte zum vernetzten Fahrzeug. "Lieferungen direkt zum Auto sind nur ein erstes Beispiel dafür", so Bendrik.
Der Bedarf an einer solchen Technik liegt aus Sicht der Schweden auf der Hand: Obwohl Online-Shopping immer beliebter wird, sind mit der Lieferung der bestellten Waren oft Probleme verbunden. Zustelldienste müssten im Schnitt 2,8 Mal ausliefern, bis sie den Empfänger erreichten, so der Hersteller. Bei einem Pilotprojekt mit der neuen Zustelltechnik haben 86 von 100 Teilnehmern bestätigt, durch den flexiblen Service Zeit gespart zu haben, 92 Tester fanden es bequemer, die Bestellung zum Auto anstatt nach Hause geliefert zu bekommen.
Die neue Technik wird derzeit noch erprobt und soll künftig als Bestandteil von Volvo on Call auf den Markt kommen. Wann ist allerdings noch unklar.
Quelle: ntv.de, hpr/sp-x