Auto

Winterkorn treibt VW zum Marktführer Die Vielfalt macht es

Der Lenker gibt die Richtung vor: VW-Chef Martin Winterkorn will den Konzern bis 2018 zur Marktführerschaft steuern.

Der Lenker gibt die Richtung vor: VW-Chef Martin Winterkorn will den Konzern bis 2018 zur Marktführerschaft steuern.

(Foto: picture alliance / dpa)

Bei VW hat man Großes vor, das ist keine Neuheit. Doch Konzernchef Winterkorn treibt bei der Vorabendveranstaltung des Genfer Autosalons seine Mitarbeiter an. Wer an der Spitze stehen will muss "mehr leisten als der Wettbewerb", betont er. Die Marktführerschaft will Winterkorn mit einer beispiellosen Modellvielfalt erreichen.

Die Ansage von Konzernchef Martin Winterkorn ließ an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: "Wer 2018 an der Spitze stehen will, muss mehr leisten als der Wettbewerb", fasste er das Ergebnis des so genannten Konzernabends in Genf zusammen. Am Vorabend des 81. Internationalen Automobilsalons hatte Volkswagen in einer ebenso stimmungsvollen wie abwechslungsreichen Show demonstriert, wie die zehn Marken künftig vorhandene Kunden halten und neue gewinnen wollen.

Vergangenheit und Zukunft spielten dabei gleichermaßen wichtige Rollen, denn die Palette des Angebots reicht von der Wiederbelebung des VW Bulli bis hin zum kohlefaser-strotzenden 700-PS-Ungetüm aus dem Hause Lamborghini. Vom autonom, das heißt auch ohne Insassen, fahrenden Audi TT bis zur Design-Studie für die VW-Zukunft à la Giugiaro konnten sich rund 800 geladene Gäste von dem überzeugen, was Volkswagen "L'Esprit des Marques" nennt.

Neues Logo für Škoda

Ein Ensemble aus Musikern und Tänzern, eine quirlige Choreographie, perfekte Lichttechnik und reichlich Theaterdonner bildeten die farbenfrohe Kulisse für Neuerscheinungen im Minutentakt. Zur Serienreife entwickelte Sportlimousinen wie der Porsche Panamera S Hybrid bekamen dabei ebenso ihren Raum wie Studien des Seat IBX oder des Škoda Vision D, der die künftige Designsprache der tschechischen Marke ab dem nächsten Jahr vorweg nehmen soll. Eine stärkere Differenzierung zwischen Škoda und Volkswagen erscheint den Strategen aus Wolfsburg schon deshalb dringend geboten, da immer mehr Kunden die hohe VW-Qualität zu günstigeren Preisen bei Škoda einkaufen und so der deutschen Marke den Rücken kehren. Erster Schritt in eine neue, mutmaßlich schlichtere Richtung, ist das neue Markenlogo von Škoda, das an diesem Abend der Öffentlichkeit präsentiert wurde.

Lamborghini-Chef Winkelmann mit dem neuen Aventador.

Lamborghini-Chef Winkelmann mit dem neuen Aventador.

(Foto: picture alliance / dpa)

Einer speziellen Doppelbelastung musste sich während der 60-minütigen Show Wolfgang Dürheimer stellen, bis Ende Januar noch Entwicklungschef bei Porsche. Nunmehr in Personalunion Oberhaupt der Edelmarken Bentley und Bugatti sind für ihn Geschwindigkeiten zwischen 300 und 400 km/h relevant, wovon der letzte Weltrekord mit einem Serienfahrzeug auf Eis aufgestellt wurde. Ein Bentley-Cabrio erreichte mehr als 330 km/h, ein Sondermodell in den Farben des Rekordfahrzeugs wird weltweit 100 betuchte Kunden erfreuen.

Elektro-Bulli und neuer Lambo

Eher den Anliegen einer größeren Kundenschicht zugedacht ist dagegen die Studie des neuen Bulli, der laut VW-Entwicklungschef Ulrich Hackenberg "eine Begegnung von Vergangenheit und Zukunft darstellt". "Die Zeit ist reif für die Wiederbelebung dieser Idee", meint Hackenberg, wobei der neue Bulli aber die Erfordernisse des Verzichts auf Ölprodukte mit einkalkuliert. Der Sechssitzer ist mit einem Elektromotor ausgestattet, sieht ein bisschen nach Retro und ein bisschen nach Captain Future aus und soll problemlos am öffentlichen Stromnetz geladen werden.

Konventionell und stark an Emotionen, ohne Downsizing, aber effizienter als bisher wird sich die Marke mit dem Stier im Logo weiter entwickeln. Der Nachfolger des Lamborghini Murciélago heißt Aventador, hat wieder zwölf Zylinder und kommt ohne Turboaufladung auf 700 PS. Den Standardsprint von Null auf Hundert schafft er unter drei Sekunden, Spitze soll bei 350 km/h liegen.

Das klug zusammen gekaufte Marken-Imperium, das Martin Winterkorn nun verwalten darf, bedient zwar die Leistungs-Süchtigen, aber, so der Konzernchef, "das Ein-Liter-Auto ist zum Greifen nah". "Wir haben", da mangelt es dem VW-Lenker nicht an Zuversicht, "die richtigen Ideen für das neue Zeitalter".

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen