"Immerhin ist es ein Jaguar" Edler Katzen-Kombi kommt
10.03.2012, 06:19 Uhr
Der Sportbrake, der gerade auf dem Genfer Autosalon Premiere feiert, ergänzt die erfolgreiche Businesslimousine um einen Premiumkombi.
Schon einmal hat sich Jaguar an einem Kombi versucht. Der X-Type Estate kam aber seinerzeit nicht an. Mit dem XF Sportbrake wagen die Briten jetzt den zweiten Anlauf. Ein rassiger Look, sportliche Fahrdynamik, eine große Klappe und ein Dieseltriebwerk sollen es diesmal richten.
Der Markenverbund aus Jaguar und Land Rover hat "klare globale Ambitionen". Das hat sein Chef, der Deutsche Dr. Ralph Speth in Genf noch einmal bekräftigt. Der neue Kombi von Jaguar, der XF Sportbrake, ist aber ein durch und durch europäisches Auto.
Um das zu erkennen, braucht man sich nur einmal den Markt der oberen Mittelklasse anzusehen. Kombi-Fahrzeuge stehen dort hoch im Kurs, während sie in den USA und in China kaum nachgefragt werden. Dort greifen die Kunden ebenso selten zu Dieselfahrzeugen, Benziner machen den größten Teil des Pkw- Marktes aus. Die Heckklappenvariante des Jaguar XF wird deshalb ausschließlich mit Dieselantrieb zu haben sein.
Dem ersten Kombi der Katzenmarke, dem X-Type Estate, war kein großer Erfolg beschieden. Das von 2004 bis 2009 angebotene Modell galt vielen Kunden als wenig gelungenes Beispiel von "Badge Engeneering", mehr als verkleideter Ford Mondeo, denn als eigenständiger Jaguar. Erneut einen Fünftürer aufzulegen, war also vor allem in Sachen Styling eine große Herausforderung.
"Immerhin ist es ein Jaguar"
Chefdesigner Ian Callum trägt bei Jaguar die Verantwortung für die Optik der Produkte. Auf seinem Zeichenbrett entstanden aufregende Sportwagen, unter anderem auch von Aston Martin. Dass er dennoch den Entwurf einer Limousine für die spannendere Aufgabe ansieht, verblüfft nicht, denn: "Die Herausforderung am XF Sportbrake war für mich, sehr rational an die Sache heran zu gehen. Die emotionale Seite sollte nicht dominieren. Es macht bei einem Kombi keinen Sinn, ein toll aussehendes Auto zu zeichnen, das sich dann als unpraktisch herausstellt. Es muss funktionieren, das ist die Hauptsache."
Als Hauptwettbewerber für den neuen Jaguar gelten der Audi A6 Avant und der BMW 5er Touring. Nicht so sehr das T-Modell von Mercedes, dass Callum als von der Funktion bestimmt und deshalb als Gebrauchsauto sieht. "Ich wollte, dass der Sportbrake eine sehr sportliche Ausstrahlung bekommt. Wir dürfen unsere Markenwerte nicht vergessen. Immerhin ist es ein Jaguar und es ist nicht kompromissfähig, wofür die Marke steht. Ich glaube, das haben wir ganz gut hingekriegt".
Selbst das Gepäckabteil ist edel
Trotz der nach hinten leicht abfallenden Dachlinie verfügt der XF Sportbrake über 1675 Liter Gepäckvolumen. Die Klappe reicht bis weit nach unten, so dass Ladeprobleme nicht auftreten dürften. Der Gepäckraum ist mit den gleichen edlen Materialien ausgeschlagen, den die Insassen auch vorn in der Passagierkabine finden. Auf den Fondplätzen gibt es sogar 48 Millimeter mehr Kopffreiheit als in der XF-Limousine. Luftfederung mit Niveauausgleich an der Hinterachse sorgt dafür, dass der Wagen beim Beladen nicht in die Knie geht.
Das größte Volumen dürfte der 2.2-Liter-Vierzylinder-Diesel ausmachen, der 190 PS leistet. Immerhin sind in Europa schon mehr als zwei Drittel aller Diesel im Premium-Segment Vierzylinder. Die beiden Sechszylinder, die Jaguar im Programm hat, mit 240 und 275 PS werden aber ebenfalls angeboten. Allein Varianten gemein ist die Achtgang-Automatik, die beim Vierzylinder auch ein Stopp-Start-System hat. Markeinführung soll im Herbst sein.
Quelle: ntv.de