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Linienbetrieb ab 2021? Erstes E-Flugzeug in Kanada gestartet

Der Jungfernflug dauerte lediglich drei Minuten. In Summe soll der E-Flieger aber bis zu 30 Minuten in der Luft bleiben.

Der Jungfernflug dauerte lediglich drei Minuten. In Summe soll der E-Flieger aber bis zu 30 Minuten in der Luft bleiben.

(Foto: MagniX)

Die Elektromobilität will nicht nur die Straße erobern, sie ist auch auf dem Weg sich in die Lüfte zu heben. So jedenfalls in Kanada, wo das erste Batteriegetriebene Linienflugzeug erfolgreich seinen Jungfernflug absolviert hat.

Neben dem Auto- soll künftig auch der Flugverkehr elektrisch werden. Die bisher angedachten E-Jets sind aber bislang vor allem eines: Visionen. In Kanada ist man hier schon ein deutliches Stück weiter: Die Fluggesellschaft Harbour Air hat mit einem auf E-Antrieb umgerüsteten Wasserflugzeug ihren Jungfernflug absolviert. Es handelt sich um den ersten für den kommerziellen Einsatz entwickelten E-Flieger.

Der E-Motor leistet 761 PS und bezieht den Strom aus einer 200 kWh großen Batterie.

Der E-Motor leistet 761 PS und bezieht den Strom aus einer 200 kWh großen Batterie.

(Foto: Screenshot)

Basis für das emissionsfreie Verkehrsflugzeug ist eine sechssitzige DHC-2 de Havilland Beaver, die bislang von einem Kolbenmotoren angetrieben wurde. Die US-Firma MagniX hat den Flieger jedoch auf E-Antrieb umgerüstet. Montiert wurde ein E-Motor mit 761 PS, der seinen Strom aus einer 200 kWh großen Batterie bezieht. Dass die Technik funktioniert, hat nun die umgerüstete Maschine mit einer kleinen Runde über den Fraser River demonstriert.

Flugzeit von 30 Minuten

Der Energiespeicher reicht momentan allerdings nur für eine Flugdauer von zirka 30 Minuten. Die Zeit zum Laden des Akkus beträgt ebenfalls 30 Minuten. Für eine kommerzielle Nutzung soll das reichen. Die über 40 Flugzeuge von Harbour Air fliegen nämlich nur kurze Strecken zwischen Festland und Inseln. Dafür heben die Flieger im Jahr rund 30.000 Mal ab, wobei mehr als zwei Drittel der Flüge in das elektrische Zeitfenster passen.

Bis allerdings die Beaver-Wasserflugzeuge im regulären Linienbetrieb eingesetzt werden, wird noch einiges an Wasser den Fraser hinabfließen. Noch muss die Airline auf die Zertifizierung durch die kanadische und US-amerikanische Flugbehörde warten. In der Regel dauern solche Zulassungen zwischen zwei und drei Jahren. Harbour Air rechnet aber mit einer Freigabe für 2021 und einem anschließenden Einsatz von umgerüsteten E-Flugzeugen im Linienbetrieb.

Quelle: ntv.de, hpr/sp-x

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