Probleme beim Elchtest Ford Mondeo hat Übergewicht
22.12.2014, 14:06 Uhr
Mit Übergewicht geht der Mondeo nicht mehr leichtfüßig ums Eck.
In Schweden gelten die Tester des Automagazins Teknikens Värld als knallhart. Jetzt haben sie sich den neuen Ford Mondeo zur Brust genommen und ihm ein gefährliches Übergewicht attestiert. Vor allem dann, wenn er voll beladen ist.
Die schwedische Autozeitung Teknikens Värld hat den Ruf sehr pingelig zu sein, wenn es um Autosicherheitsprüfungen geht. Das dürfte auch der Grund sein, warum es derzeit zu Spannungen zwischen Ford und dem Magazin kommt. Nach einem Test des neuen Ford Mondeo Titanium 2.0 TDCi Turnier mit 150 PS als Kombi stellen die Tester fest, dass der Wagen extreme Gewichtsprobleme hat. Das, was sich zahlentechnisch auf der Waage ablesen lässt, korrespondiert so überhaupt nicht mit den Werten im Datenblatt. Ganze 279 Kilogramm hat der Testwagen mehr auf den Rippen.
Nach Ansicht der Fachzeitschrift wird es, belädt man den Mondeo mit einer vierköpfigen Familie und entsprechend Gepäck, kreuzgefährlich. Dabei schneidet der Mondeo in dem Vergleichstest neben VW Passat und Volvo V70 in allen Belangen gut ab. Nur eben nicht beim Gewicht. Im Datenblatt weisen die US-Amerikaner für den Mondeo ein Leergewicht von 1601 Kilogramm aus. Bei der Messung in Schweden brachte er es aber auf 1880 Kilogramm. Prozentual gesehen sind das 17,4 Prozent mehr als angegeben.
Wackeliger Elchtest
Vor allem während des legendären Elchtests soll der übergewichtige Mondeo versagt haben. Bei einem schnellen Ausweichmanöver ist der Wagen kaum noch händelbar, so die Tester. Gerade bei schnellen Richtungswechseln kann der Mondeo nicht mehr mit seiner Masse umgehen. Aber selbst beim einfachen Geradeauslauf kratzen die Räder schon bei kleinen Bodenwellen an den Radläufen. Allerdings erwähnen die Tester auch, dass sich der Mondeo, wird er lediglich mit 100 Kilogramm beladen, ganz ausgezeichnet händeln lässt. Das sind aber auch 179 Kilogramm weniger, als das Datenblatt offiziell zulässt.
Ford Pressesprecher Jay Ward sagte zu dem Thema gegenüber dem Internetportal autoblog.com: "Wir sind uns der Problematik durchaus bewusst. Aber das hier beschriebene Problem betrifft nicht die Sicherheit des Mondeos, sondern die Art und Weise, wie der Wagen getestet wurde. Für den Test hatten wir ein Modell in der Ausstattungslinie Ambiente zur Verfügung gestellt. Getestet wurde aber ein Titanium." Der Titanium soll aufgrund seiner Ausstattung schwerer als der Ambiente sein.
Mercedes hat Problem behoben
Doch auch wenn man sich die deutsche Broschüre zum neuen Ford Mondeo ansieht und die technischen Daten untersucht, findet man als schwerstes Modell den 1609 Kilogramm wiegenden 2,0-Liter TDCi mit 180 PS und Automatikgetriebe. Mutmaßliches Zusatzgewicht von Sonderausstattungen bleibt auch hier unberücksichtigt.
Vor einem Monat entdeckte Teknikens Värld ein ähnliches Gewichtsproblem beim Mercedes C 220 BlueTec T-Modell. Hier soll die Angabe in der Zulassungsbescheinigung um 245 Kilogramm vom Realgewicht abgewichen sein. Mercedes reagierte sofort und hat die Angaben unterdessen korrigiert.
Quelle: ntv.de, hpr