Männer stehen auf PS ... ... Frauen auf Sicherheit
10.07.2002, 15:03 UhrBei der Auswahl ihres Autos lassen sich Frauen mehr von Vernunft leiten als Männer. Das geht aus einer Umfrage des Zentralverbands des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes hervor.
Nach Angaben von Präsident Rolf Leuchtenberger legt nur jede zweite Autofahrerin (52 Prozent) beim Fahrzeugkauf Wert auf Optik und Design, aber 65 Prozent der Männer. Die Sicherheitsausstattung des Autos ist für 95 Prozent der Frauen sehr wichtig und für 90 Prozent der Männer. Wenn es um die Fahrkünste des männlichen Fahrers geht, zeigen 39 Prozent der Beifahrerinnen ihren Unmut über Fehler und unterlegen ihre Kritik mit deutlichen Kommentaren. Umgekehrt sind Männer zurückhaltender. Nur 27 Prozent von ihnen kritisieren eine Frau am Steuer.
Der Kaufpreis für ein neues Fahrzeug ist ebenfalls von großer Bedeutung, nämlich für 93 Prozent der Frauen und 91 Prozent der Männer. Dass ihre Entscheidung auch vom Benzinverbrauch abhängt, erklärten ebenfalls 93 Prozent der Frauen, aber nur 87 Prozent der Männer. Die Nähe und der Service des Händlers ist für 73 Prozent der Frauen relevant, aber nur für 70 Prozent der Männer.
Die Automarken sollen auch ein bestimmtes Feeling vermitteln. Damit identifizieren sich weniger Frauen (26 Prozent) als Männer (35 Prozent). Interessante Aufschlüsse gibt die Umfrage, wenn es um das Verhalten bei einer Panne geht. Während 77 Prozent der männlichen Autofahrer sofort den Pannendienst benachrichtigen, machen dies nur 70 Prozent aller Frauen am Steuer. Diese bitten lieber per Telefon einen Freund oder eine Freundin um Hilfe (53 Prozent). Die Männer sind da zurückhaltender (35 Prozent).
Bei der Frage, ob „sie am Straßenrand auf sich aufmerksam machen" zeigen wiederum Frauen mehr Initiative (20 Prozent). Auf die gleiche Idee kommen nur 15 Prozent der männlichen Autofahrer. Gegen das Handyverbot am Steuer wird von beiden Geschlechtern gleichermaßen in hohem Maße verstoßen. 74 Prozent der Frauen gaben an, am Steuer schon mal telefoniert zu haben. Bei den Männern waren es 64 Prozent. Insgesamt wurden für die Umfrage bundesweit 1.038 Autofahrer befragt.
Männer im Straßenverkehr nach wie vor aggressiver
Der Vizepräsident des Automobilcubs von Deutschland (AvD), Heinz Egon Buse, betonte, dass Männer immer noch wesentlich häufiger gegen Regeln im Straßenverkehr verstoßen als Frauen. So seien im vergangenen Jahr eine Million Männer in die Flensburger Verkehrssünderkartei wegen Alkohols am Steuer eingetragen worden. Dagegen waren es nur 92.000 Frauen. Auch bei Geschwindigkeitsüberschreitungen fanden sich 2001 mehr Männer (3,1 Millionen) in den Karteien als Frauen (700.000). Ein ähnlicher Trend zeichnet sich auch bei Verstößen gegen Vorfahrtsregeln ab.
Diese begingen im letzten Jahr 699.000 Männer und 247.000 Frauen. Nach Angaben von Klemens Große-Vehne von der DEKRA waren vergangenes Jahr bei 3.207 Verkehrsunfällen mit tödlichem Ausgang Männer die Hauptverursacher. Bei den Frauen betrug diese Zahl 932.
Quelle: ntv.de