Auto

"Größter Evolutionssprung" Golf V soll Rettung bringen

Der Wolfsburger Autobauer Volkswagen hat erstmals Bilder des neuen Golf präsentiert. Die fünfte Generation des Modells soll offiziell auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) im September in Frankfurt/Main präsentiert werden.

Mehr Kopf- und Beinfreiheit

Der Golf, der sich bisher weltweit mehr als 22 Millionen Mal verkaufte, wird nach VW-Angaben zunächst als Zwei- und Viertürer in drei Ausstattungsvarianten angeboten werden. Er stelle "optisch wie technisch den größten Evolutionssprung" eines Golf-Modells dar.

Der Neue ist geringfügig größer als die aktuellen Modelle. In dem um fünf Zentimeter gewachsenen Innenraum sollen auch große Personen sich nicht mehr am Dach stoßen. Auch im Kofferraum lässt sich jetzt mehr transportieren.

Die fünfte Golf-Generation biete die steifste Karosserie-Struktur seiner Klasse, wie ein Branchenkenner gegenüber "Financial Times Deutschland" sagte. Das optimierte Fahrwerk mit einer aufwändigen Einzelradaufhängung und einer neuartigen elektromechanischen Servolenkung soll besseren Fahrkomfort garantieren.

Trend: Weg vom "Konsenswagen"

Ob das neben einigen weiteren Verbesserungen den Kunden reicht oder ob der Wagen eventuell zu langweilig ist, wird sich an den Verkaufszahlen zeigen. Denn der aktuelle Trend geht weg vom klassischen "Konsenswagen", wie es der Golf ist: Weder groß noch klein und eher unauffällig.

Volkswagen setzt beim Golf V auf die bewährte Tradition und glaubt, mit dem Image eines "klassenlosen Autos" immer noch zu führen. Doch Tradition und Image sind möglicherweise überholt, denn zurzeit ist eher Extravaganz gefragt. Gekauft werden Autos mit Spezialisierungen, Kombis, Cabriolets, Mini-Wagen und sogar Luxus-Autos.

Wolfsburg nennt sich Golfsburg

Wenn sich Wolfsburg ab dem 25. August im Rahmen einer Presse-Präsentation für sieben Wochen "Golfsburg" nennt, soll für Volkswagen das Ende einer zweijährigen Durststrecke eingeläutet werden.

Europas größter Autobauer VW hatte im ersten Quartal mit 202 Mio. Euro gut zwei Drittel weniger verdient als im Vorjahreszeitraum. Das zweite Quartal dürfte genauso schlecht ausgefallen sein wie das erste, erwarten Analysten. Dabei haben der starke Euro und hohe Kosten für neue Modelle wie den langerwarteten Golf V die Folgen der schwachen Autokonjunktur noch verschärft.

Zuletzt fand der Golf immer weniger Käufer. VW rechnet in diesem Jahr nur noch mit 700.000 verkauften Golf. Das sind 85.000 Fahrzeuge weniger als vor einem Jahr. Vom neuen Golf-Modell will der Konzern nach unbestätigten Medienberichten noch in diesem Jahr 130.000 Stück bauen. 2004 sollen insgesamt 800.000 Golf verkauft werden, hieß es.

Quelle: ntv.de

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