Elektroauto-Angebot mangelhaft Günstige Kleinwagen fehlen, dafür immer mehr SUV
16.12.2023, 09:39 Uhr Artikel anhören
Große SUV wie den Audi Q8 E-Tron gibt es viele auf dem deutschen E-Automarkt.
(Foto: Audi)
Bei elektrisch angetriebenen SUV wird die Auswahl immer größer. Bei günstigen Kleinwagen hingegen schrumpft sie. Und das Angebot in den kleinen Klassen wird nach Einschätzung von Autoexperten auch im Jahr 2024 mangelhaft bleiben. Erst 2025 soll es besser werden.
Zu viele Sport Utility Vehicles, also SUV, zu wenige Kleinwagen - der Hochlauf der Elektromobilität wird durch ein unpassendes Modellangebot ausgebremst. Der Fokus auf große und leistungsstarke Modelle treibt den Preis in die Höhe: Im Durchschnitt gaben Elektroauto-Käufer im laufenden Jahr 52.693 Euro aus, wie das Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach ermittelt hat - das sind 4023 Euro mehr als im Vorjahr.
Allerdings sind die Fahrzeuge im Durchschnitt auch leistungsfähiger geworden: Die mittlere Reichweite aller in Deutschland verkauften Elektro-PKW legte auf 423 Kilometer zu, die Ladegeschwindigkeit auf 133 kW.
Unter den Elektroautos ist der SUV-Anteil besonders hoch. Während sie im Gesamtmarkt 41 Prozent aller Neuzulassungen stellen, machen sie 53 Prozent aller Stromer aus. Die Kompaktklasse kommt lediglich auf einen Anteil von 14 Prozent, Kleinwagen auf 7 Prozent. Die Kleinstwagenquote sank im Vergleich mit dem Vorjahr von 16 auf 11 Prozent.
Bei SUV wächst Angebot, bei Klein- und Kleinstwagen sinkt es
Grund für die Entwicklung ist vor allem das wachsende Modellangebot in den SUV-Klassen, während die Zahl der verfügbaren Klein- und Kleinstwagen sinkt. Waren im Jahr 2022 noch 14 Modelle in diesem Segment zu haben, sind es derzeit nur noch 12. Die Auswahl bei den SUV ist im gleichen Zeitraum von 31 auf 48 gewachsen.
Das Angebot in den kleinen Klassen wird nach Einschätzung des CAM auch 2024 mangelhaft bleiben. Erst ab 2025 sei mit einem verstärkten Angebot kostengünstiger und ausreichend wettbewerbsfähiger E-Autos zu rechnen - darunter Renault Twingo und VW ID.2.
Für 2024 prognostizieren die Experten circa 600.000 BEV-Neuzulassungen (plus 15 Prozent), während im Folgejahr 2025 von etwa 750.000 Einheiten (plus 25 Prozent) ausgegangen wird.
Quelle: ntv.de, Holger Holzer, sp-x
