Auto

PS sind nicht alles Hersteller entdecken Umwelt

Der Klimawandel bewegt auch die Autohersteller: Auf dem Genfer Autosalon (8. bis 18. März) sind bei jedem Hersteller CO2-Emissionen Thema -und die Entwickler präsentieren Ideen, wie sich diese verringern lassen.

"Der Schutz der Umwelt ist eine der wichtigsten Aufgaben für uns alle", sagte etwa BMW-Vorstandsvorsitzender Norbert Reithofer zum Auftakt der Messe. "Wir brauchen schnelle und wirksame Lösungen." BMW will daher mit so genannten Effizienztechnologien zum Klimaschutz beitragen.

Die Idee hinter Komponenten wie verbesserter Direkteinspritzung, Rückgewinnung von Energie beim Bremsen oder Motorabschaltung beim Ampelstopp ist es, die Energie im Auto ökonomischer einzusetzen. BMW will diese Komponenten künftig in allen Modellen serienmäßig einbauen. Den Anfang machen die 1er-und 5er-Baureihe. Obwohl BMW den Verbrauch etwa des 105 kW/143 PS starken 118i gegenüber dem Vorgänger um 19,2 Prozent auf 5,9 Liter verringerte (CO2-Ausstoß: 140 Gramm pro Kilometer, g/km), stieg die Leistung um 16,7 Prozent an.

Auch Volkswagen zeigt in Genf Neues beim Klimaschutz: Nach dem im Vorjahr präsentierten Polo "Blue Motion" folgt nun der entsprechende Passat. Der 77 kW/105 PS starke Vierzylinder-Turbodiesel verbraucht in der Limousine nur 5,1 Liter (136 g/km). Bereits 78 VW-Modelle haben laut VW-Chef Martin Winterkorn beim Verbrauch "eine Fünf vor dem Komma". Weitere "Blue Motion"-Modelle sollen folgen.

Auch VW-Schwester Audi ist mit neuen Spritsparern vertreten. Die "e"-Modelle des A3 und A4 verbrauchen merklich weniger. Im A3 1.9 TDI e kommt der 77 kW/105 PS starke Selbstzünder auf 4,5 Liter (119 g/km). Der A4 2.0 TFSI e mit 125 kW/170 PS starkem Turbobenziner schafft immerhin 7,1 Liter (168 g/km). Erreicht werden die Einsparungen unter anderem mit Änderungen an Getriebe, Aerodynamik und Motorelektronik. Weitere "e"-Modelle sollen folgen.

Opel sieht eine Lösung im "Downsizing", also der Verkleinerung der Antriebsaggregate, in Kombination mit Effizienzsteigerungen. Auch der Einsatz von Biokraftstoffen wie E85 könne zur Verbesserung der CO2-Bilanz beitragen, sagte ein Sprecher. Die Technik dafür sei im Konzern vorhanden und bei der Schwester Saab in der 9-3-Reihe auch zu kaufen. Allerdings gebe es in Deutschland noch keine flächendeckende Infrastruktur für den Biosprit.

Mercedes wiederum setzt auf moderne Diesel-Technologie mit dem Namen "Bluetec". "Unsere Dieselstrategie ist eine Antwort auf die Frage, wie man Kraftstoff und damit CO2 sparen, alle Abgasbestandteile reduzieren und trotzdem Fahrspaß gewährleisten kann", so Vorstandschef Dieter Zetsche. In Genf markiert der erste "Bluetec"-Vierzylinder von Mercedes in einer Studie der C-Klasse den nächsten Schritt. Der 125 kW/170 PS starke Diesel soll sich mit 5,5 Litern begnügen (146 g/km). "In der E-Klasse kommt diese Technologie 2008 nach Europa", sagte Sprecher Christoph Horn und stellte eine Serienfassung des C 220 Bluetec für spätestens 2009 in Aussicht.

Peugeot will die sparsamen HDi-Motoren weiter verbessern. Noch in diesem Jahrzehnt soll es laut Markenvorstand Frdric Saint-Geours einen HDi-Hybridantrieb geben. Eventuell werde der Zeitplan durch die Klimadiskussion beschleunigt, sagte Sprecher Gordian Heindrichs. Noch in diesem Jahr wollen die Franzosen zudem ein Flexfuel-Fahrzeug für E85 bringen. Heindrichs sieht Peugeot beim Klimaschutz in einer günstigen Ausgangslage: Die Marke habe in der EU bei Autos, die weniger als 120 g/km CO2 ausstoßen, einen Marktanteil von 21 Prozent.

Ähnlich ist die Ausgangslage bei Renault, wo für 2008 eine Million Fahrzeuge mit weniger als 140g/km angestrebt werden. Der neue Twingo erfüllt diese Vorgabe bereits: "Der Diesel kommt nur auf 113 g/km und selbst der stärkste Benziner ist bei immerhin 100 PS mit weniger als 140 g/km zufrieden", sagte Pressesprecher Thomas May-Englert. Mittlerweile spricht sogar Porsche öffentlich von Bio-Ethanol, und bei BMW könnte Effizienztechnik künftig auch in Sportwagen wie etwa dem M3 zum Einsatz kommen.

Quelle: ntv.de

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