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Mix für Sport und Touring Honda CBR650R - eine kleine Fireblade?

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Die Honda CBR650R taugt hervorragend für den Spagat zwischen Tour und Sport.

(Foto: Francesc Montero)

Bei Honda hat die Mischung aus Sport- und Touring-Motorrad Tradition. Auch in der Mittelklasse. Die neue CBR650R ist das neueste Beispiel dafür. Optisch hat sie sogar eine echte Fireblade-Attitüde.

Das Modellkürzel CBR hat bei Honda Tradition. Die drei Buchstaben kennzeichnen schon seit 1983 Hondas Sportbikes. Erstmals war das bei der CBR400 der Fall, die es allerdings nur in Japan zu kaufen gab. Sie trug einen 16-Ventil-Vierzylinder-Reihenmotor in ihrem Rahmen, allerdings noch einen luftgekühlten. 36 Jahre später gibt es das Kürzel immer noch. Doch jetzt verbirgt sich dahinter ein Sportmotorrad mit Benzineinspritzung, geregelten Katalysator, Antihopping-Kupplung und ABS.

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Echte Rennstreckenambitionen hat die Honda CBR650R aber nicht.

(Foto: Honda)

Supersportlich ist eine CBR stets dann, wenn hinter der Hubraumbezeichnung ein RR folgt; das einfache R weist darauf hin, dass man es mit einem Sportbike zu tun hat, das aber keinerlei Rennstreckenambitionen hat. Damit ist klar, was die taufrische Honda CBR650R, die es ab 9290 Euro gibt, darstellt: ein Mittelklasse-Sportbike, das durchaus tourentauglich ist. Mit 95 PS ist die Motorleistung so bemessen, dass sie auch auf 48 PS gedrosselt werden kann, um das Bike so führ Inhaber des Führerscheins A2 tauglich zu machen.

Stark an der "Blade" orientiert

Optisch orientiert sich die neue CBR650R stark am aktuellen Superbike CBR1000RR Fireblade. Rot dient als Grundfarbe, Blau und Weiß werden für das Dekor verwendet. Beim flüchtigen Hinschauen kann man die 650er fast mit der "Blade" verwechseln. Das gilt insbesondere für die Front, die mit LED-Doppelscheinwerfern strahlt. Die Blade bringt mit 192 PS zwar die doppelte Leistung und kostet mit rund 18.000 Euro auch ungefähr doppelt so viel wie die CBR650R, spricht aber einen weitaus kleineren Kundenkreis an. Das hohe Image der Fireblade soll natürlich auf die vollverkleidete 650er abfärben.

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Technisch gleicht die Honda CBR650R der CB650R.

(Foto: Francesc Montero)

Technisch entspricht diese weitgehend dem unverkleideten Schwestermodell CB650R, Motor, Fahrwerk und Bremsen sind sogar identisch. Der Fahrer hat es also mit solider, aber nicht wirklich aufregender Technik zu tun. Neu gegenüber dem Vormodell sind die 4,1-Zentimeter-USD-Gabel, das in der Vorspannung siebenfach einstellbare Zentralfederbein, die nun radial angelenkten Vierkolben-Bremssättel an den beiden vorderen Scheibenbremsen und der etwas leistungsfähigere Motor.

Fünf PS mehr als der Vorgänger

Dank höherer Verdichtung und einer deutlich vergrößerten Airbox stehen statt 90 PS die schon erwähnten 95 PS zur Verfügung. Dafür muss der kleine Vierzylinder allerdings  12.000 Touren drehen. Und wer sportlich unterwegs sein will, darf vor fünfstelligen Drehzahlen ohnehin keine Scheu haben, obwohl der Durchzug bereits ab etwa 6000 Kurbelwellenumdrehungen sehr ordentlich ist und bei 8500 sein Maximum von 64 Newtonmetern erreicht. Fünf bis sechs Liter Benzin auf 100 Kilometern fließen dann durch die Einspritzdüsen, so dass ein Radius von 250 Kilometern ohne Nachtanken gesichert ist.

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Wer mit der Honda CBR650R sportlich antreten will, der darf keine Scheu vor hohen Drehzahlen haben.

(Foto: Francesc Montero)

Das Fahrwerk muss, der Preisklasse entsprechend, ohne Raffinessen auskommen, ist aber sehr sorgfältig abgestimmt. Die USD-Gabel führt das Vorderrad unter allen Bedingungen sauber, das hintere Federbein erfüllt ebenfalls die Erwartungen, die man an ein Sportmotorrad der unteren Mittelklasse haben kann. Kraftaufwand ist beim Fahren nicht vonnöten, denn die 207 Kilogramm schwere CBR650R ist angenehm leicht zu fahren.

Bremse mit Zweifingerqualität

Sie lenkt schon mit geringem Druck auf die Lenkerstummel ein und gibt sich auf gutem Asphalt in Kurven mustergültig stabil. Sehr gut gefällt das leicht und präzise zu schaltende Sechsganggetriebe, für das gegen den Aufpreis von 200 Euro ein prächtig funktionierender Quickshifter erhältlich ist. Das kupplungslose Herunterschalten ist in diesem Sonderangebot allerdings nicht enthalten. Ein dickes Lob gebührt der neuen Bremsanlage an der Front, die echte Zweifingerqualitäten aufweist.

Neu ist an der CBR650R auch das Zentralinstrument. Es ist volldigital und sehr aufgeräumt gestaltet. Zu den üblichen Anzeigen gesellt sich eine Ganganzeige, der Bordcomputer ist unter anderem mit Verbrauchsanzeigen bestückt. Die Verstellung erfordert, der Preisklasse gemäß, eine Direktbedienung am Display. Finessen wie eine Lenkerfernbedienung des Bordcomputers oder auch eine automatische Blinkerrückstellung gibt es leider nicht.

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Das Zentraldisplay der Honda CBR650R ist jetzt volldigital.

(Foto: Honda)

Dass die Blütezeit von Sportbikes auf dem deutschen Markt seit längerer Zeit vorbei ist, weiß auch Honda Deutschland. Entsprechend vorsichtig hat man in Japan disponiert: Etwa 600 Fahrzeuge meint man im Laufe dieser Saison hierzulande verkaufen zu können. Alle diejenigen, die das gebückte Fahren dem aufrechten Sitzen vorziehen, kann im Falle der 9290 Euro teuren Honda CBR650R zugeraten werden. Allen anderen sei das Schwestermodell CB650R für eine Probefahrt ans Herz gelegt; der fehlt zwar das R zum symbolträchtigen Kürzel, aber bis auf den nicht vorhandenen Windschutz kann sie alles ähnlich gut wie die sportliche Schwester mit Fireblade-Attitüde.

Quelle: ntv.de, hpr/sp-x

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