Auto

Obacht beim Klassiker-Kauf Immer mehr gefälschte Oldtimer

Eine Prüfung durch einen Experten kann verhindern, dass der Kauf eines mutmaßlichen Top-Oldtimers zum Desaster wird.

Eine Prüfung durch einen Experten kann verhindern, dass der Kauf eines mutmaßlichen Top-Oldtimers zum Desaster wird.

Der Run auf Oldtimer wird immer größer. Viele suchen in den alten Autos eine Wertanlage für die Zukunft. Doch wer sich mit dem Gedanken des Oldtimer-Kaufs trägt, sollte aufmerksam prüfen: Experten warnen vor immer mehr Fälschungen auf dem Markt.

Die wachsende Oldtimer-Fangemeinde und eine Investitionsflucht in Sachwerte sorgen dafür, dass automobile Klassiker immer teurer werden. Das ruft aber auch Fälscher auf den Plan: Die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) warnt vor vermeintlichen Baureihen-Topmodellen, die sich nur bei ganz genauem Hinsehen als unecht herausstellen.

Nur mit Originalteilen bleibt ein Oldtimer ein Top-Model.

Nur mit Originalteilen bleibt ein Oldtimer ein Top-Model.

Als die Fahrzeughersteller in den 1960er- und 1970er-Jahren ihr Produktportfolio erweiterten, boten sie neben Basismodellen verstärkt Baureihen-Topmodelle wie BMW 2002 ti, 911 Carrera RS 2,7 oder NSU TT/TTS an, die heute bei Liebhabern besonders begehrt sind. Und deshalb zunehmend zusammengestückelt werden.

Wann ist ein Oldtimer ein Original?

Dabei muss man unterscheiden: Ein Basismodell kann mit den entsprechenden Originalteilen heute noch zum Topmodell aufgerüstet werden. Derartige Umbauten sind in der Regel zulässig und verhindern die Einstufung des Fahrzeugs als Oldtimer nicht. Die ursprüngliche Fahrzeug-Ident-Nummer (FIN) wird unverändert belassen, so ist im Abgleich mit den Herstellerdokumenten jederzeit erkennbar, dass das Fahrzeug umgebaut wurde.

Allerdings beobachten die GTÜ-Sachverständigen, dass immer häufiger Original-Kfz-Briefe der Topmodelle ohne Fahrzeug zum Kauf angeboten werden. Hat ein "Umbauer" einen solchen Brief vorliegen, ist offenbar für nicht wenige die Versuchung groß, das umgebaute Fahrzeug mit der zum Brief passenden FIN zu versehen und dadurch den Wert des Wagens zu vervielfachen.

Auf die FIN achten

Eine gefälschte FIN erkennt man nach Angaben der Sachverständigen zum Beispiel daran, dass Schlagtiefe und Gravur vom Original abweichen. Schwieriger erkennbar wird die Fälschung, wenn zum Beispiel beim Porsche 911 ein Stück des Gepäckraumbodens mit der original eingeschlagenen FIN in das Fahrzeug eingebaut wird. Da die verräterischen Teile meist überlackiert sind, kann man die Täuschung hier nur schwer erkennen.

Deshalb sollte ein Käufer darauf achten, dass die Fahrzeughistorie lückenlos nachvollziehbar dokumentiert und außerdem die Lackierung im Bereich der FIN im Auslieferungszustand ist. Ist die Karosserie erkennbar umfangreich "restauriert" und die Historie unvollständig, ist das Risiko einer Fälschung extrem hoch, warnt die GTÜ.

Quelle: ntv.de, hpr/sp-x

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